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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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konnte. David wollte ihn gerade fragen, ob er ihm helfen könne, als der gelbe Sportwagen, den er vor Kurzem gesehen hatte, an ihnen vorbeisauste. Er raste mit mindestens achtzig Meilen pro Stunde über die kurvenreiche Straße und schwenkte auf die Gegenfahrbahn, obwohl an dieser Stelle Überholverbot herrschte.
    »Herrgott!«, schrie er erschrocken. »Was zum Teufel war das denn?«
    Monique beugte sich nach vorn, um besser sehen zu können. »Es ist kein Streifenwagen. Es sei denn, die Cops in West Virginia fahren jetzt Ferraris.«
    »War das ein Ferrari?«
    Sie nickte. »Und ein schöner noch dazu: ein 575er Maranello Coupé. Von denen gibt es nur fünfzig in den Staaten. Kostet ungefähr dreimal so viel wie meine Corvette.«
    »Woher weißt du das so genau?«
    »Der Dekan für Maschinenbau in Princeton fährt einen. Ich sehe ihn dauernd in Keiths Werkstatt. Es ist ein toller Wagen, aber er bleibt mit schöner Regelmäßigkeit liegen.«
    Der Ferrari überquerte die doppelte gelbe Linie und fuhr wieder auf die richtige Fahrbahn zurück. Aber anstatt davonzubrausen, wurde der Wagen langsamer. Seine Geschwindigkeit sank auf siebzig, dann auf sechzig, dann auf fünfzig Meilen die Stunde. Innerhalb von wenigen Sekunden kroch er mit dreißig knapp zehn Meter vor ihnen her, und Monique konnte ihn wegen all der unübersichtlichen Kurven auf der Straße nicht überholen.
    »Was ist mit dem Kerl los?«, fragte David. »Erst fliegt er an uns vorbei, und jetzt schaut er sich die Landschaft an?«
    Monique antwortete nicht. Sie reckte ihren Hals über das Lenkrad und schielte nach dem Ferrari, der bergab kroch. Nach ein paar Sekunden zuckte ein Muskel in ihrer Wange. »Er hat ein Nummernschild aus New Jersey«, sagte sie mit einer Stimme, die kaum über ein Flüstern hinausging.

    Am Fuß des Berges machte der Ferrari einen Satz nach vorn und raste etwa hundert Meter geradeaus. Dann trat der Fahrer auf die Bremse, und der Wagen blieb vor einer Brücke mit nur einer Fahrspur stehen und blockierte ihren Weg.
     
    Es war eine kitzlige Situation. Simon musste vier Zielpersonen in einem fahrenden Auto ergreifen, ohne sie ernsthaft zu verletzen oder unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. Zuerst erwog er, den kleinen Wagen von der Straße zu rammen, aber auf beiden Seiten der Straße lagen dichte Wälder, und er wusste, dass ihr Auto zusammengequetscht würde wie ein Akkordeon, wenn es gegen einen der Bäume prallte. Er würde es nicht leicht haben, seine Zielpersonen aus dem Wrack zu ziehen, und noch schwerer, sie auszufragen. Nein, er musste sie zunächst zwingen, langsamer zu fahren.
    Simon sah seine Gelegenheit kommen, als er sich einer Brücke mit nur einer Fahrspur näherte, die über einen kleinen Bach führte. Er stellte den Ferrari quer über die Straße, schnappte sich die Uzi und sprang aus dem Wagen. Er legte den Lauf der Waffe auf die Motorhaube des Ferraris und zielte auf den Kleinwagen. Sobald dieser so langsam geworden wäre, dass er drehen konnte, würde er auf die Reifen schießen, und der Rest wäre ein Kinderspiel. Das Fahrzeug war bereits so nahe, dass er alle vier Insassen erkennen konnte, einschließlich des schlaksigen Teenagers auf der Rückbank. Es war eine glückliche Fügung, dachte er, dass sie den Jungen mitgenommen hatten. Um seine Gesprächspartner auskunftsbereiter zu machen, hatte er vor, mit dem Jungen anzufangen.
     
    David bemerkte, dass sich auf der von ihnen abgewandten Seite des Ferraris etwas bewegte. Ein großer, kahlköpfiger Mann in einem schwarzen T-Shirt und einer Hose in Tarnfarben kauerte hinter dem Wagen. Sein Kopf war zur Seite
geneigt, und er hatte nur ein Auge geöffnet, mit dem er am Lauf einer kurzen schwarzen Maschinenpistole entlangsah. Ein eiskalter Schrecken überflutete Davids Brust. Es war ganz so, als könne er schon fühlen, wie die Kugel sein Herz durchbohrte. Sein Rücken wurde steif in dem Schalensitz, und seine rechte Hand presste sich gegen die Armlehne in der Tür. Aber seine Augen blieben fest auf den bewaffneten Mann hinter dem Ferrari gerichtet, und in diesem Sekundenbruchteil bemerkte er, dass die Mündung der Waffe nicht direkt auf sie gerichtet war. Er zielte ein bisschen tiefer, auf die Reifen des Hyundai.
    Monique sah den Mann ebenfalls. »Scheiße!«, schrie sie. »Ich drehe!«
    Sie nahm den Fuß vom Gaspedal, aber bevor sie auf die Bremse treten konnte, langte David hinüber und packte ihr Knie. »Nein, nicht langsamer werden! Sonst schießt er

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