Die wunderbare Welt der Rosie Duncan
Anhänger der New England Patriots –, aber für Baseball, Basketball und alle möglichen weiteren Sportarten begeisterte er sich ebenso. Die Sonntage verbrachten wir entweder auf den Zuschauerrängen irgendwelcher Stadien, oder wir spielten bei ihm im Hof Basketball.
Mein Job war eine große Herausforderung, aber ich war in meinem Element. Ich half beim Aufbau eines jungen Teams und verfolgte mit angehaltenem Atem, wie fünfzehn frischgebackene Absolventen sich in nur wenigen Wochen zu den besten und kreativsten Köpfen mauserten, mit denen ich je zusammengearbeitet hatte. Ich hatte das Gefühl, endlich da angekommen zu sein, wo ich immer hinwollte. Ich fand Erfüllung in meiner Arbeit und war glücklich wie noch nie.
Und David? David war einfach unglaublich. Er war alles, was ich mir nur wünschen konnte, und immer für eine Überraschung gut. Ich hätte am liebsten jede freie Minute mit ihm verbracht, und zu wissen, dass ich bald seine Frau sein würde, machte mein Glück vollkommen. Ich wusste, dass er mich liebte – und ich war mir auch bewusst, dass er mich brauchte. Manchmal hielt er mich die ganze Nacht in den Armen, als hätte er Angst, ich könnte verschwinden, sobald er mich losließe. Wenn wir abends und an den Wochenenden unser künftiges Zuhause renovierten – ein wunderschönes altes Haus mit weißen Holzschindeln –, ertappte
ich ihn immer wieder dabei, wie sein Blick lange und unergründlich auf mir ruhte, und auch wenn er längst gemerkt haben musste, dass es mir aufgefallen war, wandte er den Blick nicht von mir. Umgeben von Kaffeeduft und dem Geruch von frischer Farbe hatte ich in meinem künftigen Zuhause gestanden und hinaus in den Garten mit seinen prächtigen alten Ahornbäumen geschaut und mir vorgestellt, wie unsere Kinder darin spielen würden.
Unsere Heirat war für Juni geplant. Mum und James kamen beide nach Boston, um mir bei den letzten Vorbereitungen zu helfen. Die Trauung und die Feier sollten im Haus von Davids Eltern stattfinden, das etwas außerhalb der Stadt im Grünen lag. Dreihundert Gäste waren eingeladen – die meisten davon Freunde und Geschäftspartner von Davids Vater.
Mum weinte, als sie mich bei der letzten Anprobe in meinem Brautkleid sah. Auf meinen Wunsch hin hatte sie sich um Blumen und Brautschmuck gekümmert, und mein Brautstrauß war aus weißen, cremefarbenen, blassgelben und dunkelrosa Rosen und in helles Grün gebunden. Am Abend vor meinem großen Tag saß ich noch bis spät in die Nacht mit Mum zusammen und half ihr, die letzten Anstecksträußchen fertig zu machen. Es war wie früher, und wir lachten viel und schwelgten in Erinnerungen.
»Tja, Rosie, jetzt ist es so weit. Morgen wirst du Rosie Lithgow sein. Ein sehr großer und … distinguierter Name für mein kleines Mädchen.«
»Oh Mum …«, stöhnte ich. »Ich wollte niemand anders mehr sein.«
Mum lächelte, doch es kam mir ein wenig wehmütig vor, und ich fragte mich, ob sie jetzt wohl an ihre eigene Hochzeit dachte. »Wenn du dir ganz sicher bist, dass du das willst, dann ist es gut.«
»Ich bin mir sicher.«
»Gut. Und jetzt ab ins Bett, junge Dame! Du hast morgen einen großen Tag vor dir, der dein ganzes Leben verändern wird.«
Und wie so oft hatte Mum mal wieder Recht behalten.
Mit einem plötzlichen Ruck blieb der Fahrstuhl stehen, und die Türen öffneten sich auf Celias Stockwerk. Sie schaute mich fragend an.
»Bereit?«
»Ich weiß nicht …«
Sie lächelte mir aufmunternd zu und drückte meine Hand. »Jetzt oder nie, Baby.«
Langsam folgte ich ihr ins Büro.
Nate stand am Fenster. Er wirkte angespannt und schaute abwesend auf die Skyline von Midtown Manhattan. Rechts von ihm erhob sich stolz das Empire State Building. Als er uns hereinkommen hörte, drehte er sich um, und die Erleichterung, mich zu sehen, stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben.
»Da bist du ja!«, rief er. »Ich hatte mir solche Sorgen gemacht, Rosie! Bist du okay?«
»Ja, doch … ich arbeite daran …« Dann verstummte ich, doch Celia drängte mich weiterzureden. »Ähm, ja … Nate, ich muss dir etwas sagen. Es ist etwas, das ich noch nicht vielen Menschen erzählt habe, weil … ja, weil eben.« Es mag vielleicht seltsam klingen, aber sein eindringlicher Blick schien mir neue Kraft zu geben. Ich erkannte mich kaum wieder, als ich mich an Celia wandte und meinte: »Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern allein mit Nate reden.«
Celias sorgenvoll gerunzelte Stirn glättete sich ein
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