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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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drückte sie an seine breite Brust. »Ich nehme diese Kisten mit nach draußen und mache sie sauber, bevor Graddick hier herkommt. Ihr könnt euch in der Zwischenzeit ein bisschen ausruhen. Im Küchenschrank gibt es etwas Trockenfleisch, falls ihr Hunger habt.«
    Joshua und sein Hund folgten Caleb aus dem Schuppen nach draußen. Calebs Vater saß immer noch am Tisch und aß Eintopf aus der Dose, und Michael hockte auf der Armeedecke. Monique ließ sich mit dem Rücken an der Sperrholzwand neben ihn auf den Boden sinken. Sie wirkte erschöpft und sah nachdenklich aus.
    David setzte sich neben sie. »Hey, ist irgendwas?«, fragte er mit leiser Stimme für den Fall, dass der alte Mann zuhörte.
    Sie starrte Michael an und schüttelte den Kopf. »Schau ihn dir an«, flüsterte sie. »Jetzt hat er niemanden mehr. Nicht mal seinen Großvater.«
    »Mach dir um Amil keine Sorgen, okay? Dem geht es prima. Die FBI-Leute bringen ihn in ein Krankenhaus.«

    »Das ist mein Fehler. Alles, worüber ich mir Gedanken gemacht habe, war die Theorie. Alles andere war mir egal.« Sie stützte die Ellbogen auf die Knie und legte beide Hände auf die Stirn. »Mama hatte recht. Ich bin ein kaltherziges Biest.«
    »Hör mal, das ist nicht deine Schuld. Daran ist der …«
    »Und du bist nicht besser!« Sie hob den Kopf und sah ihn herausfordernd an. »Was willst du machen, wenn du die Einheitliche Feldtheorie gefunden hast? Hast du überhaupt schon so weit gedacht?«
    Um ehrlich zu sein, hatte David das nicht getan. Als Richtlinie hatte er nur die Anweisungen, die Dr. Kleinman ihm gegeben hatte: Sorgen Sie dafür, dass die Theorie sicher ist. Lassen Sie sie nicht in deren Hände fallen. »Wir müssen die Theorie einem neutralen Dritten anvertrauen. Vielleicht einer Art internationaler Organisation.«
    Monique schnitt eine Grimasse. »Was? Willst du sie etwa den Vereinten Nationen zur sicheren Aufbewahrung überreichen?«
    »Vielleicht ist das keine so verrückte Idee. Einstein war ein großer Befürworter der UN.«
    »Ach, zur Hölle mit Einstein!«
    Sie hatte so laut gesprochen, dass sie die Aufmerksamkeit von Calebs Vater erregt hatte. Er hörte einen Moment auf zu essen und warf einen Blick über seine Schulter. David lächelte ihn aufmunternd an und wandte sich dann wieder an Monique. »Beruhige dich«, flüsterte er. »Der alte Mann kann dich hören.«
    Monique beugte sich zu ihm und kam mit den Lippen nahe an sein Ohr. »Einstein hätte die Theorie zerstören sollen, sobald er begriff, wie gefährlich sie war. Aber die Gleichungen waren ihm viel zu wichtig. Er war auch ein kaltherziger Mistkerl.«
    Sie blickte ihn herausfordernd an, eindeutig auf Streit aus.
Aber David reagierte nicht, und nach einer Weile schien sie das Interesse zu verlieren. Gähnend rückte sie ein Stück von ihm ab und legte sich auf die graue Decke. »Ach, vergiss es«, sagte sie. »Weck mich, wenn der Schlangenmann hier eintrifft.«
    Innerhalb von dreißig Sekunden war sie eingeschlafen. Sie lag zusammengerollt auf der Seite, die Knie an die Brust gezogen. Die zusammengefalteten Hände hatte sie unter das Kinn gelegt, als würde sie beten. David nahm die Decke und legte sie über sie. Dann setzte er sich neben Michael, das andere Mitglied seiner neuen Familie.
    Der Teenager war immer noch in sein Warfighter-Spiel vertieft, und David schaute ein wenig zu. Ein ZeichentrickSoldat in einer khakifarbenen Uniform rannte durch einen dunklen Flur. Ein anderer Soldat erschien am Ende des Flurs, aber Michael schoss ihn sofort nieder. Sein Soldat sprang über die auf dem Bauch liegende Leiche und lief dann in einen kleinen Raum, in dem sich ein halbes Dutzend Gestalten zusammendrängten. Michael drückte auf einen Knopf, woraufhin sein Soldat in die Hocke ging und den Feind mit einem Feuerstoß aus seiner M-16 bestrich. Kurz darauf lagen alle sechs gegnerischen Soldaten auf dem Boden, und aus ihren Wunden strömte simuliertes Blut. Dann öffnete Michaels Soldat eine Tür am anderen Ende des Zimmers. Das Display wurde schwarz, und in blinkenden Buchstaben erschien eine Botschaft: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! SIE HABEN DIE STUFE SVIA/4 ERREICHT! David vermutete, dass dies ein unglaublich hohes Geschicklichkeitsniveau für Warfighter sein musste, aber Michael ließ nicht mal eine Spur von Befriedigung erkennen. Sein Gesicht blieb so ausdruckslos wie immer.
    David verspürte den plötzlichen Drang, Kontakt mit dem Jungen zu bekommen. Er beugte sich nahe zu Michael hinunter und

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