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Die Wundärztin

Die Wundärztin

Titel: Die Wundärztin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rehn
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er stehen und legte beide Hände auf die Gürtelschnalle. Langsam trat sie auf ihn zu, nahm nun auch das Kopftuch ab und schüttelte ihre langen blonden Haare auf. Locker fielen sie auf ihren Rücken. Mit den Fingern strich sie sich die Mähne nach hinten. Auffordernd streckten sich ihre Brustspitzen dem Dicken entgegen. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie zufrieden, wie er sich räusperte und die Lippen schürzte. Sie rekelte sich dicht vor seiner Nase, schob mal das Becken, mal den Busen vor. Endlich reagierte der Dicke mit einem heftigen Grunzen. Hastig riss er sich den nassen Mantel vom Leib, schleuderte ihn beiseite und drückte sie auf den Boden hinunter. Es gelang ihr gerade noch, mit der einen Hand den Rock hochzuheben und mit der anderen Carlotta fortzuschieben, die neugierig von ihrer Ecke herübergekrabbelt war und sie mit großen Augen anschaute.
    Strecker schien nichts von alldem zu bemerken. Schon hatte er seinen Unterleib entblößt und sich zwischen ihre Beine gedrängt. Längst war er tief in sie eingedrungen und stieß immer heftiger zu. Dazu keuchte er, als stünde er kurz vor dem Ersticken.
    Verzweifelt weinte die Kleine los, steigerte sich in ein unaufhaltsames Brüllen. Wie gern hätte sich Elsbeth die Hände auf die Ohren gepresst. Es galt jedoch, Carlotta wegzuschieben. Dass das Kind sie so daliegen sah! Beschämt schloss sie die Augen und schmeckte die salzigen Tränen, die ihr über die Wangen liefen.
    Strecker war indes ganz in seiner Lust gefangen. Es schien, als wollte er dieses Mal gar kein Ende finden, hielt kurz vor dem Höhepunkt immer wieder stöhnend inne, bis er sich endlich laut schreiend aufbäumte. Ein letztes bestialisches Schnaufen, ein unmenschliches »Ah!« begleitete seinen Erguss. Wie ein Mehlsack fiel er auf ihr zusammen. Sein Gewicht drückte sie so fest zu Boden, dass sie kaum mehr Luft bekam. Verzweifelt biss sie sich auf die Lippen und drehte das Gesicht zur Seite, um seinem weinsauren Atem zu entgehen. Undeutlich nahm sie durch den Tränenschleier wahr, dass im Zelteingang jemand stand. Sie erstarrte.
    Die Umrisse waren eindeutig. Schon das lautlose Heranpirschen und das Auftauchen im ungünstigsten Moment waren Anzeichen genug. Das Gesicht brauchte sie gar nicht mehr zu sehen, um zu wissen, wer es war.
    »Fertig?«, fragte Rupprecht und trat langsam näher.
    Die Schamesröte ließ Elsbeths Wangen glühen, gleichzeitig breitete sich ein stumpfes Gefühl in ihr aus. War es nicht vollkommen gleichgültig, dass er sie so sah? Ihm war sie nichts schuldig.
    »Was glotzt du so? Gefällt es dir mal wieder, anderen zuzuschauen, wie sie es miteinander treiben? Wenn ich mich recht entsinne, kriegst du es anders kaum hin.« Plötzlich fand sie Kraft genug, den Dicken von sich wegzudrücken.
    »Ist ja gut«, grunzte Strecker und rollte sich zur Seite. Er hatte ihren Besucher noch nicht bemerkt. Unsanft half sie nach, bis er endlich ganz von ihr herunter war, strich sich den Rock über die Beine und nahm Carlotta in die Arme.
    Der Rücken des Kindes war steif durchgedrückt, sein kleiner Körper ganz auf Abwehr eingestellt. Das Weinen war in ein verzweifeltes Wimmern übergegangen. Fest drückte sie die Kleine an sich, sog ihren Geruch ein und hauchte ihr tröstende Worte ins Ohr. Endlich entspannte sich Carlotta und schmiegte sich an sie.
    »Was willst du schon wieder hier?«, herrschte sie Rupprecht an.
    »Magdalena schickt mich, ich muss was holen.« Eine Spur zu hastig versuchte er sich an dem dicken Strecker und ihr vorbeizudrücken und die Kiste mit dem Leinzeug aus der hinteren Ecke herauszuziehen. Dabei wagte er kaum, den Dicken direkt anzusehen.
    »Was ist mit der roten Magdalena?«, fragte Strecker ungerührt und setzte sich auf. »Ist Elsbeth eigentlich auch eins von deinen Täubchen? Scheinst es deinen Herzensdamen nicht gerade recht machen zu können, so gierig wie die sich mir entgegenbiegen. An dir ist wohl alles zu klein geraten.«
    Er lachte dreckig und klopfte sich die Schenkel. Seine Hose stand noch immer weit offen. Zunächst unternahm er nicht das Geringste, sein erschlafftes, dabei immer noch recht imposantes Geschlecht zu verbergen. Fast hatte es den Anschein, als wolle er seine pralle Männlichkeit vor dem schmächtigen Rupprecht zur Schau stellen.
    »Du tust immer nur das, was Magdalena dir sagt, was?« Elsbeth stellte sich ihm in den Weg, so dass er in seinen Bemühungen mit der Truhe innehalten musste. »Da wird sie aber stolz auf dich sein, wenn du ihr

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