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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Pförtnerhäuschen. Darin saß ein hagerer, weißhaariger Mann in einer blauen Uniform und las die Lokalzeitung. Gupta klopfte gegen das Fenster, um den Mann auf sich aufmerksam zu machen. »Hallo, Sie da!«, rief er. »Ich bin Dr. Amil Gupta vom Robotics Institute. Erinnern Sie sich an mich? Ich war im April zu Besuch hier.«
    Der Wachmann legte die Zeitung beiseite und starrte die beiden einen Moment an. Dann grinste er. »Ach ja, Dr. Gupta! Aus Pittsburgh! Ich war hier, als Sie zu Ihrer Führung durch die Fabrik gekommen sind!« Er stand auf und öffnete die Tür, damit er dem Professor die Hand schütteln konnte. »Es ist mächtig nett, Sie wiederzusehen!«
    Gupta zwang sich zu einem Lächeln. »Ja, es ist auch schön, Sie wiederzusehen. Sagen Sie, ist Mr. Compton schon im Büro? Er hat mich gebeten, vorbeizuschauen und einen Blick auf einen seiner Prototypen zu werfen.«
    »Oh, das tut mir aber wirklich leid, aber Mr. Compton ist nicht hier. Er hat nichts davon gesagt, dass Sie heute vorbeikommen wollten.«
    »Er wird vermutlich später eintreffen, nehme ich an. Könnten Sie in der Zwischenzeit mich und meinen Assistenten
in das Versuchslabor lassen? Ich kann nur zwei Stunden bleiben, deshalb muss ich sofort anfangen zu arbeiten.«
    Der Wachmann warf einen Blick auf Simon, bevor er sich wieder an Gupta wandte. »Ich schätze, ich sollte zuerst mal Mr. Compton anrufen. Nur damit er Bescheid weiß, dass Sie hier sind.«
    »Bitte, das ist nicht nötig. Ich möchte ihn nicht an seinem freien Wochenende stören.«
    »Trotzdem rufe ich ihn vielleicht besser an.«
    Er zog sich in sein Häuschen zurück, als der Professor einmal mit dem Kopf nickte. Simon trat mit seiner Uzi vor und schoss dem Wachmann zwischen die Augen. Der Mann war tot, bevor sein Körper auf dem Boden aufschlug. Simon beugte sich über ihn und durchsuchte seine Taschen.
    Gupta schaute auf die Leiche hinunter. »Faszinierend. Ich habe sechsundsiebzig Jahre lang gelebt, ohne Zeuge eines Mordes zu werden, und jetzt habe ich zwei innerhalb der letzten zwölf Stunden gesehen.«
    »Man gewöhnt sich dran.« Nachdem er die Schlüssel aus der Hosentasche des Wachmanns genommen hatte, begann Simon, die Alarmanlage des Gebäudes auszuschalten.
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Es ist wie der Zusammenbruch eines kleinen Universums. Eine unendliche Ansammlung von Wahrscheinlichkeiten reduziert auf eine einzige tote Gewissheit.«
    »Wenn es eine solche Tragödie ist, warum haben Sie mir dann befohlen, ihn zu töten?«
    »Ich habe nie gesagt, es wäre eine Tragödie. Manche Universen müssen sterben, damit andere geboren werden können.« Gupta hob den Blick zum Himmel und hielt die Hand an die Stirn, um die Augen von der Sonne abzuschirmen. »Die Menschheit wird einen großen Sprung nach vorn machen, sobald wir der Welt die Einheitliche Feldtheorie präsentieren.
Wir werden die Hebammen einer neuen Epoche sein, eines goldenen Zeitalters der Aufklärung.«
    Simon runzelte die Stirn. Er war Soldat, keine Hebamme. Seine Mission war der Tod, keine Geburt.
     
    Es war leicht zu sehen, warum Sergeant Mannheimer einer von Elizabeths Stammkunden war. Da er schlaksig und ein Großmaul war, langsam kahl wurde und eine Riesennase hatte, konnte er wahrscheinlich nur eine Nutte für sich interessieren. Er saß neben Elizabeth auf der Rückbank des Kombis, hatte den Arm um ihre Taille geschlungen und starrte ihr ins Dekolleté, aber er warf auch lüsterne Blicke auf Monique, die mit Michael im Laderaum saß. Graddick schimpfte vor sich hin, während er den Wagen auf die Einfahrt von Fort Benning zusteuerte; offenbar gefiel ihm der Sergeant nicht, und er war auch nicht glücklich darüber, dass sie der Kaserne einen Besuch abstatteten. Aber David hatte darauf bestanden, dass es für Elizabeths Rettung notwendig wäre, und das reichte aus, um Graddick bei der Stange zu halten, zumindest vorerst.
    Als sie sich dem Kasernentor näherten, bemerkte David eine lange Schlange von Fahrzeugen vor ihnen. Für einen Samstagmorgen schien es ihm eine Menge Verkehr zu sein. Er zeigte auf das Tor und wandte sich an Mannheimer. »Was ist da los?«
    Der Sergeant spielte gerade mit der Goldkette um Elizabeths Hals und versuchte, das Medaillon herauszuziehen, das zwischen ihren Brüsten hing. »Die kommen alle, um Darth Vader zu sehen. Er hält heute eine Rede in der Kaserne.«
    »Darth Vader?«
    »Ja, der Verteidigungsminister. Der Mann, der den Schnellzug von Benning nach Bagdad

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