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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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entdeckte. Lark nickte ihr zu. »Ihr werdet perfekt sein. Alle beide. Ich weiß es«, sagte sie.
    Petra öffnete die Lippen, und kurz dachte Lark, sie würde eine schnippische Bemerkung machen. Doch als Süße Wolke sie durch das Tor trug, stieß sie den Atem aus, den sie vor Anspannung angehalten hatte, und lächelte. »Danke, Schwarz«, erwiderte sie ganz ohne ihren gekünstelten Akzent und trieb Süße Wolke in einen langsamen Trab.
    Die Schülerinnen der dritten Klasse lieferten eine souveräne Vorstellung, die schon beinahe an Perfektion grenzte. Ihr Pfeil, die letzte Figur, die alle Fliegerinnen vor dem Abschluss lernen mussten, verlief gut. Die Pferde schossen auf die Erde zu, zogen im letzten Moment wieder nach oben und wurden von der Menge mit Applaus belohnt. Ihre Grazien wirkten nur ein ganz kleines bisschen unregelmäßig auf Lark, doch das war verständlich. Es musste hart für die Klasse gewesen sein, so kurz vor der Prüfung ihre Lehrerin zu verlieren.
    Prinz Frans lächelte und überreichte mit einem freundlichen
Wort jeder Schülerin der Klasse die Flügel. Die frischgebackenen Pferdemeisterinnen strahlten vor Erleichterung und Stolz und stellten sich hinter den Stuhlreihen auf, um nun ihrerseits den jüngeren Mitschülerinnen zuzusehen.
    Anders als bei ihrer ersten Prüfung strotzte Lark vor Selbstbewusstsein. Das spürte auch Tup und erhob sich fröhlich und sicher in den knallblauen Herbsthimmel. Ihr Platz war am Ende der Formation, während Hester mit Goldie die Spitze bildeten. Ihre Klasse vollführte Halbe Wendungen und eine triumphale Große Wende, bei der besonders die Kämpfer zeigen konnten, wozu sie in der Lage waren. Eine Folge von Spitzkehren diente dazu, die Beweglichkeit der Boten zu demonstrieren, und schließlich folgten die Grazien. Drei waren verlangt, und Meisterin Stern hatte sie erbarmungslos mit ihnen trainiert.
    Die Grazien für die Fliegerinnen der zweiten Klasse enthielten elliptische Figuren ihrer ersten Prüfung, dann ineinandergreifende Figuren, bei denen ein Pferd oben und eines unten flog und sie um das Akademiegelände kreisten. Beide Formationen verliefen fehlerfrei, und Stolz durchströmte Lark bei der Vorstellung, wie die Pferdeflügel vom Hof aus wirken mussten. Wie ein Kaleidoskop aus Farben, die sich verschoben, sich veränderten und zu immer schöneren Mustern wieder zusammenfanden. Auch Kalla würde zweifellos ihre perfekten Wesen mit Stolz beobachten.
    Dann kam die letzte Grazie. Die Flieger neigten sich beinahe im rechten Winkel nach links. Es war eine Bewegung, die man entwickelt hatte, damit Flieger notfalls Pfeilen, Speeren oder auch anderen Fliegern ausweichen konnten. Die Figur erforderte einen sicheren Halt im Flugsattel und ein perfektes Gleichgewicht zwischen Reiterin und geflügeltem
Pferd. Lark spürte, dass Tup anfing, den linken Flügel zu senken, klemmte ihre Schenkel unter die Knierollen und verlagerte zum Ausgleich ihr Gewicht. Sie wäre immer noch lieber ohne Sattel geflogen, nur mit einem Brustgurt zum Festhalten, aber Tup und sie hatten es gelernt. Sie flogen ein Dutzend Flügelschläge, dann richteten sie sich auf und neigten sich für ein Dutzend weiterer Flügelschläge nach rechts.
    Kein Vogelschwarm konnte geschickter oder in größerer Harmonie fliegen als diese Formation geflügelter Pferde. Sie richteten sich auf, strichen haarscharf über die Baumwipfel am Ende der Flugkoppel, flogen in einem Kreis zurück über die Akademie und begannen triumphierend mit der Landung. Jedes Mädchen lächelte im Wind, jedes Pferd hatte die Ohren fröhlich aufgerichtet, die Hufe angezogen, und die Flügel vibrierten vor Energie.
    Lark hoffte, dass Prinz Frans es sah.
    Die Klasse kam zur Landung, erst Goldener Morgen, dann Kleine Prinzessin und Schwarzer Junge, Zarter Frühling und Meermaid, Wolkenherz und Chance. Lark und Tup kamen zuletzt.
    Tup hatte bereits aufgehört, die Flügel zu bewegen und war darauf vorbereitet, über die Hecke und hinunter auf die Flugkoppel zu schweben, als er plötzlich wieder anfing, mit den Flügeln zu schlagen.
    »Oh nein, Tup!«, rief Lark. »Nicht jetzt verweigern!«
    Tup drehte den Kopf nach links, Lark folgte seinem Blick und schnappte nach Luft bei dem, was sie dort sah.
    Es kam schnell aus Norden, schlug wie verrückt mit den silbernen Flügeln, der kleine Hals war gestreckt, die grauen Hufe pflügten durch die Luft. Es musste die Klassen von seiner Koppel aus beobachtet haben. Der Anblick der

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