Die Wunderheilerin
sich ihre Blicke ineinander verfangen.
«Wer seid Ihr, Doktorsfrau?», flüsterte Aron, und seine Stimme klang ein wenig heiser dabei. «Wer seid Ihr, was wollt Ihr wirklich, und wovon sucht Ihr Erlösung?»
«Erlösung?» Priska schüttelte den Kopf. Sie hätte den Blick gern abgewandt, doch es gelang ihr nicht. Und plötzlich sprudelten die Worte aus ihrem Mund wie ein Quell, der sich um nichts in der Welt verstopfen ließ.
«Erlösung suche ich als Weib.»
Der Satz war gesagt, sie konnte die Worte nicht zurücknehmen. Scham stieg in ihr auf. Sie wand sich auf ihrem Stuhl, wäre am liebsten aufgestanden und davongelaufen. Jetzt, da er ihr Geheimnis kannte, konnte sie dem Mann nicht mehr in die Augen sehen. Er sagte nichts. Nur seine Hand griff nach ihrer und streichelte sie. Sie spürte, wie sich ihre Nackenhärchen aufstellten.
«Nicht», bat sie leise, doch Aron stand auf, zog auch sie vom Stuhl hoch und so nah an sich heran, dass sie seinen Atem auf ihrem Haar spüren konnte.
«Ich begehre Euch», sagte er, «und Ihr wisst es längst. Alles in mir drängt danach, Euch zu berühren. Und auch Ihr habt dieses Verlangen.»
Priska schluckte. Am liebsten hätte sie geweint. Sie fühlte sich so ertappt wie ein Kind beim Honigdiebstahl. Und gleichzeitig war eine große Freude in ihr.
«Ihr müsst keine Angst haben», versprach Aron leise. «Ich werde Euch nicht wehtun. Ich werde nur Euer Begehren stillen.»
Ich begehre Euch. Der Satz klang in Priska nach, machte sie zittern. Sie schloss die Augen, spürte seinen warmen Atem, roch seinen Duft. Jede Faser ihres Körpers drängte nach seiner Berührung.
Der Raum löste sich auf, die Zeit verlor ihre Macht, die Geräusche verstummten. Nur das eigene Blut hörte Priska noch durch den Körper rauschen, nur der Schlag des eigenen Herzens dröhnte in ihren Ohren.
Sie schloss die Augen, ließ sich langsam nach vorn sinken, bis sie spürte, dass sie gehalten wurde. Arons Hände hatten sie aufgefangen. Sie schlug die Augen auf, fand wieder festen Stand.
«Sieh mich an», bat Aron leise.
Priska gehorchte. Mit dem Finger zeichnete er ihr Gesicht nach, fuhr sanft über die Nase, umkreiste die Lippen. Priskas Zittern wurde stärker.
«Berühre mich», sagte sie leise.
Aron erwiderte ebenso leise: «Du hast Zeit. Sehr viel Zeit.» Dann löste er ihre Haube, das Kennzeichen der ehrbaren Ehefrau, und streifte sie ihr vom Kopf. Er ließ ihr Haar über seine Hände gleiten, presste sein Gesicht hinein. Priska spürte seinen heißen Atem, wandte den Kopf und schmiegte ihr Gesicht an seine Wange.
Doch schon fuhr Aron zurück. «Sieh mich an», sagte er wieder. Priska kam seiner Bitte nach. Sein Gesicht war ernst, aller Spott daraus verschwunden. Langsam hob Aron die Hand, strich damit über Priskas Kehle. Sie bog den Kopf zurück, gab sich ganz dem Streicheln hin. Das Zittern ihres Körpers war stärker geworden. Arons Hand glitt weiter nach unten, fuhr über ihre Brüste. Bei den zarten Spitzen verharrte er, rieb darüber, sodass sie sich aufrichteten und gegen den Stoff des Kleides drängten.
«Lehre mich die Lust», bat Priska.
Aron lachte leise.
Er öffnete Priskas Kleid, streifte es ihr von den Schulternbis hinunter zu den Hüften, sodass sie mit bloßen Brüsten vor ihm stand. Er umfasste sie mit beiden Händen, rieb erneut mit dem Daumen jeder Hand über die zarten Brustwarzen. Noch immer hatte Priska den Kopf in den Nacken gelegt, doch jetzt stöhnte sie leise auf. Ihre Arme wollten nach Aron fassen, doch er wich ihnen geschickt aus.
Priska spürte seinen Blick über ihren Leib gleiten. Sie nahm die Arme hoch, wollte damit ihre Brüste bedecken, doch Aron zog sie sanft hinunter.
«Du bist wunderschön», sagte er. «Schön wie eine Blume im ersten Morgenlicht.»
Dann küsste er sie, so wie ein Mann eine Frau küsst. Seine Hände glitten über ihren Rücken bis hinunter zum Po.
Lange dauerte der Kuss. So lange, bis sich Priskas Zittern zum Beben ausgewachsen hatte. Die Knie wurden ihr weich. Sie drängte ihren Leib fest gegen Arons, rieb ihre Brüste am Stoff seines Hemdes, war nicht mehr Priska, sondern nur noch Weib, war ganz Lust, war ganz Körper.
Aron hob sie auf seine Arme und legte sie auf sein Bettlager, das er auf dem Boden der Hütte in einer Ecke gebaut hatte.
Dann zog er ihr Kleid und Unterkleid ganz aus. Nackt lag sie nun vor ihm. Wieder hob sie die Arme, um ihre Blöße zu bedecken, wieder wurde sie von Aron daran gehindert.
«Lass», sagte er.
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