Die Wollnys Die ungeschminkte Wahrheit. (German Edition)
meine Kinder waren, die mich immer wieder dazu bewogen haben, noch einen weiteren Versuch für einen Neuanfang zu starten.
In der Öffentlichkeit wurde mir immer vorgeworfen, ich hätte Silvia und die Kinder im Stich gelassen. Das ist völliger Quatsch! Vier Mal habe ich versucht, meine Ehe zu retten und den Kindern die Familie zu erhalten, bevor ich einsehen musste, dass es einfach keinen Sinn machte. Silvia hatte längst entdeckt, dass sie als alleinerziehende Mutter einen Mitleidsbonus in der Öffentlichkeit hatte und die Einschaltquoten sprunghaft nach oben stiegen. Das wollte sie um keinen Preis mehr aufgeben. Außerdem hatte die Produktionsfirma und der Fernsehsender Silvia längst signalisiert, dass man auch ohne mich weiter drehen würde und sogar „Die Wollnys – Die zweite Generation“ geplant war. Damit hatte man Silvia eine ihrer größten Ängste genommen. Seit ihrem Auszug damals aus unserer gemeinsamen Wohnung in die dritte Etage des Wollny Hauses, war Silvia immer von der Angst besetzt, dass unsere Trennung auffliegen könnte und dies das Aus für die TV Sendung bedeuten würde.
Nun wusste sie, dass es auch ohne mich weitergehen würde. Das einzige Problem, das sie und die Produktionsfirma noch hatten, war die nicht vorhandene Drehgenehmigung von mir, für die minderjährigen Kinder.
Eine gemeinsame Bekannte bestätigte mir meine Vermutung. Sie erzählte mir, dass sie mehrmals gehört hätte, wie Silvia gesagt hatte, dass sie mich sowieso wieder rausschmeißen würde, sobald ich dieses entsprechende Schriftstück unterzeichnet hätte.
Als ich dann noch die Vorschau der Sendung vom 25. Februar 2013 sah, war für mich endgültig Schluss. Obwohl die Trennung schon lange vor dem TV Dreh stattgefunden hatte, versammelte man unsere Kinder alle an einem Tisch und erklärte Ihnen medienwirksam, dass ich die Familie verlassen hätte. Dieser Dreh musste in der Zeit entstanden sein, als ich nicht im Wollny Haus wohnte. Zu sehen, wie die kleineren Kinder in die Kamera weinten und
Silvia sie theatralisch wissen ließ „Solange ich lebe werde ich immer für euch da sein“, war für mich, der ja die Wahrheit kannte, fast unerträglich.
Ein letztes Mal packte ich an diesem Tag meine Sachen und zog endgültig zu Jessica.
Leider konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, welchen bösartigen Verleumdungen ich, Jessica und Manuela noch ausgesetzt sein sollten. Vielleicht war das auch besser so, denn was dann noch kam, war unmenschlich und kaum noch zu ertragen.
5. Kapitel
Katja: Schlaflose Nächte wegen einer Fernsehfamilie
„Das gibt es doch gar nicht!“
„Was gibt es nicht?“ fragte mich mein Lebensgefährte Rüdiger.
Ohne es zu merken hatte ich laut gedacht.
Vor ein paar Minuten hatte ich das Erste Telefonat mit Jessica beendet und nun saß ich wie betäubt an meinem Schreibtisch.
Kurz und knapp erzählte ich Rüdiger von dem Gespräch. Ich hatte Jessica vor ein paar Tagen über Facebook kennengelernt. Sie litt sehr unter dem Rachefeldzug den ihre Mutter und ein Großteil ihrer Geschwister, gegen ihren Vater führten und hatte sich hilfesuchend an mich gewandt. Obwohl ich die Sendung „Die Wollnys“ bisher nicht geschaut hatte (außer wenn ich beim Zappen mal in einer Szene hängengeblieben bin), kannte ich diese lustige Großfamilie natürlich aus den Medien und hatte auch mitbekommen, dass Papa Dieter sich von seiner Frau getrennt hatte. Seitdem verging fast kein Tag, an dem nicht irgendwelche Schreckensmeldungen bezüglich dieser Familie durch die einschlägige Presse gingen. Ich las das, wie ich auch den Wetterbericht oder den neuesten Klatsch und Tratsch las, ohne mir allerdings wirkliche Gedanken darüber zu machen. Ich hatte wirklich andere Probleme. Tagtäglich beriet ich Menschen, die sich in aktuellen Gewaltsituationen befanden oder massivem Stalking ausgesetzt waren. Darüber hinaus war ich Autorin und schrieb Bücher. Damit war ich mehr wie genügend ausgelastet.
Als ich mit Jessica in Kontakt kam, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich ihr und ihrem Vater behilflich sein könnte. Das war allerdings vor unserem ersten Telefonat gewesen.
Nun kannte ich einen
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