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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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brechen. Lark dachte daran, wie sie gelitten hatte, als Tup vermisst worden war, und für Meisterin Winter gab es jetzt kein Zurück mehr. Selbst wenn der Rat einlenkte, war es zu spät. Kein geflügeltes Pferd hatte sich jemals davon erholt, dauerhaft von seiner Reiterin getrennt worden zu sein. Wintersonne würde verrückt werden, sich selbst und andere gefährden und müsste getötet werden, oder sie würde verfallen und an gebrochenem Herzen sterben.
    Lark hatte verstanden, dass Fürst Wilhelm das vollkommen
gleichgültig war. Der Tod von Wintersonne war das endgültige, triumphale Ende seines Rachefeldzuges gegen Meisterin Winter.
    Lark fragte sich, ob sie Philippa jemals wiedersehen würde. Sie war jetzt wieder Philippa Inseehl, ihres Pferdes und des Namens ihres Pferdes beraubt und in Schande in Inseehl eingesperrt.
    Alle in der Himmelsakademie waren ebenso angespannt wie Lark. Herbert fuhr die Mädchen an und beklagte sich bei Jolinda. Jolinda ging den ganzen Tag stillschweigend ihren Aufgaben nach, und die Mädchen sprachen mit gedämpften Stimmen, wenn sie denn überhaupt etwas sagten. Nur Amelia Riehs wirkte ruhig wie immer, doch sie war zweifellos noch von der rauschhaften Begeisterung abgelenkt, an ein geflügeltes Pferd gebunden worden zu sein.
    Beim Abendessen schien sich ein Leichentuch über den Speisesaal gelegt zu haben. Die Pferdemeisterinnen aßen so gut wie nichts, und selbst die immer hungrigen Schülerinnen waren wenig begeistert vom Sommersalat und dem gedünsteten Fisch. Nach dem Essen traten sie aus der Halle in das klare Abendlicht. Lark hielt auf der Treppe inne und blickte hinauf in den lavendelfarbenen Himmel. Die Mondsichel war über den Spitzen der Weißen Stadt aufgegangen. Das Inseehl-Haus lag irgendwo im östlichen Teil von Oscham. Vielleicht blickten Meisterin Winter und Wintersonne beide ebenfalls hinauf zu diesem Stückchen Mond und sehnten sich danach, zusammen zu sein.
    Es hielten sich noch einige Pferdemeisterinnen und Schülerinnen im Hof auf, die auf dem Weg zu den Stallungen, zum Schlafsaal oder zum Wohnhaus waren, als ein Jagdwagen, der von zwei schäumenden Pferden gezogen wurde,
über das Kopfsteinpflaster polterte. Hester und Amelia hatten die unterste Stufe erreicht, und Lark trat zu ihnen. Alle drehten sich um und wollten wissen, wer mit einem solchen Tempo an der Akademie erschien.
    Der Kutscher hielt die Pferde begleitet von dem Klirren der Trensen und des Geschirrs im Zaum. Lark kannte den großen rothaarigen Mann nicht, der soeben von dem Jagdwagen herunterstieg. Doch sie sah dahinter die schmale Gestalt von Fürst Wilhelm. Und sie kannte den Ausdruck auf seinem Gesicht und die Art, wie er die Gerte auf seinen Schenkel schlug. Er war wütend.
    Eine leise Hoffnung keimte in Lark auf.
    Hester flüsterte: »Bei Kallas Fersen, das ist Graf Inseehl! Der Bruder von Meisterin Winter!«
    Amelia schürzte nur schweigend die Lippen. Lark linste an Hesters breiten Schultern vorbei und sah, dass die Männer auf die Halle zuschritten. Als Mersin Inseehl: »Wo steckt sie?«, brüllte, sprang sie vor Freude in die Luft.
    Alle glotzten ihn an, und er fragte noch einmal: »Wo ist meine Schwester?«
    Niemand antwortete. Niemand wusste es.
    Die Hoffnung in Larks Brust wuchs. Um ihr Lächeln zu verbergen, legte sie beide Hände auf den Mund. Der Fürst schritt auf die Stallungen zu und Graf Inseehl auf das Wohnhaus. Sie brüllten Befehle und holten barsch Informationen ein. Eine Stunde lang durchsuchten sie die Akademie, sahen in jeder Ecke und jedem Winkel nach und öffneten jede Tür. Sie löcherten Meisterin Stern mit Fragen, bei denen sie nur mit den Schultern zucken und ratlos die Hände ausbreiten konnte. Sie bestanden darauf, in Meisterin Winters Wohnung nachzusehen, in der kleinen Küche, im Lagerraum und selbst auf dem Dachboden. Sie fanden
nichts, obwohl Fürst Wilhelm jedem, den er verhörte, mit Verbannung drohte.
    Erst weit nach Einbruch der Dunkelheit stiegen die beiden Männer mit finsteren Mienen zurück in den Jagdwagen und rasten in Richtung Weißer Stadt davon. Die Pferdemeisterinnen und die Schülerinnen standen Seite an Seite zusammen im Hof und sahen zu, wie sie sich entfernten.
     
    Philippa band die Tasche los, die hinten an ihrem Sattel befestigt war, und löste Sattel- und Brustgurt. Sie zog den Sattel von Sonis Rücken, nahm ein Handtuch aus der Tasche und rieb die Stute sorgfältig von der Brust bis zum Schweif ab. Dann lief sie mit ihr im Sand auf und

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