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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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soll.«
    Wilhelm glotzte ihn an. »Sie waren dort stationiert, um jemand im Stall zu bewachen.«
    »Ja«, bestätigte der Soldat. Die Sekretäre beobachteten ihn erstaunt und fast amüsiert, weil er jegliche Ehrerbietung vor dem Fürsten von Oc vermissen ließ. »Wenn ich nicht da gewesen wäre, hätte Slathan das Mädchen getötet.«
    »Sie sind ein Lügner«, sagte Wilhelm mit ausdrucksloser Stimme.
    »Durchlaucht, er hat sie auf seinem gescheckten Pferd mitgenommen. Er hat gesagt, dass er sie den Kleehs vorführen wolle.«
    Bei diesen Worten holte Wilhelm scharf Luft, drehte ihm den Rücken zu und starrte in die Flammen. Dieser verfluchte Slathan! Der Mann war zu weit gegangen und hatte ihn, Wilhelm, in eine unangenehme Lage gebracht. Aber er brauchte Slathan, weil er ihn mit dem Mittel versorgte und darüber Schweigen bewahren musste. Abgesehen von einigen anderen Dingen musste er ebenfalls genug von dem Mittel besorgen, um damit den Prozess bei den vier jungen Anwärtern der Fleckham-Schule in Gang zu setzen. Nur Slathan wusste, welche Apotheker dazu überredet werden konnten.
    Jetzt musste er eine Entschuldigung für Slathan erfinden.
Jinson tot, Herrgott! Was hatte sich Slathan nur dabei gedacht?
    Bewusst langsam drehte Wilhelm sich zu den Sekretären um. Er ignorierte den Soldaten und hoffte, ihn dadurch in seine Schranken zu verweisen. »Klaahs, gehen Sie zu dem Stall hinter dem Buchenwald und holen Sie Slathan da heraus. Bringen Sie ihn her, damit er sich mir gegenüber verantworten kann.«
    Klaahs machte eine Verbeugung, drehte sich schnell um und verließ den Raum.
    »Und Sie, Harras …« Der jüngere Sekretär streckte sich und hob die Brauen. »Sorgen Sie dafür, dass Jinsons Leichnam für die Beerdigung vorbereitet wird. Finden Sie heraus, ob er Familie hat, die informiert werden muss.«
    Harras nickte. »Ja, Durchlaucht.« Auch er ging und ließ den Milizionär zurück, der seinen unerschrockenen Blick auf Wilhelm gerichtet hatte.
    »Was ist mit unserer Geisel geschehen?«, wollte Wilhelm wissen.
    Wieder zuckte der Mann mit den Schultern. »Als ich gegangen bin, war sie noch da.«
    »Haben Sie Vorkehrungen getroffen, damit sie bewacht wird?«
    Jetzt erschien ein Lächeln auf dem attraktiven Gesicht des Soldaten. »Ich habe dafür gesorgt, dass sie in Sicherheit ist, Durchlaucht. Es ist ein Wächter dort, aber ich habe so meine Zweifel, ob er sich darum schert, wenn ein Mädchen entwischt. Er ist dort, um aufzupassen, dass ein Mörder seine Strafe erhält.«
    »Sie haben ein ziemlich vorlautes Mundwerk«, erwiderte Wilhelm mit vorgetäuschter Lässigkeit. Er kramte in seinem Gedächtnis und versuchte herauszufinden, wieso ihm
diese blauen Augen und diese dunklen lockigen Haare so bekannt vorkamen. »Woher kommen Sie?«
    Der Soldat neigte den Kopf und sagte: »Ich komme aus dem Hochland. Nikh Hammloh vom Unteren Hof, zu Ihren Diensten.«
    Wilhelm erstarrte und konnte einen Augenblick nichts erwidern. Hammloh! Die Göre hieß Hammloh, und sie kam vom Unteren Hof … Dieser Soldat war ihr Bruder, das musste er sein.
    Wilhelm kniff die Augen zusammen. Es musste eine Möglichkeit geben, das hier zu seinem Vorteil zu nutzen, doch sein Kopf war träge und vernebelt. »Hammloh«, sagte er vorsichtig.
    »Ganz recht, Durchlaucht.«
    »Wenn Unsere Geisel verschwunden ist, werden Wir Sie dafür verantwortlich machen.«
    Hammloh schien diese Drohung nicht sonderlich zu beeindrucken. Er hob eine schwarze Braue und legte den Kopf schief. »Verzeihen Sie, Durchlaucht. Ich dachte, der Mörder Ihres Zuchtmeisters wäre das Wichtigste.«
    »Sie werden nicht fürs Denken bezahlt, Soldat!«, fuhr Wilhelm ihn an. Er drehte ihm wieder den Rücken zu, starrte in die Flammen und dachte intensiv nach. Das mit Jinson war furchtbar. Verdammt, der Mann hätte wissen müssen, dass er sich von Slathan fernhalten sollte! Aber er konnte Slathan nicht eingesperrt lassen. Er brauchte ihn oder jemanden wie ihn.
    Er sah über seine Schulter zurück zu dem Hochländer. Nein, der würde das niemals für ihn tun. Er war zu sehr wie die Hammloh-Göre. Er würde ihm nie die Mittel besorgen. Und er kannte die Apotheker am Rande der Weißen Stadt nicht, wusste nicht, wer von ihnen bereit war, dem Fürsten
einen besonderen Dienst zu erweisen, oder wie man sie dem Willen ihres Fürsten unterwarf, wenn sie sich widersetzten. Ohne das Mittel würden sich seine Träume in nichts auflösen.
    Er wandte sich dem Soldaten zu. »Fahren Sie zurück nach

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