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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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er vom Asphalt und knallte mit einem abscheulichen Knirschen in einen der Bäume.
    Monique nahm den Fuß vom Gas, setzte aber ihre Fahrt die Straße hinunter fort. David schaute durch die zerschossene Heckscheibe des Hyundais und sah, dass sich der Ferrari um den knorrigen Stamm einer alten Eiche gewickelt hatte. Dann machte die Straße eine S-Kurve, und das Wrack war nicht mehr zu sehen.
     
    Karen und Jonah standen in der Eingangshalle des Gebäudes der New York Times. Ein mürrischer, hakennasiger Mann vom Sicherheitsdienst saß in einem blauen Blazer hinter seinem Tisch und musterte sie. »Kann ich Ihnen weiterhelfen?«, fragte er.
    Karen schenkte ihm ihr freundlichstes Lächeln. »Ja, ich bin hier, um Ms. Gloria Mitchell zu besuchen. Sie ist Reporterin bei Ihrer Zeitung.«
    »Haben Sie einen Termin?«
    Sie schüttelte den Kopf. Sie hatte nicht versucht, Gloria anzurufen, weil sie den Verdacht hegte, dass das FBI ihr
Telefon angezapft hatte. »Nein, wir sind alte Freunde. Ich wollte nur bei ihr im Büro vorbeischauen und guten Tag sagen.«
    Der Sicherheitsmann griff nach dem Telefon auf seinem Tisch. »Wie heißen Sie?«
    »Karen Atwood.« Ihr Mädchenname. »Wir waren Klassenkameradinnen in der Forest Hills Highschool. Wir haben lange nichts voneinander gehört, aber sie wird sich an mich erinnern.«
    Der Mann vom Sicherheitsdienst ließ sich Zeit mit dem Wählen der Nummer. Karen sah sich besorgt in der Eingangshalle um und hielt nach FBI-Agenten Ausschau, die sie möglicherweise beschatteten. Sie befürchtete, die Agenten könnten sie wieder festnehmen, bevor sie in die Nachrichtenredaktion gelangte. Um ihre Nerven zu beruhigen, drückte sie Jonahs Hand.
    Schließlich bekam der Sicherheitsmann Gloria an den Apparat. »Karen Atwood ist hier, um Sie zu besuchen«, sagte er. Es entstand eine Pause. »Ja, Karen Atwood.« Noch eine Pause. Dann legte er seine Hand über die Sprechmuschel und wandte sich an Karen. »Sie sagt, sie kennt niemand mit dem Namen.«
    Um Karens Brust schien sich ein eiserner Reifen zu legen. Wie konnte Gloria sie vergessen haben? Sie hatten drei Jahre zusammen Sport gehabt! »Sagen Sie ihr, es ist Karen Atwood von der Forest Hills High. Aus Mr. Sharkeys Sportunterricht.«
    Mit einem ungeduldigen Seufzen wiederholte der Sicherheitsmann die Information über das Telefon. Es gab eine weitere Pause, diesmal eine lange, dann sagte der Mann: »Okay, ich schicke sie hoch.« Er legte den Hörer auf und begann einen Besucherpass auf Karens Namen auszustellen.
    Sie atmete erleichtert aus. »Vielen Dank.«
    Immer noch mürrisch reichte der Sicherheitsmann ihr den
Pass. »Ms. Mitchell sitzt im fünfzehnten Stock. Gehen Sie zu den Fahrstühlen auf der linken Seite.«
    Während Karen auf die Reihe der Fahrstühle zuging, erwartete sie jeden Moment, dass die Männer in den grauen Anzügen über sie herfielen, aber Jonah und sie bestiegen den Fahrstuhl ohne weiteren Zwischenfall. Sie fand es merkwürdig, dass die FBI-Agenten sie Verbindung mit der Zeitung aufnehmen ließen. Vielleicht nahmen sie an, dass kein Reporter ihre Geschichte glauben würde. In Wirklichkeit hatte sie auch keine große Geschichte zu erzählen; obwohl sie wusste, dass die Drogenanklage gegen David erfunden war, hatte sie keine Ahnung, warum die Regierung solche Lügen in die Welt setzen sollte. Und was wichtiger war: Hier stand ihr Wort gegen das des Bundesstaatsanwalts. In den Augen der Welt war sie nur die Exfrau eines mit Drogen dealenden Professors, und keine Zeitung würde ihre Anschuldigungen ernst nehmen.
    Es sei denn, sie hätte Beweise, natürlich. Und Karen würde nicht mit völlig leeren Händen in die Nachrichtenredaktion gehen. Sie erinnerte sich an den Namen des Detective vom New York Police Department, der in der vergangenen Nacht in ihrem Apartment angerufen hatte, des Mannes, der der New York Times sagen konnte, warum David in das St. Luke’s Hospital gerufen worden war. Er lautete Hector Rodriguez.
     
    Lucille saß hinter dem Schreibtisch in Amil Guptas Büro und sprach mit dem Direktor des Bureau über ihr Handy, während ihre Agenten den Computer des Professors sezierten. In den vier Stunden, seitdem Gupta, Swift und Reynolds aus dem Robotics Institute entkommen waren, hatte ihr Team auf der Suche nach Hinweisen, wohin die Verdächtigen verschwunden waren, jede Ecke des Universitätsgeländes der Carnegie Mellon unter die Lupe genommen. Agent Walsh
hatte eine Frau vom Reinigungsdienst vernommen, die zugab, ihre

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