Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
Vom Netzwerk:
Problem.«
    »Dann geh wieder dorthin und mach den Jungen auf dich aufmerksam. Klopf ihm auf die Schulter, wenn es nicht anders geht.«
    »Das bringt es nicht. Der Junge sieht aus, als wäre er behindert oder so. Und die FBI-Agenten hören wahrscheinlich alles mit, was ich dort drinnen sage. Wenn ich zu viel Theater mache, werden sie misstrauisch.«

    »Na ja, was sollen wir sonst machen? Hier warten, bis Gupta das Klopapier ausgeht?«
    »Gibt es denn keinen anderen Weg in Guptas Büro?«
    »Ich weiß es nicht! Ich bin seit Jahren nicht mehr hier gewesen! Ich kann mich nicht erinnern …«
    Plötzlich stieß irgendetwas gegen Davids Ferse. Es war nur ein leichter Stups hinten gegen seinen Schuh, aber er bekam einen Heidenschreck. Er schaute nach unten und sah eine blaue Scheibe ungefähr so groß wie ein Frisbee, die sich langsam über den Boden des Vorratsraums bewegte und eine feuchte Zickzackspur auf dem Linoleum hinterließ.
    Eine Sekunde später sah auch Monique die Scheibe und stieß einen überraschten Schrei aus. David legte ihr die Hand auf den Mund.
    »Keine Angst«, flüsterte er. »Das ist nur ein Roboter zur Bodenreinigung. Noch eins von Guptas Projekten. Er verteilt Reinigungsflüssigkeit in einem programmierten Muster und saugt dann das Schmutzwasser auf.«
    Sie machte ein finsteres Gesicht. »Jemand sollte auf das Ding treten und es von seinen Qualen erlösen.«
    David nickte und starrte auf das Gerät, während es weiterkroch. Es wirkte mit seiner spindeldürren Antenne, die vom Rand der Scheibe nach oben abstand, ein bisschen wie ein übergroßes Insekt. Gupta stattete alle seine Roboter mit Sendern aus, weil er von der Idee besessen war, ihre Wege zu kontrollieren. Als David Gupta vor zehn Jahren interviewte, hatte ihm der alte Mann stolz einen Computerbildschirm gezeigt, auf dem detailliert die Positionen aller selbstständigen Maschinen verzeichnet waren, die durch die Flure und Laboratorien der Newell-Simon Hall wanderten. Die Erinnerung an diesen Bildschirm mit seinen blinkenden Punkten und den dreidimensionalen Grundrissen der einzelnen Stockwerke brachte David jetzt auf eine Idee.
    »Wenn wir nicht zu Gupta gehen können, bringen wir
ihn dazu, zu uns zu kommen«, sagte er und trat auf den Reinigungsroboter zu. Er beugte sich vor, um die Antenne der Maschine zu packen. »Das wird seine Aufmerksamkeit erregen.« Mit einer raschen Drehung des Handgelenks brach er die dünne Antenne ab.
    Der Roboter gab sofort einen ohrenbetäubenden, schrillen Alarmton von sich. David sprang zurück. Das war nicht die Reaktion, mit der er gerechnet hatte; er hatte einen Alarm erwartet, der nur auf Guptas Computer erschien, nicht dieses durchdringende Kreischen.
    »Verdammt!«, rief Monique. »Was hast du denn da gemacht?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Stell es ab! Stell das Ding ab!«
    David hob das Gerät hoch und drehte es um, wobei er hektisch nach einem Schalter suchte, aber auf der Unterseite des Apparats gab es nur Spritzdüsen und Drehbürsten, und wegen der Lautstärke des Alarms vibrierte das ganze Ding in seinen Händen. Er gab es auf, lief zu dem Waschbecken und schlug so hart er konnte mit dem Roboter gegen die Edelstahlkante. Die Plastikhülle des Apparats brach entzwei, Reinigungsflüssigkeit ergoss sich zusammen mit gesplitterten Platinen in das Becken. Der Lärm hörte abrupt auf.
    David beugte sich schwer atmend über das Waschbecken. Er drehte sich zu Monique um und sah, dass sie ein Gesicht machte, als sei ihr ein wenig übel. Sie sagte kein Wort, aber es war klar, was sie dachte. Die FBI-Agenten mussten den Alarm gehört haben. Bald würde einer von ihnen in den Vorratsraum kommen, um nachzusehen, was da los war. Monique schien bei dem Gedanken wie gelähmt zu sein, und mehrere Sekunden lang stand sie einfach in der Mitte des Raums, die Augen starr auf die Tür gerichtet. Während er sie anschaute, spürte David, wie etwas in ihm nachgab. Sie saßen in der Falle. Sie waren hilflos. Ihr Plan war gescheitert, bevor er
überhaupt richtig konzipiert war. Sie konnten nicht mal sich selber retten, geschweige denn die Welt.
    Dann ging die Tür auf, und Amil Gupta trat ein.
     
    »Okay, reden Sie mit mir. Wie sieht die Lage aus?«
    Lucille stand in einem mobilen Kommandoposten, den das Bureau früh an diesem Morgen auf den Campus von Carnegie Mellon gezogen hatte. Von außen sah er aus wie ein gewöhnlicher Büroanhänger, ein langer beigefarbener Kasten mit Aluminiumverkleidung, eins von den Dingern,

Weitere Kostenlose Bücher