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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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zurückkomme.«
    Karen drehte sich der Magen um. Sie zeigte auf das Fenster. »Die Agenten sind immer noch draußen.« Sie sprach leise, damit Jonah nichts mitbekam. »Sobald sie sehen, dass du das Gebäude verlässt, kommen sie hier hoch und greifen sich uns.«

    Gloria schüttelte den Kopf. »Ein illegaler Einbruch in das Apartment einer Reporterin? Das würden sie nicht wagen.«
    »Sie würden die Tür aufbrechen und sie wieder in Ordnung bringen, bevor du zurückkommst. Es wird so aussehen, als hätten Jonah und ich einfach beschlossen zu gehen. Das wird dir das FBI erzählen, wenn du fragst, was mit uns passiert ist.«
    »Glaubst du wirklich …«
    »Kannst du deinen Redakteur nicht bitten, den Auftrag jemand anderes zu geben?«
    »Vergiss es. Mit dem Typ ist nicht gut Kirschen essen.«
    Karen warf einen Blick auf ihren Sohn, der ein Bild vom Asteroidengürtel studierte. Auf gar keinen Fall würde sie zulassen, dass diese Dreckskerle ihn noch mal in die Finger bekämen. »Dann kommen wir mit dir. Sie werden uns nicht festnehmen, wenn du danebenstehst.«
    Gloria zuckte mit den Achseln. »Okay, ganz wie du willst.«
     
    Wenn das ein normaler Job gewesen wäre, hätte Simon seinen Klienten mittlerweile erschossen. Professor Amil Gupta, alias Henry Cobb, war der arroganteste Mann, für den er je gearbeitet hatte. Er konnte einen aber auch zur Raserei bringen. Sobald der Professor seine wahre Identität offenbart hatte, begann er, Simon mit den unangenehmsten Schimpfwörtern zu attackieren. Obwohl Gupta legitime Gründe hatte, verärgert zu sein, war es in Wirklichkeit sein Fehler: Zu diesem Durcheinander wäre es nicht gekommen, wenn er nicht auf diesem absurden Pseudonym bestanden hätte. Simon versuchte, ihm dies zu erklären, als er die Schusswunde des Mannes neu bandagierte, aber Gupta fuhr fort, ihn zu beleidigen. Und sobald der Professor in der Lage war zu gehen, erteilte er Befehle. Er entwarf einen neuen Plan: Er und
Simon würden den Pick-up nehmen und den Zielpersonen nach Georgia folgen, während Agent Brock in dem Dodge-Kastenwagen von Dr. Jenkins nach New York führe. Als Simon fragte, warum Brock zurück nach New York fahren solle, meinte Gupta knapp, er solle den Mund halten und die Schlüssel zu dem Kastenwagen finden. Simons Hand griff automatisch nach seiner Uzi, aber er bremste sich rechtzeitig, bevor er Guptas Gehirn im ganzen Zimmer verspritzte. Bleib gelassen, ermahnte er sich. Konzentrier dich auf das Ziel.
    Weil Jenkins’ Haus ein paar Kilometer außerhalb des Kordons lag, den die amerikanische Sondertruppe gezogen hatte, begegnete Simon auf den Nebenstraßen im südwestlichen Virginia keiner Patrouille. Um elf Uhr erreichten sie die Stadt Meadowview, wo Brock auf dem I-81 nach Norden abbog und Simon mit Gupta nach Süden. Der Professor legte sich auf dem Beifahrersitz so weit wie möglich nach hinten und stützte das verletzte Bein auf dem Armaturenbrett ab, aber leider schlief er nicht ein. Stattdessen schaute er alle fünf Minuten auf die Uhr und wetterte über die Ausmaße der menschlichen Dummheit. Nachdem sie die Staatsgrenze zwischen Virginia und Tennessee überquert hatten, lehnte er sich unvermittelt zu Simon hinüber und zeigte auf ein Verkehrsschild, auf dem stand AUSFAHRT 69 BLOUNTVILLE. »Fahren Sie von dem Highway runter«, befahl er.
    »Warum? Die Straße ist frei. Weder Soldaten noch Polizei.«
    Gupta schaute ihn finster an. »Wir haben nicht genug Zeit, nach Georgia zu fahren. Wegen Ihrer Unfähigkeit haben Swift und Reynolds einen Vorsprung von zehn Stunden. Sie haben wahrscheinlich die Verbindung zu meiner Tochter schon hergestellt.«
    »Ein Grund mehr dafür, den Interstate zu nehmen. Auf den Nebenstraßen werden wir langsamer vorankommen.«
    »Es gibt noch eine Alternative. Ich habe zeitweise für ein
Unternehmen in Blountville gearbeitet, eine Rüstungsfirma namens Mid-South Robotics. Ich habe ein paar Prototypen für sie gebaut, und deshalb sind sie an mein Überwachungsnetzwerk angeschlossen.«
    »Überwachung?«
    »Ja. Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, wo Swift und Reynolds hingehen, sind wir vielleicht in der Lage, sie zu beobachten.«
    Simon verließ den Interstate Highway und fuhr ungefähr zwei Kilometer auf der Route 394. Mid-South Robotics befand sich in einem großflächigen einstöckigen Gebäude. Weil es Samstagvormittag war, stand nur ein Wagen auf dem Parkplatz. Simon parkte daneben, dann gingen er und Professor Gupta Richtung

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