Die Wollnys Die ungeschminkte Wahrheit. (German Edition)
kleinen Teil der Ereignisse in dieser Familie und die Dinge die ich erfahren hatte waren so weit weg von dem, was man im TV zu sehen bekam, dass ich wirklich fassungslos war. Gewalt, Lügen und Manipulation waren in dieser Familie an der Tagesordnung und Jessica hatte mir glaubhaft versichert, dass sie für all die Dinge die sie mir erzählt hatte, auch jede Menge Beweise gesammelt hätte.
Ich beschloss mich so schnell wie möglich auf den Weg nach Neuss zu machen, um Jessica und Dieter persönlich kennenzulernen. Nur so konnte ich mir wirklich ein Bild des ganzen machen und so kam es, dass ich mich nur eine Woche später zusammen mit Rüdiger auf den Weg machte. Wir wurden von Jessica und Dieter herzlich empfangen. Das erste was mir auffiel war, wie schlecht Dieter aussah. Es war ihm sofort anzusehen, wie sehr ihn die Ereignisse der letzten Monate mitgenommen hatten.
Jessica hatte liebevoll den Kaffeetisch gedeckt. Beim Betreten ihrer Wohnung hatte ich mich sofort wohlgefühlt. Alles blitzte und blinkte vor Sauberkeit und die Einrichtung war geschmackvoll und gemütlich. Ja, hier konnte man sich wirklich wohlfühlen und ich konnte Dieter verstehen, dass er hier Zuflucht gesucht hatte.
Nachdem wir erst einmal in Ruhe eine Tasse Kaffee getrunken hatten, begannen Dieter und Jessica abwechselnd zu erzählen. Ich spürte wie groß das Bedürfnis bei beiden war, endlich einmal die ganze Wahrheit loszuwerden. So lange hatten sie geschwiegen, um die TV Sendung „Die Wollnys - eine schrecklich große Familie“ nicht zu gefährden aber nun brachen alle Dämme. Während sie erzählten blätterten sie fast unablässig in mehreren großen Ordnern und zeigten mir immer passend zu den Ereignissen über die wir gerade sprachen, die entsprechenden Beweise. Immer wieder erfasste mich eine Welle der Fassungslosigkeit. Ich hatte selbst schon über zwanzig TV Berichte für verschiedene Fernsehsender gedreht und stets den Schwerpunkt auf eine große Realitätsnähe gelegt.
Mir stellte sich nun die Frage, ob die Produktionsfirma der Wollny Serie die ganze Wahrheit gar nicht kannte oder ob sie die mit Absicht verschleierten? Waren sie sich der Verantwortung als Produzenten bewusst? Ich wusste es nicht. Allerdings lagen mir Unterlagen vor, die einwandfrei belegten, dass sie den Betrug der gegen Dieter teilweise im Gange war, nicht nur tolerierten. Nein, sie unterstützten diesen Betrug sogar. Mit deren Hilfe war es Silvia erst möglich gewesen, Dieter um das Wollny Mobil zu bringen, was ursprünglich von ihm nachweislich bezahlt wurde. Nach mehr als fünf Stunden Dauergesprächen mit Dieter und seiner Tochter, war mir klar, dass hier einem Menschen mit zumindest teilweiser Unterstützung des Fernsehens ein riesen Unrecht angetan wurde.
Als wir am Abend wieder nach Hause fuhren qualmte mir der Kopf und ich überlegte unablässig, wie ich den beiden helfen konnte. Auch die nachfolgenden Nächte schlief ich schlecht. Es verging ja auch fast kein Tag, an dem es nicht irgendwelche Verleumdungsattacken von einem Teil der Wollny Kinder oder auch von Tim über die Plattform Facebook gegeben hätte. Da wurden Gerüchte über Fakeprofile in die Welt gesetzt, dass Dieter schwul wäre, am nächsten Tag hieß es plötzlich er würde auf kleine Kinder stehen, er wurde als Bastard beschimpft und es wurden private Fotos von ihm und Manuela (in deren Besitz die Verbreiter sich unrechtmäßig gebracht hatten) über das Social Network verbreitet. Dazu kamen jede Menge Hardcore Fans von Silvia, die es sich anmaßten Dieter auf das schlimmste zu beleidigen. „Hurenbock“ und „notgeiler Sack“ waren noch die eher harmlosen Beschimpfungen, mit denen die sogenannten „Fans“ Dieter bedachten. Sie führten sich auf als ob sie über die Hintergründe der Trennung genauestens Bescheid wüssten und die letzten 29 Jahre an Silvia und Dieters Seite verbracht hätten.
Ich bin war mir fast sicher, das Dieter seinem Leben wahrscheinlich schon längst ein Ende gesetzt hätte, wenn da nicht Jessica gewesen wäre, die ihren Vater nach besten Kräften unterstützte.
Natürlich machte ich mir auch Gedanken darüber, warum bis auf zwei Kinder, plötzlich alle gegen ihren Vater gingen? Zumindest die älteren kannten doch wenigstens zum Teil die wahren Hintergründe. Natürlich waren sie traurig und wütend, dass ihr Vater gegangen war aber das rechtfertigte noch lange nicht so ein aggressives und beleidigendes Verhalten.
Aber auch diese Beweggründe wurden mir
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