Die Würfel Gottes
auf die Reifen!!«
»Was machst du da? Lass mich los!«
»Fahr dort hinüber!« Er zeigte auf eine Lücke zwischen den Bäumen auf der linken Seite der Straße, einen steinigen, überwucherten Pfad, der zu dem Bach hinunterführte. »Gib einfach Gas! Tritt drauf!«
»Bist du verrückt? Wir können nicht…»
Drei laute metallische Schläge erschütterten den Hyundai, als ein Feuerstoß aus der Maschinenpistole den vorderen Kotflügel traf. Ohne weiteren Widerspruch trat Monique aufs Gaspedal und riss den Wagen zur anderen Straßenseite herum.
Noch eine Salve traf das Heck des Hyundais, während er über einen kleinen Hügel und den schmalen Pfad hinunterrollte. Monique umklammerte das Lenkrad und rief: »Du heilige Scheiße!«, während David, Gupta und Michael in ihren Sitzen hüpften und der ganze Wagen klapperte wie ein Koffer voller Besteck. Viel zu schnell holperten sie über Grasklumpen
und lose Steine, und innerhalb einer Sekunde schlitterten sie durch den seichten Bach, wobei sie allein ihr Schwung durch das felsige Bachbett trug. Die Räder des Hyundais wühlten große Hahnenschwänze von Wasser auf, dann waren sie am gegenüberliegenden Ufer, und Monique trat das Gaspedal bis zum Bodenblech durch. Der Motor heulte auf, aber der Wagen kletterte die Böschung hoch wie ein Ziegenbock und fand den Weg, der zurück zum Highway führte, ohne Probleme. David schaute in den Außenspiegel, als ihre Reifen wieder auf dem Asphalt landeten, und sah den kahlköpfigen Mann auf der Brücke stehen, den Kolben der Uzi immer noch an die Schulter gedrückt. Aber er schoss nicht auf sie. Stattdessen lief er zu dem Ferrari zurück und stieg ein.
»Drück auf die Tube!«, rief David. »Er kommt hinter uns her!«
Ein Weg für Kanufahrer, das war es. Damit die privilegierten, vergnügungssüchtigen Amerikaner mit ihren Pick-ups bis an den Rand des Bachs fahren und ihre Boote ins Wasser schieben konnten. Simon verfluchte sich, weil er nicht früher darauf gekommen war.
Als er zu dem Ferrari zurückkehrte und in den ersten Gang schaltete, beschloss er, seine Taktik den Umständen anzupassen. Schluss mit den cleveren Versuchen, die Zielpersonen unverletzt zu ergreifen. Solange einer von ihnen überlebte, konnte er bekommen, was er brauchte.
Monique trat aufs Gaspedal, aber sie fuhren gerade einen hohen Bergrücken hinauf, und der Hyundai quälte sich ab, eine Geschwindigkeit von siebzig Meilen pro Stunde zu erreichen. Sie schlug mit der Faust auf das Lenkrad, während der Motor heulte und klopfte. »Ich hab dir doch gesagt, wir hätten meine Corvette nehmen sollen!«, schrie sie, während sie einen wütenden Blick auf den Tachometer warf.
David schaute über seine Schulter nach hinten. Auf der gewundenen Straße hinter ihnen war bis jetzt nichts von dem Ferrari zu sehen, aber er meinte, im Hintergrund das kehlige Knurren des Wagens hören zu können. Auf der Rückbank starrte Michael wieder auf seinen Gameboy und wartete schweigend darauf, dass das Display wieder ein Lebenszeichen von sich gab. Es hatte den Anschein, als hätte er nicht mal bemerkt, dass irgendwas nicht stimmte. Aber Professor Gupta war ernsthaft beunruhigt. Er hatte beide Hände an die Brust gehoben, als würde er versuchen, sein trommelndes Herz zu beruhigen. Seine Augen waren unnatürlich geweitet. »Was ist los?«, fragte er keuchend.
»Es ist alles okay, Professor«, sagte David. »Kein Grund zur Sorge.«
Gupta schüttelte energisch den Kopf. »Ich muss hier raus! Lassen Sie mich aus dem Wagen raus!«
Ein Panikanfall, dachte David. Er streckte die Hände aus, die Handflächen nach unten, eine Geste, die beruhigend wirken sollte. »Atmen Sie einfach tief durch, okay? Ganz tief durch.«
»Nein, ich muss aussteigen!«
Er machte seinen Sicherheitsgurt auf und streckte die Hand nach dem Türgriff aus. Glücklicherweise war die Tür verriegelt, und bevor Gupta sie entriegeln konnte, war David auf die Rückbank geklettert und hatte ihn gebändigt, indem er sich auf den alten Mann warf und seine Handgelenke festhielt. »Ich sagte Ihnen doch, dass kein Grund zur Sorge besteht!«, wiederholte er. Aber die Worte waren kaum aus seinem Mund, als er wieder aus dem Rückfenster schaute und rund fünfzig Meter hinter ihnen den Ferrari sah.
David drehte sich schnell nach vorn, um Monique zu warnen, aber sie hatte es bereits gesehen. »Das ist der Wagen des Dekans!«, zischte sie. »Diese glatzköpfige Arschgeige hat den Wagen des Dekans geklaut!«
»Er
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