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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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…«
    David tippte mit dem Finger auf die letzte Seite von Kleinmans Artikel. »Die Lebensdauer eines Rho Mesons beträgt weniger als 10 -23 Sekunden.«
    »Na und? Was bedeutet das?«
    »Das bedeutet, dass Ihre Forschungsabteilung Mist gebaut hat, als sie diese Geschichte ausgebrütet hat. Selbst wenn sich ein Rho Meson mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, würde es weniger als ein Billionstel Zentimeter zurücklegen, bevor es zerfiele. Man könnte diese Teilchen gar nicht entdecken,
wenn sie von einem atomaren Sprengkopf ausgingen, und deshalb wäre es unmöglich, ein Scanningsystem auf der Grundlage dieses Artikels zu entwickeln.«
    Der gekränkte Ausdruck verließ Lucilles Gesicht nicht, und einen Moment lang glaubte David, sie würde so tun, als wüsste sie von nichts. Nach ein paar Sekunden jedoch machte sie den Mund zu und presste die Lippen fest zusammen. Die Falten um ihre Augen herum wurden tiefer, aber es waren keine Lachfältchen. Lucille war stinksauer.
    »Okay, fangen wir noch mal von vorn an«, sagte David. »Warum verraten Sie mir nicht den wahren Grund, warum Sie so interessiert an Dr. Kleinman sind? Es ist eine Art Waffe, nicht wahr? Irgendeine streng geheime Waffe, über die Sie kein Sterbenswörtchen verlieren wollen, aber für die Sie mehrere Milliarden Dollar ausgeben?«
    Sie antwortete nicht. Stattdessen zog sie ihr Jackett aus und drapierte es über die Rückenlehne ihres Stuhls. Ein Schulterholster hing seitlich an ihrer Bluse, und in dem Holster steckte eine schnittige schwarze Pistole.
    Während David auf die Waffe starrte, wandte sich Lucille an die beiden Agenten, die immer noch den Super Soaker inspizierten. »Seid ihr Jungs langsam fertig mit dem verdammten Ding?«
    Einer der Agenten kam zu ihr und legte die Wasserpistole auf den Tisch. »Sie ist sauber, Ma’am«, meldete er.
    »Was für eine Erleichterung. Setzen Sie sich jetzt mit der Logistik in Verbindung und sagen Sie Bescheid, dass wir in zehn Minuten einen Wagen zum Flughafen brauchen.«
    Der Agent zog sich auf die andere Seite des Raums zurück und begann, in das Mikrofon zu murmeln, das sich in seinem Ärmel befand. In der Zwischenzeit drehte sich Lucille auf ihrem Stuhl herum und griff wieder in die Tasche ihres Jacketts. Diesmal zog sie eine Packung Zigaretten und ein Zippo-Feuerzeug heraus, das mit dem Lone Star von Texas
verziert war. Sie funkelte David wütend an, während sie eine Zigarette aus der Packung schüttelte. »Sie sind eine echte Nervensäge, wissen Sie das?« Sie wandte sich an Hawley, der immer noch neben Davids Stuhl stand. »Ist der Kerl nicht eine Nervensäge, Hawley?«
    »Erster Güte«, erwiderte er.
    Lucille steckte sich die Zigarette in den Mundwinkel. »Sehen Sie ihn sich doch nur an. Wahrscheinlich hält er auch vom Rauchen nichts. Wahrscheinlich meint er, wir sollten rausgehen, wenn wir uns eine anstecken wollen.« Mit einer schnellen Bewegung öffnete sie das Zippo, zündete sich die Zigarette an und blies David die erste Rauchwolke ins Gesicht. »Nun ja, Swift, ich hab ein paar Neuigkeiten für Sie. Wir können alles tun, was wir wollen, Sie Arschgesicht.« Sie schloss das Zippo und schob es wieder in ihr Jackett. »Verstehen Sie?«
    Während David überlegte, wie er darauf reagieren sollte, nickte Lucille Agent Hawley zu. Einen Augenblick später versetzte er David einen klatschenden Schlag an den Kopf. »Hören Sie nicht gut?«, rief er. »Agent Parker hat Ihnen eine Frage gestellt.«
    David biss die Zähne zusammen. Es war ein harter Schlag gewesen, und er tat höllisch weh, aber in diesem Fall war die Beleidigung schlimmer als der Schmerz. Sein Magen brannte vor Wut, als er zu Hawley hochsah. Nur die Existenz der Pistolen in den Holstern der Agenten verhinderte, dass er aufsprang.
    Lucille lächelte. »Ich habe noch eine Neuigkeit für Sie. Erinnern Sie sich an die Krankenschwester in Kleinmans Zimmer im Krankenhaus? Nun ja, einer unserer Agenten hat mit ihr gesprochen.« Sie nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette und stieß eine weitere Rauchwolke aus. »Sie hat gesagt, der Professor habe Ihnen ein paar Zahlen ins Ohr geflüstert.«

    Verdammt, dachte David. Die Schwester.
    »Eine lange Kette von Zahlen, sagte sie. Sie erinnert sich natürlich nicht an sie. Aber ich wette, dass Sie sich erinnern.«
    Das tat er auch. Er sah die Reihenfolge der Zahlen vor seinem geistigen Auge, fast so, als schwebten sie vor ihm in der Luft. So funktionierte Davids Gedächtnis nun mal.
    »Sie werden uns diese

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