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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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beide in das Gebäude gehen und Gupta aufsuchen.«
    Scheiße, dachte er. Aber es war seine eigene Idee gewesen.
     
    Lucille Parker saß in einem der Passagiersitze der C-21, der Air-Force-Version des Learjets, während die Maschine über den Westen Pennsylvanias dahinzog. Sie schaute aus dem Fenster und sah den Turnpike, der wie ein straff gezogenes Seil über den grünen Hügeln und Tälern lag. Irgendwo an dieser Strecke lag die Raststätte, wo man David Swift gesichtet hatte, aber Lucille konnte sie nicht erkennen. Höchstwahrscheinlich waren sie schon daran vorbei. Weiter vorn konnte sie die Stadt Pittsburgh ausmachen, ein grauer Klecks, der den Monongahela River überspannte.
    Der Anruf vom Direktor des Bureau erfolgte in dem Moment, als das Flugzeug mit dem Abstieg begann. Lucille nahm den Hörer des ARC-190 in die Hand, des Air-Force-Funkgeräts, das eine abhörsichere Kommunikation mit Festnetzgeräten ermöglichte. »Hier Black One.«
    »Hallo, Lucy«, sagte der Direktor. »Wie sieht es aus?«
    »Ich bin zehn Minuten vom Pittsburgh International entfernt. Am Flughafen wartet ein Fahrzeug auf mich.«
    »Was ist mit dem Hinterhalt?«
    »Bis jetzt kein Zeichen von dem Verdächtigen, aber dazu
ist es noch zu früh. Wir haben zehn Agenten in der Umgebung von Guptas Gebäude und weitere zehn drinnen. Videokameras im Foyer sowie an allen Eingängen, und Abhöranlagen auf allen Stockwerken.«
    »Sind Sie sicher, dass dies die richtige Vorgehensweise ist? Vielleicht sollten wir uns Gupta einfach schnappen und feststellen, was er weiß.«
    »Nein, wenn wir Gupta jetzt in Gewahrsam nehmen, wird das ziemlich schnell die Runde machen, und Swift wird nicht mal in die Nähe der Universität kommen. Aber wenn wir uns bedeckt halten, können wir beide auf einmal erwischen.«
    »Okay, ich verlasse mich auf Sie, Lucy. Je schneller wir diesen Job beenden, desto besser. Ich bin es leid, Anrufe vom Verteidigungsminister abzublocken.« Der Direktor stieß einen langen Seufzer aus. »Gibt es sonst noch irgendwas, was Sie brauchen? Mehr Agenten, mehr Unterstützung?«
    Lucille zögerte. Das würde heikel werden. »Ich brauche die Personalakten aller Agenten in der Region New York.«
    »Warum?«
    »Je mehr ich darüber nachdenke, was gestern Abend in der Liberty Street passiert ist, desto mehr bin ich davon überzeugt, dass es einen Verräter in unseren Reihen gibt. Die Angreifer wussten zu viel über unsere diversen Einsätze. Ich glaube, sie hatten Hilfe von innen.«
    Der Direktor seufzte wieder. »Herrgott. Das hat uns gerade noch gefehlt.«
     
    Es war dunkel und unbequem und roch viel schlimmer, als David erwartet hatte. Der größte Teil des auf ihn gehäuften Abfalls war harmloses Zeug – Papier, Lumpen, Stofffetzen und so weiter -, aber irgendjemand hatte die Reste seines Frühstücks in den Müll geworfen, und deshalb durchdrang jetzt der Schwefelgeruch verdorbener Eier den unteren Teil des Containers. Um das Ganze noch schlimmer zu machen,
lag die gezackte Kante eines Holzbretts quer über seinem Rücken und grub sich jedes Mal in seine Schulterblätter, wenn die Räder des Containers über eine Unebenheit fuhren. David zuckte zusammen, als Monique ihn aus dem Purnell Arts Center hinaus und auf dem Gehweg in Richtung Newell-Simon Hall schob.
    Nach etwa einer Minute passten sich seine Augen an die Dunkelheit an, und er bemerkte einen kleinen senkrechten Riss in der Segeltuchverkleidung des Containers. Indem er sich auf Ellbogen und Knien wand, bewegte er sich zentimeterweise vorwärts, bis er durch die Öffnung blinzeln konnte. Sie waren auf dem Parkplatz; unmittelbar vor ihnen war der Highlander Roboterwagen, der sich flott auf den Dienstboteneingang der Newell-Simon zubewegte. Monique ging hinter dem Fahrzeug und den beiden Studenten her, die seine Fortschritte verfolgten. Der Plan schien zu funktionieren. In wenigen Sekunden wären sie in dem Gebäude. Dann hörte David jemanden »Achtung da vorn!« schreien, und eine Sekunde später krachte etwas in den geschichteten Abfall über ihm. Ein stumpfer Gegenstand traf ihn am Hinterkopf und drückte seine Nase gegen den Boden des Müllcontainers. Der Schmerz war heftig, aber er gab keinen Laut von sich. Bald hörte er Schritte. Durch den Riss im Segeltuch sah er ein Paar blasse, behaarte Beine, dann noch eins. Ach du Scheiße, dachte er. Das sind die beiden Agenten mit ihrem Football. Sie hatten ihre Pille genau in den Container geworfen. Schlimmer noch, die Wucht des

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