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Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran

Titel: Die wunderbaren, aber wahrhaftigen Abenteuer des Kapitäns Corcoran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Assolant
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geraten?“ fragte er. „Es gibt keinen Präzedenzfall für eine ähnliche Niederlage.“
    Leutnant Churchill erstattete Bericht über die Aktion.
    „Anfangs sind die Marathen vor uns geflohen wie ein Schwarm Rebhühner“, sagte er. „Aber dann ist plötzlich der Maharadscha aufgetaucht…“
    „Der Maharadscha!“ unterbrach ihn Spalding hochfahrend. „Sie sollten eigentlich wissen, Sir, daß die Regierung Ihrer Majestät, der Königin Victoria, im Land der Marathen keinen Maharadscha anerkannt hat, daß er also für England schlichtweg nicht existiert und es, schlichtweg gesagt, unpassend ist, einen hergelaufenen Abenteurer mit diesem Titel zu bezeichnen.“
    Churchill senkte den Kopf, dann berichtete er weiter.
    „Morgen setzen wir uns um zwei Uhr früh in Marsch“, sagte Spalding, als der Leutnant geendet hatte. „Um sechs treffen wir auf den Feind, um sieben ist er geschlagen, und dann werden wir auf der Stelle nach Bhagavapur marschieren, schlichtweg gesagt.“
    Zur festgelegten Stunde, noch mitten in der Nacht, marschierte die englische Infanterie ab. Fünfundzwanzig bis dreißig Husaren, die sich und ihre Pferde retten konnten, dienten als Aufklärer. Gegen sechs Uhr morgens stand man der Marathenarmee etwa fünfhundert Schritt gegenüber, deren einer Teil in Schlachtordnung angetreten war, während der andere über das hügelige Gelände verteilt war.
    Sir John Spalding, noch immer voller Zutrauen zu seinen taktischen Fähigkeiten, begann den Angriff, indem er einige Kartätschen auf Corcorans Kavallerie abschießen ließ, die sich daraufhin geordnet in den Schutz eines kleinen Gehölzes begab und auf den Befehl zum Angriff wartete. Die Artillerie der Marathen erwiderte das Feuer der Engländer kaum, sondern zog sich wie entmutigt in eine Talsenke zurück. Diese Artillerie, angesichts der übrigen Truppenstärke eher bescheiden zu nennen, schien leicht zu vernichten zu sein, trotz des Gebüschs und der natürlichen Bodenwellen, die ihre Stellung deckten.
    „Das ist der Augenblick, wo wir diese Kanaille mit dem Bajonett aufspießen werden!“ brüllte Sir John.
    „Nehmen Sie sich in acht!“ schrie der Überläufer Usbeck. „Sie kennen den Maharadscha noch nicht.“
    Sir John setzte sein Fernglas ab, betrachtete den Afghanen mit dem Ausdruck unbeschreiblicher Mißbilligung und sagte:
    „Es ist ganz und gar nicht meine Gewohnheit, jemanden um Rat zu bitten. Churchill, befehlen Sie den Highlandern, vorzurücken!“
    Churchill gehorchte.
    Bald erklangen in der Ebene die Töne schottischer Dudelsäcke. Die kernigen Highlander mit den entblößten Knien rückten gemächlich und exakt vor wie bei der Parade und schickten sich an, den Hügel hinanzusteigen, hinter dem das Gros der Marathen wartete.
    Eine gespenstische Stille lag über dem Schlachtfeld – abgesehen vom Klang der schottischen Dudelsackbläser. Die Artillerie beider Seiten schwieg; die englische hatte ihren Platz der Infanterie überlassen, und die Marathen ließen sich noch nicht blicken oder waren schon verschwunden. Die englischen Unteroffiziere nahmen sich sogar die Zeit, mit den Ladestöcken ihrer Gewehre die exakte Ausrichtung der einzelnen Reihen zu korrigieren. Die Marathen dagegen, halb versteckt hinter den Büschen und Bodenwellen, erwarteten den Angriff mit einer fast schon beängstigend zu nennenden Kaltblütigkeit.
    Schon waren die Highlander nicht mehr als zehn Schritt von dem Graben auf dem Hügel entfernt, als Corcoran seinen Säbel zückte und rief: „Legt an! Feuer!“
    Im selben Augenblick erhoben sich tausendfünfhundert Marathen, die bisher platt auf dem Boden gelegen hatten, knieten und schossen auf die Angreifer. Zwei verdeckte Batterien, jede mit zwanzig Kanonen bestückt, eröffneten gleichzeitig auf fünfzig Schritt Entfernung das Feuer auf die Flanke und die hinteren Linien der Highlander.
    In fünf Minuten war die Kolonne um mehr als die Hälfte reduziert. Die kleine Anzahl jedoch, die unverletzt geblieben war, drang mit bewundernswerter Furchtlosigkeit bis zum Graben vor, übersprang ihn, kämpfte die wenigen Marathen, die ihn besetzt hielten, nieder, und setzte ihren Marsch auf die Spitze des Hügels fort.
    Doch dort erwartete sie ein neuer Feind. Die Artillerie der Marathen, die sich zu Beginn des Kampfes so rasch zurückgezogen hatte, war auf Corcorans Befehl hin wieder in ihre Stellungen zurückgekehrt. Nun wurden die Highlander konzentrisch beschossen, von oben, von den Seiten und von hinten. Von beiden

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