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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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habe ich. Die beiden wollen sich in den Semesterferien New York anschauen. Sieht so aus, als ob sie in meiner Abwesenheit eine Party geschmissen und meine lieben Nachbarn die Polizei gerufen hätten. Tut mir leid, Süße, ich muss los. Wir telefonieren morgen, okay?« Sie schnappte sich ihre Tasche, küsste mich auf die Wange und eilte zu ihrem Date mit dem NYPD.
    Kaum war sie weg, kam der Kellner an den Tisch. »Möchte Madame noch ein Dessert bestellen?«
    »Nein, vielen Dank. Die Rechnung bitte.«
    »Gern.« Er verschwand wieder.
    Ich trank meinen Wein aus und warf einen letzten Blick hinaus auf den herbstlichen Hudson River. Für den Bruchteil einer Sekunde tauchte die Erinnerung an ein charmant schiefes Grinsen und eine leise, sanfte Stimme vor mir auf. Überrascht riss ich mich zusammen und machte mich bereit zu gehen.
    Als ich kurz darauf hinaus in den Regen trat, zog ich fröstelnd meinen Mantel fester um mich und begab mich auf den Heimweg. Der Wind zerrte an meinem Haar, und auf einmal schien mir New York genau jene Fragen zu stellen, die mir seit einiger Zeit ohnehin nicht aus dem Kopf wollten – auch wenn ich das Thema gern verdrängte.
    Ich empfand ungewohnte Erleichterung, als ich die Haustür aufschloss und die drei Stockwerke hinauf in meine
Wohnung lief. Ich schloss die Tür hinter mir und ließ mich dagegensinken, atmete den vertrauten Geruch meiner Wohnung tief ein und versuchte mein pochendes Herz zu beruhigen. Ich zog mir gerade den Mantel aus, als es klingelte. Erschrocken fuhr ich zusammen.
    »Hallo?«, fragte ich in die Sprechanlage.
    »Hallo, Schwesterlein. Lässt du deinen großen Bruder herein?«, flötete eine vertraute Stimme.
    »James!«, rief ich. »Ja, klar – komm rauf!«
    Ich drückte auf den Summer, und binnen einer Minute kam mein Bruder zur Tür hereinspaziert. Er sah müde aus, schien sich aber zu freuen, dass ihm die Überraschung gelungen war. Er ließ seine schwere Ledertasche auf den Boden fallen, schloss mich in die Arme und wirbelte mich im Kreis herum.
    »Rosie! Es ist herrlich, dich zu sehen!«, rief er. »Bist du überrascht?«
    »Natürlich bin ich überrascht!« Als er mich wieder runterließ, umarmte ich ihn noch einmal in Ruhe. »Ich kann kaum glauben, dass du hier bist! Mum meinte, du würdest viel zu beschäftigt sein, um mich zu besuchen.«
    James grinste, und seine braunen Augen funkelten verschmitzt. »Mum musste versprechen, dir nichts zu sagen. Ich wollte dich überraschen. Kann ich hierbleiben?«
    »Natürlich. Ich mache dir das Sofa zurecht, okay?« »Perfekt«, meinte James und ließ sich in den erstbesten Sessel fallen. »Ich bin so müde, dass ich überall schlafen könnte. Ausnahmsweise bin ich also nicht wählerisch.«
    »Du hast Glück – auf meinem Sofa schläft es sich superbequem«, erwiderte ich lachend und ging in die Küche, um Wasser aufzusetzen. »Tee?«
    »Wie wäre es mit richtigem Tee?«, fragte James und tauchte mit einer Packung Yorkshire Tea neben mir auf.
»Marmite habe ich auch dabei. Und ein paar Tafeln Dairy Milk.«
    Ich jauchzte vor Freude. Viel vermisse ich in New York ja nicht, aber manche meiner englischen Gelüste lassen sich hier doch nicht stillen.
    »Danke!«, rief ich begeistert, riss die Packung auf und warf zwei Teebeutel in die Kanne, goss kochend heißes Wasser darüber und sog das unvergleichliche Aroma in mich auf. »Himmlisch« , hauchte ich.
    »Wann musst du zurück?«, fragte ich, als der Tee fertig war und wir es uns mit unseren dampfenden Tassen auf dem Sofa gemütlich gemacht hatten.
    »Willst du mich gleich wieder loswerden?«, fragte er beleidigt. »Nein, war nur ein Scherz, Rosie. Ich muss Samstagmorgen zurück nach Washington – noch ein paar Sachen erledigen, bevor ich wieder nach England fliege. Bist du sicher, dass du es so lange mit mir aushältst? Wenn nicht, kann ich mir auch ein Zimmer im Four Seasons nehmen.«
    »Du würdest allen Ernstes das Four Seasons meinem Sofa vorziehen?«, fragte ich entsetzt.
    James grinste. »Ungern. Bei dir gibt es das bessere Frühstück. Und der Preis ist unschlagbar.«
    »Stimmt«, lachte ich. »Wären Sie auch an unserem Zimmerservice interessiert, Sir?«
    Verwundert sah er mich an. »Was gibt es denn Schönes?«
    »Tja, wir hätten da noch eine Familienpackung Cookie-Eiscreme – eine Spezialität des Hauses. Vielleicht möchte der Herr ja eine kleine Portion?«
    »Immer – aber keine kleine! Ich bin am Verhungern«, rief James und hielt sich in gespielter

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