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Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Die wunderbare Welt der Rosie Duncan

Titel: Die wunderbare Welt der Rosie Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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wenig. »Bist du dir da ganz sicher?«

    Ich lächelte zuversichtlich, obwohl mir das Herz bis zum Hals schlug. »Ja, bin ich.«
    »Dann warte ich draußen.« Schnellen Schrittes eilte Celia hinaus und schloss die Tür leise hinter sich.
    Nun waren wir allein. Der Moment war gekommen. Nate machte einen Schritt auf mich zu. »Rosie, nur für den Fall der Fälle gilt immer noch unsere alte Abmachung: Ich rede, und du hörst zu. Du musst mir nichts erzählen.«
    Ich lächelte schwach. »Ja, ich weiß. Aber ich möchte reden. Setz dich, Nate. Bitte.«

16
    Der Tag meiner Hochzeit war wunderschön. Die Sonne schien so strahlend vom Himmel, wie man es sich nur wünschen konnte, und feiner Tau hatte sich wie ein funkelnder Diamantenteppich über den Rasen gelegt. Während alle anderen im Haus noch schliefen, schlich ich mich hinaus in den Garten des ehrwürdigen alten Hauses der Lithgows. Barfuß und im Bademantel lief ich zwischen den Stuhlreihen hindurch. Die Arbeiter, die im Morgengrauen begonnen hatten, alles aufzubauen, applaudierten mir. So ganz konnte ich immer noch nicht glauben, dass das alles wirklich geschah. Der fantastischste Mann der Welt liebte mich, und heute würde ich ihn heiraten. Vor zwölf Stunden hatten wir in der Abendsonne an genau dieser Stelle gestanden und das Eheversprechen eingeübt. David hatte meine Hände dabei ganz fest gehalten, doch irgendwie abwesend gewirkt.
    »Ich liebe dich von ganzem Herzen, Rosie. Du weißt, dass ich dir niemals wehtun würde …«, hatte er angefangen.
    »Ich weiß, David. Und ich vertraue dir.«
    Er schloss die Augen und streichelte bedächtig meine Hände. Ganz leise sagte er: »Wenn du mich liebst, Rosie …«
    »Natürlich liebe ich dich.«

    Er sah mich an. Im Licht der Abenddämmerung wirkten seine Augen ganz dunkel. »Dann heirate mich morgen.«
    Ich lachte. »Keine Sorge, das werde ich tun!« Dann kam mir ein Gedanke. »Dreh dich mal um.«
    Verwundert drehte er sich um. »Was soll das werden?«
    »Lass dich überraschen«, sagte ich, nahm mein Notizbuch, lehnte es an seinen Rücken und schrieb.
    »Du bist wirklich ein verrücktes Huhn«, lachte er.
    »Tja, aber was bist dann du, wenn du mich morgen heiratest? «, erwiderte ich, riss die Seite heraus und gab sie David. »Da«, sagte ich lächelnd.
    »Was ist das?«, fragte er mit leicht belustigter Miene.
    »Deine Checkliste«, klärte ich ihn auf und grinste. »Da steht alles drauf, was du machen musst.«
    Er las vor, was ich geschrieben hatte. »›Erstens: zur Hochzeit kommen (pünktlich!). Zweitens: mich heiraten. Drittens: den Rest deines Lebens glücklich sein.‹ So einfach soll das sein?«
    Ich blickte tief in die schiefergrauen Augen, die ich so sehr liebte. »So einfach ist das.«
    Schweigend zog er mich an sich. Ich drückte ihn und gab ihm einen Gutenachtkuss. Hochzeitspanik , dachte ich mir. »Das wird morgen ganz wunderbar, David.«
    Reglos stand er in der Dämmerung und schaute mich an. »Ich weiß.«
    Als ich nun barfuß im taunassen Gras stand und der Tag, den ich so herbeigesehnt hatte, endlich gekommen war, konnte ich an nichts anderes denken, als für immer mit David zusammen zu sein. Ich träumte und war so sehr in Gedanken versunken, dass ich fast die Zeit vergaß. Als ich ins Haus zurückrannte, warteten Davids Mutter Phoebe, meine Mutter und Davids Schwester Lori schon ungeduldig auf mich, alle bereits festlich angezogen und
ganz versessen darauf, der Braut beim Ankleiden zu helfen. Das Zimmer war von Rosenduft und fröhlichem Gelächter erfüllt, das einer ehrfürchtigen Stille wich, als ich schließlich fertig frisiert, geschminkt und angezogen war. Auf einmal hatte ich vor Aufregung wieder Schmetterlinge im Bauch, und vom vielen Lächeln tat mir das Gesicht weh. Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen – es war so weit!
    »Wir gehen schon mal runter und gesellen uns zu den Gästen«, sagte Davids Mutter, küsste mich lächelnd auf die Wange und platzte fast vor Stolz. »Du siehst wunderschön aus, Rosie. Willkommen in der Familie.« Und dann war ich allein. Ich warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Tja, das war es dann, Rosie Duncan. Heute beginnt der Rest deines Lebens – als Mrs Rosie Lithgow.
    Mit einem strahlenden Lächeln und meinem Brautstrauß in der Hand verließ ich das Zimmer.
     
    »Du wolltest wissen, woher ich David kenne«, fing ich an. Nate nickte. »Er war der Grund, weswegen ich nach Amerika gegangen bin.«
    Nate runzelte die Stirn. »Wie jetzt –

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