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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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er einmal kurz und scharf, wirbelte herum und verschwand mit einigen großenSprüngen.
    Amelia sah ihm hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war, und wünschte sich von ganzem Herzen, sie könnte mit ihm gehen.
    Aber ihre Pflicht zwang sie, woanders hinzugehen. Sie tat das, was ihr Vater von ihr erwartet hätte.

Kapitel 20
    W ilhelm verbat jedem und ganz besonders Felicitas Baron, ihm zu den Stallungen des Fürstenpalastes zu folgen. Als die Kanonen im Hafen donnerten, runzelten seine Sekretäre Harras und Klaahs die Stirn wie zwei schrullige alte Frauen und redeten etwas von den Anfragen des Rates, der meinte, die Miliz müsse an den Hafenanlagen versammelt werden und Wilhelms Anwesenheit in diesen kritischen Zeiten wäre erforderlich. Er tat ihr Gerede mit einer abfälligen Handbewegung ab. Pferdemeisterin Baron wich ihm nicht von den Fersen und folgte ihm über den Hof, bis er auch sie davonjagte. Selbst Constanze redete irgendetwas davon, dass er die Lage persönlich in Augenschein nehmen solle. Er musste sich zusammenreißen, damit er sie nicht mit der Gerte züchtigte.
    Heute war sein Tag. Die Sonne ließ die roten und goldfarbenen Sträucher im Park leuchten. Die Bergspitzen waren mit Schnee bedeckt und der Wind, der von den Hängen herüberwehte, kühlte seine heißen Wangen. Auf eine merkwürdige Weise schienen die Kriegsgeräusche, die hinter den Türmen von Oscham zu hören waren, zu der Erfahrung zu gehören, dass er alles riskierte, alles für seinen Traum opferte. Er konnte nur noch an Diamant denken, wie es sich wohl anfühlte, auf ihr zu reiten, und wie die Leute ihn ansehen würden, wenn er auf ihr flog. Sie würden sich vor seiner Macht und seiner Weitsicht verbeugen!
Dann hätten dieses ständige Gezeter und die Kritik endlich ein Ende.
    Er wollte den Lauf der Geschichte ändern.
    Mit diesem Gedanken hatte er die Dosis des Mittels letzte Nacht zunächst verdoppelt, dann verdreifacht. Er fühlte sich sonderbar. Er hatte schlecht geschlafen, sich im Bett hin und her geworfen und war häufig aufgewacht, fiebrig und schwitzend. Seine Brust schmerzte und war noch geschwollener als sonst. Er versuchte, das Gefühl zu ignorieren, und zog sich an, ohne einen Blick in den Spiegel zu werfen. Constanze musterte ihn beim Frühstück auf eine merkwürdige Art und hielt sich eine Hand vor den Mund, als müsse sie sich einen Kommentar verkneifen.
    Es spielte keine Rolle. Wenn Diamant ihn ohne dieses nervöse Stampfen an sich heranließ und nicht mehr scheute, war es das allemal wert.
    Er schritt über den Hof und in den Stall. Als der Stallbursche auf ihn zukam, schüttelte er den Kopf und lehnte seine Hilfe ab. Er nahm den Flugsattel vom Balken in der Sattelkammer und die weichste Satteldecke, die er finden konnte. Dann trug er beides den Gang hinunter zu Diamants Box.
    Er legte den Sattel über das Tor. Das Fohlen spitzte die Ohren und trottete bereitwillig zum Tor, steckte die Schnauze in seine Handfläche und knabberte an dem Hafer, den er mitgebracht hatte. Die Morgensonne strömte durch die hohen Fenster herein und warf lange Schatten durch den Raum. Diamant glänzte wie der gleichnamige Edelstein und drückte die silbrigen Flügel gegen die Halter.
    »Nein, Liebes, nicht heute«, murmelte Wilhelm. »Heute reiten wir nur.«

    Wie einem verliebten Mädchen schlug ihm das Herz bei dieser Vorstellung bis zum Hals. Über diesen Gedanken musste er lächeln. Auch das war egal. Er war der Erste, ein Pionier. Vielleicht fühlte es sich eben einfach so an. Wenn er das alles erst einmal herausgefunden hatte, konnte er es an die jungen Männer weitergeben, die ihm folgen würden.
    Er nahm an, dass die Pferdemeisterinnen den Mädchen auch erzählten, wie es sich anfühlte, wenn sie gebunden wurden. Aber sie konnten sich nicht so fühlen wie er, weil sie nicht diese wundervolle Diamant hatten, seine vollkommene Stute. Er öffnete das Tor und schlüpfte fast geräuschlos in den Stall.
    Diamant wich einen Schritt zurück und warf den Kopf hoch. Ihre großen Augen mit den langen, dunklen Wimpern schimmerten schwarz in dem silbergrauen Gesicht. Ihre weiße, seidige Mähne fiel über ihren Widerrist wie bei einem Mädchen, dem die langen Haare über die Schultern reichten. Wilhelm stand ganz ruhig da und wünschte sich, dass sie zu ihm kam. Heute wollte er, dass sie den ersten Schritt tat.
    Es verging eine ganze Weile. In den Hecken im Park zwitscherten die Goldammern. Auf der Weide wieherte eines der flügellosen Pferde,

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