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Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 3 - Herrscherin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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war, war überall Blut verschmiert. Sie stand zitternd auf und rieb die roten Handflächen an ihrem Rock ab.
    Erst da kehrten die Milizionäre zurück, rasten den Hang vom Haus herunter und sausten durch den Buchenwald. Nikh Hammloh war bei ihnen und hatte den Degen gezückt.
    Amelia sah ihn an. Sie versuchte »Tot!« zu sagen, brachte jedoch kein Wort hervor.
    Nikh war mit einem Schritt bei ihr, sah den Körper zu ihren Füßen sowie den feisten Slathan ein paar Schritte weiter. Er schwang seinen Degen und ging auf Slathan zu. Seine Augen glänzten wie Stahl.

    Slathan wühlte mit einer Hand in der Manteltasche, an der anderen baumelte die Steinschlosspistole.
    »Halt!«, befahl Nikh und hob drohend den Degen. »Laden Sie nicht nach.«
    Fluchend holte Slathan eine Blechkiste hervor, in der Pistolenkugeln aneinanderklackerten. Er rückte ein Stück von der Degenspitze ab, doch der Bauer aus dem Hochland gab nicht nach und drückte die Klinge gegen seine Brust. »Haben Sie mich nicht verstanden?«, sagte er in leichtem, beinahe heiterem Tonfall. »Lassen Sie die Waffe fallen, oder Sie werden es bereuen. Das schwöre ich bei den Göttern!«
    Slathan richtete die kleinen Augen auf Nikh Hammloh, als wollte er abschätzen, wie ernst er es meinte, dann blickte er zu Amelia, die zitternd neben Jinsons Körper stand.
    »Sofort!«, sagte Nikh und setzte die Degenspitze Slathan an die Kehle. Slathan fluchte erneut und ließ die Pistole auf den Kies fallen. Noch immer zog Nikh Hammloh die Klinge nicht weg. »Und die Schachtel«, forderte er. »Ich werde sie Ihrem Herrn geben.«
    Bei diesen Worten lachte Slathan erneut höhnisch auf. »Meinem Herrn?«, sagte er. »Mein Herr hat ganz andere Dinge im Kopf.«
    Als Erwiderung presste Nikh Hammloh die Spitze seines Degens noch fester gegen Slathans Hals. Ein Tropfen Blut quoll unter der Spitze auf. Es war nicht so dunkel wie das Blut, das die Kieselsteine unter Jinsons reglosem Körper verfärbte, sondern scharlachrot und glänzend. Slathan schnappte nach Luft, und sein Blick zuckte von einer Seite zur anderen.
    Amelia erschauderte vor Abscheu, als er die Blechschachtel auf den Boden warf. Nikh löste den Degen von seinem
Hals, hielt ihn jedoch weiterhin in Bereitschaft erhoben. »Und jetzt, mein Herr, ist es als Mitglied der Miliz von Oc mein Recht, Sie ins Gefängnis von Oscham zu bringen. Dort wissen sie schon, was mit Ihnen zu tun ist.«
    »Ich werde nirgendwohin gehen«, erwiderte Slathan missmutig. Er klang jedoch nicht sonderlich selbstsicher und wischte sich den Hals ab. Immer noch quoll Blut aus dem Schnitt an seinem Hals.
    Nikh hob den Degen vor seine Augen. Die Spitze war dunkel vom Blut. »Sehen Sie sich das genau an«, sagte er. »Soll ich meine Klinge noch ein bisschen einfärben?«
    Amelia holte tief Luft, um die Übelkeit zu vertreiben. Sie zitterte immer noch, sprach jedoch scheinbar kontrolliert. »Sie können ihn in den Stall sperren«, sagte sie zu Nikh. »In die Sattelkammer. Dann können Sie im Fleckham-Haus Hilfe holen.«
    »Ja«, stimmte Nikh zu. Er blitzte Slathan mit seinen weißen Zähnen an. »Kluges Mädchen.«
    »Das wird Sie beim Fürsten den Kopf kosten, Sie Narr«, zischte Slathan.
    »Ich dachte, der Fürst hätte andere Dinge im Kopf – sagten Sie das nicht, Meister Slathan? Ich glaube kaum, dass er sich von der Gefangennahme eines Mörders stören lässt«, erwiderte Amelia.
    Slathan starrte sie beide einen Augenblick an. »Sie werden noch einsehen, dass Sie sich täuschen«, schnappte er. Er drehte sich herum, wobei der schwere Mantel sich um seine gebeugte Gestalt bauschte und marschierte in die Sattelkammer. Nikh schloss die Tür zu und legte den Riegel vor.
    Amelia blickte auf Jinsons reglosen Körper hinunter. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals und wagte nicht zu sprechen, aus Angst, dass sie die Tränen dann nicht mehr zurückhalten
konnte. Beere drückte sich mit eingezogenem Schwanz gegen Amelias Bein. Mahagoni wieherte ängstlich auf der Trockenkoppel.
    »Ich werde jemanden holen, der sich um den armen Kerl kümmert«, sagte Nikh.
    »Danke, Meister Hammloh«, brachte Amelia hervor. »Ich bleibe hier, bis Sie zurück sind.«
    »Ja. Sie wirken etwas wackelig auf den Beinen, Baroness. Ich bringe Ihnen den Steigblock, ja? Setzen Sie sich ein bisschen, bis Sie sich stärker fühlen. Das hier ist eine schlimme Sache.«
    Nachdem Nikh den Steigblock über den Kies gezogen hatte, setzte sie sich darauf und faltete die Hände in ihrem Schoß. Sie

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