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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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einem Schoko-Cookie. »Ich habe in meiner Theatergruppe jemanden kennengelernt. Er heißt Mack, kommt aus Brooklyn, lebt aber jetzt im East Village, und ist zweiundzwanzig Jahre älter als ich. Er lehrt Englische Literatur an der Columbus University und führt bei den Hudson River Players Regie. Er ist so unglaublich , Rosie. Absolut toll. Weißt du, was ich meine? Jedes seiner Worte ist so unglaublich bedeutsam . Ich habe total Respekt vor ihm.«
    »Und wo ist das Problem?«, wollte ich wissen.
    Marnie seufzte und starrte düster in ihren Kaffee. »Er bemerkt mich nicht mal. Ich habe ihn kürzlich zu einem der anderen sagen hören, dass er eine lange, einsame Ehe hinter sich und jetzt ein Auge auf jemanden aus der Gruppe geworfen habe. Na ja, ich hatte gehofft, dass er mich meinte, weißt du?«
    »Und woher willst du wissen, dass er nicht dich gemeint hat?«, fragte ich.

    »Genau das ist es ja. Ich weiß es eben nicht«, jammerte Marnie. »Ich habe seit einer Woche kein Auge mehr zugetan. Ich muss andauernd an ihn denken. Aber wie soll ich denn an ihn herankommen? Was soll ich sagen ?«
    »Ich weiß nicht, ob du da bei der Richtigen Rat suchst«, meinte ich lächelnd. »Immerhin bin ich nicht gerade als Expertin für Beziehungsfragen berühmt …« Ich schaute Marnie an. Sie versuchte zu lächeln, doch mit wenig Erfolg. Also versuchte ich es mit einer anderen Strategie. »Okay … warum lädst du ihn nicht einfach mal nach den Proben auf einen Drink ein? Oder erzähl ihm von deiner Arbeit und schlag ihm vor, mal im Laden vorbeizukommen. Versuche dich mit ihm anzufreunden, und schau einfach, was passiert. Vielleicht entwickelt sich ja mehr.«
    Marnie schien wenig überzeugt. »Und was, wenn er mich ganz furchtbar findet?«
    Ich legte meine Hand auf ihre. »Völlig ausgeschlossen – du bist nämlich ganz wunderbar. Konzentrier dich darauf, dass ihr Freunde werdet. Sieh es mal so: Wenn er dich mag, wird mehr draus, und wenn nicht mehr draus wird, hast du immerhin einen Freund gewonnen, den du schätzt und respektierst. Du kannst eigentlich nur gewinnen. Okay?«
    »Okay«, sagte Marnie, noch immer nicht so ganz überzeugt, aber schon ein bisschen zuversichtlicher. Wieder fiel sie mir um den Hals. »Danke, Rosie, ich werde es versuchen. «
    Das kleine Glöckchen über der Tür klingelte, und Ed kam herein.
    »Hilfe!«, rief er und hielt sich ein Exemplar des New York Observer vor die Augen. » Frauengespräche! Nichts wie weg hier … Ich brauche frische Luft …« Er ließ die Zeitung sinken und strahlte uns an. »Nein, erzählt! Ich will alles wissen, jedes schlüpfrige Detail.«

    Marnie und ich standen auf. »Da gibt es nichts zu erzählen«, ließ Marnie ihn wissen und schlenderte an ihm vorbei.
    »Na, toll«, stöhnte Ed. »Wie üblich werde ich diskriminiert, weil ich keine Gebärmutter habe.«
    »Oh, armer Ed, keine Gebärmutter … wie schrecklich! «, rief ich.
    »Hey, ich wäre geradezu perfekt mit Gebärmutter!«, entgegnete Ed und kam zu mir an den Ladentisch. »Ich bin sowieso ganz stolz auf mich, dass ich so total progressiv meine weibliche Seite auslebe – obwohl ich so atemberaubend männlich bin.«
    Marnie prustete vor Lachen. »Wie lebst du denn deine weibliche Seite aus?«
    »Ich verstehe was von Blumen«, erwiderte Ed. »Und wenn ich schlecht drauf bin, esse ich Schokolade. Ab und an lästere ich auch ganz gern. Also raus mit der Sprache, Schwestern!«
    Marnie und ich schauten uns an. »Sollten wir uns Sorgen machen?«, fragte ich.
    Marnie kicherte. »Ob er einen Wochenendnamen hat?«
    »Einen was ?«, fragte Ed verständnislos.
    »Ach, du weißt schon … ›Am Wochenende heiße ich Janice‹.«
    Eds Gesichtsausdruck war göttlich. »Der einzige Name, auf den ich am Wochenende höre, ist Mr Heißbegehrt«, protzte er, worauf Marnie und ich wirklich einen hysterischen Lachanfall bekamen. »Ja, ja, lacht ihr nur. Vielleicht interessiert es euch ja, dass ich für heute Abend zwei – ja, genau: zwei – Einladungen zum Essen ausgeschlagen habe. Beide von ausgesprochen reizenden Damen, die es kaum noch erwarten können, endlich mit mir auszugehen. Aber heute, meine Guten, werde ich mir mit Yelena Ivanova eine Vorstellung am Broadway ansehen.«

    Seine bedeutungsvolle Betonung half Marnie und mir auch nicht weiter. Unsere begriffsstutzigen Mienen mussten ziemlich enttäuschend sein.
    Ed stöhnte. »Yelena Ivanova – das Gesicht von Jean St. Pierre!«
    »Das Model?«, fragte Marnie ungläubig. »Wie

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