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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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Kopf über ihre eigene Dummheit. Sie hatte einfach nicht daran gedacht … aber natürlich hatte Fürst Wilhelm vor dem Nordturm eine Wache postiert. Wahrscheinlich waren sogar Soldaten im Turm selbst und beobachteten das Schiff ihres Vaters.
    Mit bleiernen Füßen und eisigen Händen wendete sie Mahagoni und lief mit ihm in entgegengesetzter Richtung durch eine der leeren Gassen. Sie kämpfte gegen ihre Verzweiflung an. Ganz tief in ihrem Inneren stocherte sie nach einem Funken Hoffnung, der ihr genug Kraft gab, weiterzugehen. Sie würde nicht, sie durfte Fürst Wilhelm nicht gewinnen lassen. Zum tausendsten Mal schwor sie sich, dass sie nicht der Grund für einen Krieg zwischen den Völkern sein würde; das würde sie einfach nicht akzeptieren!
    So stolperte sie über das grob verlegte Kopfsteinpflaster. Mahagoni neben ihr kam ebenfalls aus dem Tritt. Sie waren beide so müde und durchgefroren und konnten nicht mehr viel länger durchhalten. Sie würde bald aufgeben und an irgendeine Tür klopfen müssen, ohne dass sie wusste, was das Schicksal ihr zugedacht hatte.
    Der Gedanke war so abschreckend, dass er ihr frische Energie einflößte und sie es schaffte, eine weitere Straße entlangzulaufen. Sie war breiter und führte in südlicher Richtung weg vom Hafen und zu den benachbarten Wohnhäusern. Sie sah, dass die Dächer hier höher und die Gebäude
breiter waren. Dazwischen befanden sich freie Flächen, die jetzt mit Schnee bedeckt waren, und bei denen es sich offensichtlich um Gärten handelte.
    »Was würde Lark wohl an meiner Stelle tun oder Hester?«, fragte sie Mahagoni. Dann erinnerte sie sich an den Anhänger von Kalla, den Lark ihr gegeben hatte und den sie unter ihrem geliehenen Wams trug.
    Sie berührte die kleine Holzfigur und ertastete den Pferdekopf an der Spitze sowie den Schweif, der sich um die Schultern der Gottheit schlang. »Kalla«, flüsterte sie. »Bitte hilf mir! Tu es für Mahagoni. Er ist doch eines deiner heiligen Wesen.«
    Natürlich besaß sie nicht wirklich das Recht, zu Kalla zu beten. Man hatte sie dazu erzogen, sowohl den großen als auch den kleinen Göttern mit Skepsis zu begegnen. Auch wenn sie Lark nicht beleidigen wollte, hielt sie ihre Freundin insgeheim jedoch für naiv, weil sie an solche Dinge glaubte.
    Doch gerade als sie das dachte, erwärmte sich das Amulett auf an ihrer Brust.
    Sie berührte es noch einmal. Es war keine Einbildung. Genau wie Lark es behauptet hatte, spürte sie zwischen ihren kalten Fingern die Wärme des Amuletts. Zuerst war es nur wenig, doch als sie mit Mahagoni an einem Weg vorbeikam, der zu einem schneebedeckten Hügel hinaufführte, wurde das Amulett so heiß, dass sie es kaum noch anfassen konnte.
    Amelia blieb stehen und sah sich um. Was hatte das zu bedeuten?
    Der Weg endete oben auf dem Hügel an einem großen Haus. Die Fenster waren erleuchtet, und selbst von hier aus konnte sie Männer lachen und reden hören. Zu ihrer Rechten
befand sich ein breites Gatter, das von riesigen Stechpalmen überschattet wurde. Es schien zu der Sorte zu gehören, die man öffnete, um Kutschen hindurchzulassen. Dahinter schmiegte sich ein kleines Gebäude an den Hang. Sie ging um Mahagoni herum, stellte sich auf die Zehenspitzen und spähte über das Gatter. Er drängte sich hinter sie und spitzte die Ohren.
    Vorsichtig versuchte Amelia den Riegel zu öffnen. Zu ihrer Überraschung ließ er sich geschmeidig zur Seite schieben. Das Gatter schwang geräuschlos nach innen auf. Mahagoni schnaubte und schob sie an der Schulter nach vorn. Amelia blickte sich noch einmal um und entdeckte einen Ponykarren, der aus der Stadt die Straße heraufkam. Sie schlüpfte vor Mahagoni durch das Gatter und schloss es, sobald sie beide hindurch waren. Rasch duckten sie sich hinter eine der Stechpalmen, achteten dabei auf die spitzen Blätter und beobachteten, wie der Karren vorbeifuhr. Einen Augenblick später, und der Karren hätte sie erwischt.
    Der Ponykarren bog in den Weg ab und fuhr den Hügel zu dem großen Haus hinauf. Als er aus ihrem Blickfeld verschwunden war, führte Amelia Mahagoni zu dem kleinen Gebäude. Unter der Schneeschicht befanden sich Kieselsteine und vor dem Gebäude standen Pfosten zum Anbinden der Pferde.
    »Das ist ein Kutschhaus, Mahagoni«, flüsterte sie. »Wenn es leer ist … finden wir hier zumindest vor der Kälte Zuflucht!«
    Das Kutschhaus besaß eine Schiebetür, die an großen Scharnieren befestigt war. Als Amelia sie aufschob, begannen die

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