Die Würfel Gottes
bläst. Diese Hütte in West Virginia wäre ein viel besseres Versteck. Niemand außer Amil weiß, dass Kleinman jemals dort war.«
Gupta klopfte sich immer noch auf die Lippen. Er sah nicht überzeugt aus. »Ich habe Hans nie an dem Computer in Carnegie’s Retreat gesehen. Und falls er die Theorie dort verstecken wollte, warum hat er mir dann nichts davon gesagt?«
»Vielleicht hatte er Angst, dass jemand Sie verhören würde. Oder foltern.«
Bevor Gupta antworten konnte, zeigte Monique auf den Navigationsschirm des Highlanders. Die beiden Studenten, die dem Fahrzeug von Newell-Simon Hall bis zum Parkplatz gefolgt waren, winkten in dem Versuch, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, der Kamera zu. Einer der jungen Männer war klein und dick, während der andere hoch aufgeschossen und voller Pickel war, aber beide hatten den gleichen besorgten Gesichtsausdruck. »Mist!«, schrie Monique. »Draußen ist irgendwas los!«
Gupta sah ebenfalls auf den Bildschirm. Er drückte auf einen anderen Knopf am Armaturenbrett, und die verborgene Luke ganz oben auf dem Highlander öffnete sich mit einem Zischen. Monique und David krabbelten als Erste hinaus, dann half Gupta seinem Enkel aus dem Fahrzeug. Sobald Davids Turnschuhe den Asphalt berührten, hörte er das Heulen der Sirenen. Ein halbes Dutzend schwarz-weiße Streifenwagen vom Pittsburgh Police Department raste auf der
Forbes Avenue vorbei in Richtung Newell-Simon Hall. Das FBI hatte Verstärkung angefordert.
Monique eilte zu der Corvette und entriegelte die Türen. »Schnell! Steigt ein! Bevor sie die Straßen abriegeln!«
David brachte Professor Gupta und Michael zur Beifahrertür, als er abrupt stehen blieb. »Moment mal! Wir können diesen Wagen nicht nehmen!« Er wandte sich an Monique und zeigte auf ihr Nummernschild. »Das FBI überprüft wahrscheinlich gerade seine Überwachungsvideos. Sobald sie rausgekriegt haben, wer du bist, wird jeder Cop in Pennsylvania nach einer roten Corvette mit diesem Kennzeichen Ausschau halten!«
»Was sollen wir denn sonst machen?«, fragte Monique. »Wir können nicht den Highlander nehmen, nach dem werden sie ebenfalls suchen!«
Der hochgewachsene, pickelige Student hob schüchtern die Hand. »Äh, Professor Gupta? Sie können meinen Wagen haben, wenn Sie wollen. Er steht gleich dort drüben.« Er zeigte auf einen ramponierten grauen Hyundai Accent mit einer großen Beule in einem hinteren Kotflügel.
Monique starrte mit offenem Mund auf die Kiste. »Ein Hyundai? Du willst, dass ich meine Corvette hier stehen lasse und einen Hyundai fahre?«
Gupta ging zu dem pickeligen Studenten, der seine Autoschlüssel schon aus der Tasche genommen hatte, und klopfte dem jungen Mann auf den Rücken. »Das ist sehr großzügig von Ihnen, Jeremy. Wir werden Ihnen den Wagen zurückgeben, sobald wir können. Und in der Zwischenzeit sollten Sie und Gary ein paar Tage die Stadt verlassen. Nehmt einen Bus zu den Finger Lakes, macht eine Wanderung durch die Schluchten. Okay, Jungs?«
Die Studenten nickten, offenbar entzückt, ihrem verehrten Professor einen Gefallen tun zu können. Jeremy händigte Gupta die Schlüssel aus, der sie an David weitergab. Aber
Monique stand immer noch neben der offenen Fahrertür der Corvette und betrachtete den Wagen traurig, als würde sie ihn nie wiedersehen.
Als David zu ihr kam, warf sie ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. »Es hat sieben Jahre gedauert, bis ich das Geld für diesen Wagen zusammen hatte. Sieben Jahre!«
Er langte an ihr vorbei, um die Reisetasche, den Laptop und die Tüte Sandwiches, die Monique an diesem Morgen in der Raststätte New Stanton gekauft hatte, aus dem Wagen zu holen. Dann ließ er ihr die Schlüssel zu dem Hyundai in die Hand fallen. »Komm schon, gib dem Accent die Sporen«, sagte er. »Ich hab gehört, das ist ein netter kleiner Flitzer.«
Simon sah durch sein Fernglas, wie vier Gestalten aus dem Roboterauto stiegen. David Swift, Monique Reynolds und Amil Gupta erkannte er sofort. Die vierte Gestalt war ihm ein Rätsel – ein schlaksiger Teenager mit schwarzen Haaren und dunkler Haut. Gupta wich dem Jungen nicht von der Seite und führte ihn aus dem Fahrzeug, ohne ihn zu berühren. Ja, sehr rätselhaft. Simons erster Impuls war, einen Überraschungsangriff zu unternehmen, aber dieser Parkplatz war kein ideales Operationsfeld. Zu offen, zu einsehbar. Und erschwerend kam hinzu, dass die kleine Armee von FBI-Agenten zu nahe war und ganze Geschwader von Streifenwagen des hiesigen
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