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Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tullio Avoledo
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Käfer-Mann – lässt enttäuscht die Arme sinken.
    Der Mann des Schmerzes kommt. Niemand kann sich vor dem Mann des Schmerzes retten. Allein werdet ihr diesen Ort nicht lebend verlassen.
    Durand bleibt stehen.
    »Du bist ein Monster!«, ruft Jegor.
    Nein, bin ich nicht. Kein lebendes Wesen ist ein Monster. Dort draußen herrscht der Tod. Jedes Leben ist heilig. Befreit mich. Lasst mich nicht hier drin. Im Namen des Lebens.
    Durand setzt den Fuß auf die erste Treppenstufe.
    Ich kann euch nach Venedig bringen.
    Dieses Wort, der Name der Stadt, explodiert mit der Wucht einer Bombe zwischen uns.
    Durand verharrt erneut. »Holt ihn da raus«, entscheidet er. »Aber behaltet ihn ständig im Auge und schießt, sobald er eine falsche Bewegung macht. Zuerst auf die Beine und dann den Bauch. Dort scheint die Panzerung nicht so dick zu sein. Und jetzt … Gehen wir. Beeilen wir uns.«
    »Seid ihr übergeschnappt?«, keift der Herzog. »Ihr dürft das Ungeheuer nicht befreien.«
    Bitka bringt ihn mit einer Ohrfeige zum Schweigen.
    Durand sieht mich an und nickt ernst.
    Meine Hand zittert, als ich den Schlüssel ins Schloss schiebe.
    Mit Adèles Hilfe öffne ich die Tür. Sie quietscht in den nicht geölten Angeln.
    Danke. Ihr habt die richtige Wahl getroffen. Lasst uns jetzt gehen.
    Mit einer Bewegung wie eine Mischung aus Gleiten und Kriechen verlässt das seltsame Wesen den Käfig. Unter der glatten schwarzen Haut zeichnen sich deutlich die arbeitenden Muskeln ab. Beine und Arme pumpen wie Teile einer Maschine und drücken den schweren Körper nach vorn.
    Der Herzog fängt an zu stottern, als sich ihm das Geschöpf nähert. Doch es kriecht und gleitet vorbei, ohne ihm Beachtung zu schenken.
    Wir verlassen diesen Ort nicht auf dem Weg, der euch hierher gebracht hat. Dort oben gibt es zu viele Wächter.
    »Kennst du einen anderen Ausgang?«, frage ich.
    »Nein«, bringt der Herzog hervor.
    Ja, antwortet der Käfer-Mann und wendet sich verblüffend agil nach rechts. Das äußere Erscheinungsbild täuscht leicht bei diesem Wesen. Ich nehme mir vor, in seiner Nähe immer wachsam zu bleiben.
    Als wir zu einer Mauer gelangen, breitet Gregor Samsa die Arme aus und löst eine bemalte Gipstafel, die wie ein Teil der massiven Wand aussieht. Dahinter kommt eine Tür zum Vorschein, die nicht abgeschlossen ist und sich leicht öffnen lässt. Durch sie erreichen wir eine schmale Wendeltreppe.
    »Es ist ziemlich eng«, sagt Durand. »Schaffst du es, nach oben zu klettern?«
    Über diese Treppe hat man mich in den Saal gebracht.
    »In Ordnung. Du machst den Anfang.«
    Ohne eine Antwort beginnt Gregor Samsa mit dem Aufstieg. Seine Bewegungen erscheinen mir immer seltsamer. Sie passen eher zu einer Maschine als zu einem menschlichen Wesen.
    Leider sieht es nur so aus, flüstert die Stimme in meinem Kopf.
    »Liest du meine Gedanken?«
    Was denkst du, Priester?
    »Ich denke ja.«
    Darauf kannst du wetten. So sagt man doch bei euch, nicht wahr? Zumindest früher einmal. Es gibt viele interessante Dinge, die ich euch über die Welt von heute erzählen könnte. Aber alles zu seiner Zeit. Zuerst müssen wir weg von hier, und uns bleibt nicht viel Zeit.
    Ich nicke.
    Ich habe bei vielem recht, aber sieh nur, wohin es mich gebracht hat. In einen Käfig, zur Unterhaltung eines verzogenen, verwöhnten Jungen.
    Wir steigen die Wendeltreppe hoch, bis der Herzog immer nervöser wird. Vor einer Tür bleibt er stehen.
    »Wir können hier nicht hinaus«, sagt er.
    »Und warum nicht?«, fragt Durand.
    Weil er nicht will, dass wir es sehen, lässt sich Gregor vernehmen.
    »Was sollen wir nicht sehen?«
    Der Herzog schüttelt den Kopf.
    »Öffne die verdammte Tür!«, befiehlt ihm Jegor Bitka und hält ihm die Pistole an den Kopf.
    Dem jungen Mann bleibt nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Er öffnet die Tür und weicht zurück, drückt sich so an die Wand, als wollte er mit den Steinen verschmelzen.
    Durand tritt über die Schwelle. Jegor folgt ihm und schiebt den widerspenstigen Herzog vor sich her.
    Das Zimmer vor uns wird von Fackeln an den Wänden erhellt.
    Es stinkt nach faulem Fleisch.
    Plötzlich wird mir klar, was es mit dem Geruch auf sich hat, der sich hinter dem zu starken süßlichen Parfüm des Herzogs verbirgt.
    Auf einem riesigen Himmelbett mit zerwühlten Laken liegt eine an Händen und Füßen gefesselte Frau. Ihre Augen sind weit aufgerissen und verdreht, zeigen nur das Weiße – sie erinnern mich an die Augen eines Fisches auf dem

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