Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
Vom Netzwerk:
etwas gehört.«
    »Vielleicht.« Philippa drehte sich um und wollte zurück zu Soni gehen, doch eine der Erstklässlerinnen rannte auf sie zu, kam im Sägemehl rutschend zum Stehen und senkte hastig den Kopf.
    »Meisterin Winter?«, fragte sie.
    »Ja. Und wer sind Sie?«
    Das Mädchen konnte sich gerade noch beherrschen, keinen Knicks zu machen. Philippas Lippen zuckten verdächtig. »Bitte verzeihen Sie, Meisterin«, sagte sie und errötete.
    Hester, wie immer diplomatisch, trat neben Philippa.
»Meisterin Winter, das ist Edith Frisch, sie ist an Frischer Frühling gebunden.«
    Philippa nickte. »Hallo, Edith. Ihr Pferd trägt einen ehrwürdigen Namen.«
    »Ja, Meisterin, ich weiß.« Das Mädchen starrte Philippa neugierig mit offenem Mund an und schien ganz vergessen zu haben, was ihr Auftrag war.
    »Was kann ich für Sie tun, Edith?«, drängte Philippa.
    »Oh! Oh, verzeihen Sie, Meisterin.« Edith errötete noch stärker. »Meisterin Stern schickt mich. Sie bittet Sie, in ihr Büro zu kommen. Sie hat Besuch …« Auf einmal schien sie ihre Verlegenheit ganz vergessen zu haben und federte leicht auf den Zehenspitzen, als wüsste sie nicht, wohin mit ihrer ganzen Energie. »Von Prinz Frans, Meisterin. Der Bruder des Fürsten. Und er hat noch jemanden mitgebracht.« Der Blick des Mädchens zuckte kurz zu Larkyn und wieder zurück.
     
    Philippa durchquerte zügig die Eingangshalle. Sie klopfte an Susannas Tür, öffnete diese und fand Susanna hinter ihrem Schreibtisch vor. Frans stand neben dem Fenster, seine weißblonden Haare glänzten im Licht. Es erstaunte sie jedes Mal aufs Neue, wie unterschiedlich die doch so ähnlichen Gesichtszüge der Fleckhams, ihre schwarzen Augen und die schmale Nase bei Frans und Wilhelm wirkten.
    »Prinz Frans«, begrüßte sie ihn warmherzig und streckte ihm die Hände entgegen. »Mein Freund.«
    Er nahm sie, drückte sie und lächelte sie müde an. »Ich bin froh, Sie wieder zu Hause zu sehen, Philippa.«
    Er sah an ihr vorbei, und sie drehte sich um und folgte seinem Blick.

    An der gegenüberliegenden Wand lehnte ein großer, breitschultriger Mann und hielt einen Filzhut in Händen. Das schwarze Haar, durch das sich einzelne graue Strähnen zogen, war deutlich kürzer geschnitten, als es in Oscham Mode war. Sein sonnenverbranntes Gesicht war genauso, wie sie es in Erinnerung hatte, kantig und verschlossen.
    Philippa stieg die Hitze in die Wangen. Sie zwang sich, den Kopf zu neigen und seinem Blick mit einem beherrschten Lächeln zu begegnen. Hoffentlich errötete sie nicht!
    »Meister Hammloh«, sagte sie. »Wie schön, Sie zu sehen. Es ist lange her.«
    Er verbeugte sich. »Prinz Frans hat Recht«, erwiderte er. »Sie sehen sehr gut aus, Meisterin Winter.«
    Er nahm ihre Hand in seine, und bei seinem kräftigen Druck fühlten sich ihre Finger ganz zerbrechlich an. Einem Impuls folgend, legte sie auch noch ihre andere Hand auf seine und hielt sie fest. Seine Hände waren wundervoll warm, und durch diese Berührung fühlte sie sich besser als seit Tagen. »Broh, haben Sie etwas von Nikh gehört? Geht es ihm gut?«
    Er schüttelte den Kopf, und eine Haarsträhne fiel ihm in die Stirn. »Kein Wort. Es fällt mir schwer, nicht ständig an ihn zu denken.«
    »Ganz bestimmt. Das tut mir leid.« Sie ließ seine Hand los und wandte sich wieder an Frans. »Was gibt es Neues, Frans? Und woher wissen Sie, dass ich hier bin?«
    Frans löste sich vom Fenster, machte es sich in einem Sessel gegenüber von Susanna bequem und streckte die langen Beine auf dem Teppich aus. »Sie haben sicherlich bemerkt, dass die Soldaten, die an der Akademie stationiert waren, alle weg sind«, sagte er.

    »Ja. Alle Mädchen haben heute Morgen davon gesprochen.«
    »Diese Männer sind zu mir gekommen«, sagte er müde. »Alle bis auf zwei.«
    »Frans – das ist doch gut, oder nicht?«
    »Das schon«, bestätigte er. »Aber es bedeutet auch, dass die Kluft zwischen denen, die meinen Bruder unterstützen, und denjenigen, die es nicht tun, mitten durch die Bevölkerung verläuft. Das haben wir nicht gewollt.«
    »Dasselbe erleben wir auch hier«, sagte Susanne ruhig.
    Philippa zog ihre Handschuhe aus dem Gürtel und strich sie mit den Fingern glatt, während sie im Büro auf und ab lief. »Was bedeutet das, Frans? Ich meine, dass diese Milizionäre zu Ihnen gekommen sind?«
    »Sie sind zum Haus der Beehts gekommen, weil es sich langsam herumgesprochen hat, dass wir dort eine Armee ausheben. Beeht, Tagschmidt,

Weitere Kostenlose Bücher