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Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition)

Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition)

Titel: Die wundersame Geschichte der Faye Archer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
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das nach schlechter TV-Show anhört, aber es ist nun einmal so. Kennst du …«
    »Hör einfach zu«, begann Faye, und dann erzählte sie alles, was erzählenswert war. Während sie redete, begann sie schneller zu gehen, denn irgendwie, auch wenn sie sich das nicht eingestehen wollte, besserte sich ihre Laune, als sie jetzt von Alex redete.
    Auf der anderen Straßenseite sah sie ein Diner. Es sah unglaublich warm aus und gemütlich, außerdem saßen dort nicht viele Gäste. Sie hüpfte zwischen den Autos auf der Straße hindurch, lächelte den entnervten Fahrern zu und brachte sich auf dem Gehweg auf der anderen Seite in Sicherheit.
    »Wo bist du?«, wollte Dana wissen.
    »In einem Diner«, sagte Faye in genau dem Moment, in dem sie das Diner betrat, »in Williamsburg.«
    »Wie heißt es?«
    »Americana.«
    »Klingt ja bezaubernd.«
    »Ist ja auch nicht wirklich wichtig, oder?!«, antwortete sie, wohl ein wenig zu schnell.
    »Du brauchst jetzt Alkohol«, stellte Dana fest.
    Faye sah sich um. »Mir ist eher nach Kaffee und Kuchen zumute.«
    »Um diese Uhrzeit?«
    »Kaffee und Kuchen passen zu jeder Uhrzeit«, erwiderte Faye. Die gesamte Inneneinrichtung wirkte wie von Edward Hopper gemalt. Retro-Style gehörte in dieser Gegend zur Geschäftsstrategie. »Ich will wissen, was ich jetzt tun soll.« Sie setzte sich auf einen der Barhocker am Tresen und bestellte stumm gestikulierend einen Kaffee und ein Stück Käsekuchen – das vorletzte Stück, das auf einem Teller in der Glasvitrine stand, was die vage Vermutung nahelegte, dass das Diner heute schon mehr Kunden gesehen hatte.
    »Du glaubst, er hat dich belogen«, resümierte Dana. Sie war in Bewegung, es war ihrem Atem anzuhören. Nicht draußen, nein, irgendwo in den Korridoren der Firma, drüben in Manhattan.
    »Ich weiß es nicht.« Manchmal, so auch jetzt, hasste es Faye, wenn Danas Aufmerksamkeit ihr nicht voll und ganz zuteilwurde. »Hörst du mir eigentlich zu?«
    »Was hast du gesagt?«
    Faye zog ein Gesicht.
    »Das sollte ein Scherz sein«, sagte Dana.
    »Ach?«
    »Natürlich höre ich dir zu.« Etwas raschelte. Dana arbeitete immer an etwas, während sie nebenher telefonierte. Saß sie an ihrem Schreibtisch im Büro, gehörte das Klackern der Tastatur zu den Telefonaten wie ein Soundtrack. »Bist du ehrlich zu dir selbst?« Jetzt kam sie auf den Punkt.
    Faye rang sich ein zögerliches »Vielleicht« ab und versuchte den Gedanken an Danas leidiges Multitasking wieder zu verdrängen.
    »Sei einfach ehrlich zu dir selbst«, meinte Dana, und es klang wie eine streng geheime Weisheit. »Wenn du es nicht bist, dann ist es keiner.«
    »Du hörst dich an wie Mica.«
    »Dein Shaolin kennt sich da aus. Was sagt er zu der ganzen Sache?«
    »Nichts.«
    »Kein einziges Mantra? Nichts?«
    »Sagte ich doch.«
    Dana lächelte vermutlich stumm, ehe sie fragte: »Und was rät uns Mr. Spock?«
    »Kommt jetzt wieder eine deiner Spitzohr-Erkenntnisse?«
    »Für jede logische Schlussfolgerung braucht man Fakten.« Dana war ein bekennender Trekkie und liebte es, ihren Zitate-Schatz ins Gespräch einfließen zu lassen. Vermutlich, so glaubte Faye, musste sie das von Berufs wegen tun. All das war Teil ihrer Show, einer Show, die immerzu stattfand und nichts dem Zufall überließ.
    »Du und Mr. Spock«, sagte Faye.
    »Die Vulkanier wissen, was läuft.«
    »Die Vulkanier sind mir egal.« Der Kellner, der Faye gerade Kaffee und Käsekuchen hinstellte, grinste, als er sie das sagen hörte.
    Dana drüben in Manhattan anscheinend weniger. »Hey, möchtest du jetzt einen Rat oder nicht?«
    »Ja.«
    »Dann hör mir zu.« Danas Stimme hatte diesen Unterton, der ganz Business war. »Die Fakten sehen doch so aus: Du hast jemanden auf einem Motorroller gesehen, von dem du nur glaubst, dass es dein Alex war.«
    Faye nickte, obwohl Dana das natürlich nicht sehen konnte. Irgendwie gefiel ihr nicht, wie Dana ihn als ihren Alex beschrieb. Nicht, dass sie ihn nicht auch insgeheim als ihren Alex sah, wenn sie ehrlich war, nein, es war der Ton, in dem sie es sagte.
    »Du hast den ganzen Tag an ihn gedacht.« Dana redete schneller, vermutlich näherte sich ihr Termin.
    Faye erwiderte: »Nicht den ganzen Tag.«
    »Aber oft.«
    »Na ja.« Den größten Teil des Tages über, dachte Faye.
    »Sei ehrlich!«
    »Ja, hab ich.« Sie wusste, dass sie sich irgendwie kleinlaut anhörte, und fühlte sich auch so. – Das tat sie oft in Dana Carters Nähe.
    »Dann ist es doch nur logisch, dass du dir eingebildet

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