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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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wieder auf und sagte etwas zu scharf: »Aber es hat nie eine Rolle gespielt, was mir gefällt. Ich bestimme nicht über mein Leben.«
    Er wirkte von ihrem Ton etwas ernüchtert, und sie zuckte
leicht mit den Schultern, aber nur ganz vorsichtig, damit ihre Hand nicht aus seiner rutschte. »Es tut mir leid«, sagte sie. »Das ist nicht Ihre Schuld. Es ist nur, dass … ich habe mein Leben in den Dienst der Geflügelten Pferde und des Fürsten gestellt und jetzt … ist das alles vorbei. Im Moment weiß ich nicht, wofür ich das alles auf mich genommen habe. Wozu alles gut war.« Ihre Stimme klang harsch, weil sie sich bemühte, nicht zu weinen. Sie wandte den Kopf ab und hoffte, dass er ihre Schwäche nicht bemerkte.
    Er drückte ihre Hand etwas fester. Sie spürte die Hitze seines Körpers, die sie durch die winterliche Kälte wie eine Brücke miteinander verband. Er war so … so männlich. Das war sie einfach nicht gewohnt.
    Auf einmal kam ihr der erschreckende Gedanke, jemand könnte von der Küche aus beobachten, dass sie hier unter dem Rautenbaum standen wie ein … ja, wie was? Doch nicht wie ein Liebespaar. Das war doch einfach unmöglich!
    Sie zog ihre Hand zurück und fuhr sich über die Stirn. »Es tut mir leid«, sagte sie noch einmal. »Ich weiß einfach nicht, was ich mit dem Rest meines Lebens anfangen soll. Ich habe immer gedacht, dass ich bis … bis zum Schluss an der Wolkenakademie bleiben würde.«
    Er räusperte sich. »Philippa …«
    Sie hob den Blick wieder zu den dunkelblauen Augen, die der seiner Schwester so ähnlich waren. »Was?«
    Er zögerte, sein Blick zuckte kurz zur Seite, dann sah er ihr erneut in die Augen. »Du kannst hier bleiben«, sagte er mit seiner tiefen, grollenden Stimme. »Bei uns. Bei …« Er räusperte sich noch einmal. »Bei mir.«
    Einen Augenblick konnte sie überhaupt nichts sagen. Trotz ihrer verräterischen Gefühle hatte sie damit nicht gerechnet.
An so etwas hatte sie nie ernsthaft gedacht, noch hatte sie erwartet, dass er es aussprechen würde. Schließlich holte sie tief Luft und stieß hervor: »Aber du weißt doch, dass das nicht möglich ist.« Sie kam sich undankbar vor, als sie es sagte.
    Broh lächelte nur. »Und warum nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf, und diesmal nahm sie seine Hand. »Was sollte ich denn hier auf dem Unteren Hof tun?«, fragte sie. »Ich bin keine Bäuerin, und ich bin bestimmt auch keine Köchin.«
    »Du musst gar nichts tun«, erwiderte er. »Es genügt, dass du hier bist.«
    »Ich muss nur hier sein«, wiederholte sie ungläubig. Sie drückte seine Hand und sagte: »Das kann ich nicht, Broh. Das ist wirklich ein liebes Angebot …«
    Er drehte die Hand, um wieder nach ihrer zu greifen. Eine ganze Weile standen sie ruhig da und sahen einander in die Augen. Dann sagte Philippa: »Ich weiß nicht genau, worum du mich bittest, Broh.«
    Er ließ ihre Hand mit einem heiteren, fast ironischen Lachen los. »Oh, das glaube ich doch.«
    Sie seufzte leise, und er lachte wieder. »Ich bin mein ganzes Leben lang ein einsamer Mann gewesen, Philippa. Es hat zu mir gepasst. Aber … ich freue mich, wenn ich dich an meinem Tisch sitzen sehe.« Er ließ den Blick über die schneebedeckten Felder des Unteren Hofs gleiten. »Und wenn ich deine Stimme höre.«
    »Und was ist mit dem Pferd in deiner Scheune?«, sagte sie so locker wie möglich.
    »Ich weiß, dass ihr nicht getrennt werden könnt.«
    Es folgte wieder Schweigen und Philippa hörte, wie hinter ihnen mit dem Frühstück begonnen wurde. Sie nahm
allen Mut zusammen. »Ich fühle mich auch zu dir hingezogen.«
    Etwas blitzte in seinen Augen auf, und sie biss sich auf die Lippe. Sie wollte ihn nicht noch ermutigen. Sie suchte nach einem Weg, sich zu erklären. »Ich fühle mich zu dir hingezogen. Ja, Broh. Wenn ich eine andere Art Frau wäre …« Sie schüttelte den Kopf. »Ich brauche Arbeit. Ich brauche eine Aufgabe. Ich bin immer noch eine Pferdemeisterin, durch mein Pferd …« Sie schaffte es nicht, es laut auszusprechen, weil sie fürchtete, wieder zusammenzubrechen. Sie blickte auf ihre Stiefel und sagte leise: »Soni hat in meinem Leben oberste Priorität, und das wird immer so bleiben. Ich kann nicht … ich weiß nicht, wie ich …«
    »Philippa«, sagte er. Er sah sie ernst an, doch seine Stimme klang immer noch leicht amüsiert. »Du wirst vielleicht bereits bemerkt haben, dass ich kein Heißsporn mehr bin.« Dieser ungewöhnlich lange und wohlformulierte Satz überraschte und

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