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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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gibt?«, fragte er.
    »Ja, es gibt eine im Büro des Direktors«, antwortete Elizabeth. »Ich erinnere mich daran, eine große braune Couch.«

    »Aber das war vor vier Jahren. Vielleicht hat man sie woanders hingebracht.«
    »Herr im Himmel, mach einfach die Tür auf.«
    Endlich fand Mannheimer den Hauptschlüssel, aber bevor er ihn ins Schloss stecken konnte, hörte David, wie etwas auf dem Flur näher kam. Es war ein mechanisches Geräusch, das ihm merkwürdig vertraut vorkam. Er drehte sich um und sah einen Dragon Runner, den kastenförmigen silbernen Überwachungsroboter, den Professor Gupta für die Army entwickelt hatte. Der Automat rollte auf Raupenketten wie ein Panzer im Miniformat und richtete seinen birnenähnlichen Sensor auf sie. David erstarrte. »Mist! Man hat uns entdeckt!«
    Mannheimer lachte leise in sich hinein. »Stehen Sie bequem, Soldat. Diese Dinger sind noch nicht einsatzbereit.«
    »Wie bitte?« Davids Herz klopfte laut, während der Roboter an ihnen vorbeifuhr.
    »Sie sind immer noch damit beschäftigt, die Macken auszubügeln. Es ist wie mit allem anderen, was die Army macht. Erst wird das System zehn Jahre lang getestet, und dann wird beschlossen, dass es zu viel kostet.« Mannheimer lachte wieder, machte die Tür auf und schob Elizabeth hinein. »Okay, Baby, wo ist das Büro des Direktors?«
    David folgte ihnen in das Zimmer. Es war ein großer Raum, vielleicht vierzig Fuß lang. Auf der einen Seite standen mehrere Regale mit Servern, die auf ihren Stahlborden summten und blinkten. Ihnen gegenüber befand sich ein Desktop-Computer mit einem extragroßen Flachbildschirm, und in der Mitte des Raums ruhten zwei riesige, hohle, durchsichtige Kugeln, die mindestens neun Fuß hoch waren, auf einer mit Metallrollen versehenen Plattform.
    Monique stand in der Tür und starrte auf die Kugeln, genauso verdutzt wie David. Aber Michael stürmte in den Raum und steuerte schnurstracks auf einen Schrank am anderen
Ende zu. Während seine Mutter und der Sergeant in einem benachbarten Büro verschwanden, öffnete er den Schrank und holte ein sperriges schwarzes Gerät heraus, das wie ein stereoskopischer Bildbetrachter aussah. David erkannte das Ding: Es war eine Datenbrille. Wenn man sie anlegte, zeigte sie eine simulierte Landschaft; wenn man den Kopf nach rechts oder links drehte, sah man verschiedene Teile der virtuellen Welt. Michael strahlte vor Freude, als er die VR-Brille einstellte, dann flitzte er zu dem Computer und begann auf die Tastatur einzutippen.
    David und Monique gingen zu dem Terminal und schauten Michael über die Schulter. Nach wenigen Sekunden zeigte der Bildschirm einen Soldaten, der mitten in einem großen grünen Feld stand. Der Soldat trug eine khakifarbene Uniform und einen Helm, der mit einer Zahl geschmückt war, einer großen roten 1.
    »Das ist Warfighter«, flüsterte David. »Er lädt gerade das Programm.«
    Nach einigen weiteren Sekunden erschien das Wort STARTBEREIT? auf dem Bildschirm. Michael ging noch mal zu dem Schrank und zog ein Plastikgewehr heraus, ein Modell der M-16 in Originalgröße. Dann lief er zu einer der riesigen Kugeln, öffnete eine Luke an der Seite und schlängelte sich in das durchsichtige Sphäroid.
    »Verdammt«, schrie Monique. »Was macht er dort drinnen?«
    Michael schloss die Luke von innen und legte die VR-Brille an. Er hielt das Plastikgewehr wie ein richtiger Infanterist und begann vorwärts zu gehen, aber natürlich ging er nirgendwohin – die Kugel drehte sich einfach um ihn herum, rotierte an Ort und Stelle wie ein monströser Trackball. Nach einer Weile beschleunigte Michael seinen Schritt, und die Kugel rotierte schneller. Bald darauf rannte der Teenager wie ein Hamster in einem Laufrad. Als David auf den Computer-Bildschirm
schaute, sah er den khakigewandeten Soldaten über das Feld rennen.
    »Unglaublich, das ist fantastisch.« Er legte Monique eine Hand auf den Rücken und zeigte auf die Plattform unter der Kugel. »Siehst du diese Rollen unter der Kugel? Sie messen, wie schnell sich die Kugel dreht, und stellen die Richtung der Rotation fest. Dann schicken sie die Daten zu dem Computer, der dafür sorgt, dass der Soldat sich genauso schnell bewegt wie Michael. Und Michael kann die ganze Simulation auf seiner Brille sehen. Er rennt innerhalb einer virtuellen Welt.«
    »Das ist toll, aber wo rennt er hin?«
    »Es sieht so aus, als hätte er einfach Spaß. Ich nehme an, er absolviert die einzelnen Geschicklichkeitsstufen, wie er

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