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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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einschließen«, erwiderte sie.
    Er verneigte sich. »Ich danke Ihnen dafür«, sagte er ernst. »Vielleicht wird das alles ändern.«
     
    Am nächsten Morgen stand Frans am Hafen von Onmarin. Die Trockengestelle waren von den Barbaren zerstört worden, und auf den Bohlen unter seinen Füßen waren noch die Blutflecke zu erkennen. Er blickte hinaus auf die Bucht, wo Riehs’ Schiff vor Anker lag. Kalter salziger Wind wehte durch seine Haare, und er zog den Mantel fester um sich. Er hatte das erste Mal in dieser Woche gut geschlafen. Die Begegnungen mit den Dorfbewohnern von Onmarin, der Anblick der zerstörten Hütten und frischen Gräber hatten ihn in seinem Entschluss bestärkt.
    Es schien, als fühlte sich auch Riehs zu ihrem Vorhaben berufen. Frans hatte sich mit dem Gedanken abgefunden, dass der Baron eine politische Entscheidung getroffen hatte, indem er diese Unternehmung zum Wohl seiner Tochter durchführte. Doch als Frans jetzt zusah, wie er Befehle erteilte, mit den Hauptmännern konferierte und ihren Angriff auf das Wildland plante, war er überzeugt, dass Riehs sich diesem Feldzug genauso verpflichtet fühlte wie er selbst. Was auch geschah, welches Schicksal sie auch erwarten mochte, sie hätten nichts anderes tun können.
    Und nun, im kühlen Morgenlicht, das schwach auf dem Gletscher auf der anderen Seite des Meeres glänzte, war es so weit.

    Das Wetter war angenehm. Die Wolken hingen hoch und blass über dem eiskalten Wasser der Meeresenge. Der Gletscher wirkte in der Ferne wie ein verschmierter weißer Fleck. Das Kleeh-Schiff, das mit seinem schmalen Bug schnell und manövrierfähig war, war auf die ferne Küste ausgerichtet. Die Soldaten von Kleeh standen in ihren blauen Trachten ordentlich aufgereiht an Deck und warteten auf die Hauptmänner, die soeben in einem flachen Beiboot vom Strand aufbrachen.
    »Sind Sie bereit, Frans?«, erkundigte sich Riehs.
    »Ja.« Frans zog die Handschuhe über. »Viel Glück, Philippa.«
    »Danke«, erwiderte sie ruhig. Der Boden am Hafen war rutschig, und Frans bemerkte, dass Philippa nicht den Aufstieg aus dem Stand vorführte, für den sie berühmt war, sondern auf einen Holzblock stieg, um den Fuß in den Steigbügel zu stellen. Als sie im Flugsattel saß, grüßte sie mit der Gerte und lenkte Wintersonne auf die Dünen zu. Sie würde dort starten, wo der Boden trocken war. Während sie davontrabten, breitete die Stute ihre Flügel aus. Ihr gebogener Schweif wehte wie eine stolze rote Fahne vor dem grauen Sand.
    Frans und Riehs stiegen in das zweite Beiboot und machten sich auf den Weg zum Schiff. Als sie die Hängeleiter hinaufstiegen, blickte Frans gerade noch rechtzeitig über die Schulter zurück, um Philippa und Wintersonne starten zu sehen. Einen Fuß auf der Leiter, hielt er inne, um ihren Aufstieg zu beobachten. Was musste es für ein Gefühl sein, sich wie die beiden von der Erde zu lösen, sich frei wie ein Vogel in den Himmel zu erheben und aus der Luft auf all diejenigen hinunterzublicken, die für immer auf der Erde bleiben mussten? Vielleicht war es kein Wunder, dass sein
Bruder Wilhelm, der alles, was ihn interessierte, mit vollem Einsatz verfolgte, von den geflügelten Pferden geradezu besessen war.
    Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, sich über Wilhelm Gedanken zu machen. Frans stieg an Bord des Schiffes und stellte sich zu Riehs an den Bug. Gemeinsam blickten sie dem Wildland entgegen und der Aufgabe, die vor ihnen lag.

Kapitel 12
    D urchlaucht.« Slathan verbeugte sich ungelenk, und sein dicker Wintermantel schlackerte um seinen Körper. »Bei allen Göttern, Slathan, kannst du keinen besseren Mantel finden? Du siehst aus wie eine riesige Krähe«, spottete Wilhelm bissig.
    Slathan entblößte die gelben Zähne zu einem Grinsen. »Gern, Hoheit, wenn Sie meinen.« Er hielt ihm eine schmutzige Hand hin.
    Wilhelm lachte kurz auf. »Ich habe dir schon genug gezahlt.«
    »Ich hätte Sie letzte Nacht begleiten können«, erklärte Slathan, zog die Hand zurück und schob sie in eine der riesigen Taschen seines hässlichen Mantels.
    »Wovon redest du?«, fragte Wilhelm sofort. Er zog sich gerade an und knöpfte die bestickte Weste über einem weißen Hemd mit weiten Ärmeln zu. Heute musste er dieser verdammten Ratssitzung beiwohnen, dabei hätte er viel lieber ausgeschlafen.
    »Sie müssen doch nicht allein hinausgehen«, sagte Slathan und zwinkerte kurz. »Sie sind erst lange nach Mitternacht zurückgekehrt.«
    »Ich brauche kein

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