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Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Die Wurzeln des Himmels: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tullio Avoledo
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Schlangen.
    »Da brennt etwas. Wollen Sie nichts dagegen unternehmen?«
    »Dies ist jetzt nicht mehr unsere Verantwortung. Kommen Sie, Pater . Folgen Sie mir.«
    »Und wenn nicht?«
    »Von mir aus können Sie hierbleiben.« Durand dreht sich um und geht die Treppe hoch.
    Der Speisesaal wirkt wie ein Pferch voller Vieh. Dieses Bild drängt sich mir auf, als ich die unterwürfigen Mienen der Bewohner dieses Ortes sehe. Hinzu kommt das Verhalten der Schweizergardisten, die die Männer und Frauen im Auge behalten.
    Die Zivilisten stehen in der Mitte des Saals. Aber nicht alle. Es fehlen die Frau des Diakons und Adèle Lombard.
    Diop und die beiden Italiener, deren Namen ich immer wieder vergesse, haben ihre automatischen Waffen auf die Leute gerichtet.
    Dies ist alles andere als eine gewöhnliche Versammlung.
    Hier sind Gefangene zusammengetrieben worden.
    Instinktiv, als träfen meine Beine die Entscheidung für mich, gehe ich zu den Bewohnern der Station und bleibe bei ihnen stehen.
    Durand klettert auf einen Tisch, steht dort breitbeinig, die Hände auf den Rücken gelegt. Langsam lässt er den Blick über die Versammelten schweifen und spricht kein Wort, bis die schöne Adèle Lombard den Saal betritt.
    Ich rechne damit, dass sie sich uns in der Mitte des großen Raums hinzugesellt. Stattdessen steigt sie ebenfalls auf den Tisch, mit der galanten Hilfe des Hauptmanns. Unruhe erfasst mich.
    Adèle und Durand wechseln einen besorgten Blick. Dann wendet sich die junge Frau an die Gefangenen.
    »Der Hauptmann hat mir von den Ereignissen im Heizwerk berichtet. Das ist unglaublich und schrecklich. Jemand hat das Aggregat sabotiert, das Temperatur und Brennstoffmenge reguliert. Wisst ihr, was das bedeutet? Es ist das Ende unserer Gemeinschaft. Es gibt keine Möglichkeit der Rettung. Wer auch immer dahintersteckt, er hat unser Schicksal besiegelt.«
    Ein Klappern und Rasseln ertönt, dann betreten Jegor Bitka und Feldwebel Wenzel den Saal. Zwischen sich schleifen sie jemanden über den Boden und lassen die Gestalt dann einfach liegen – wie eine in Lumpen gehüllte Puppe.
    »Wir haben diese Schlampe unten in einem Abstellraum gefunden«, verkündet der Feldwebel. »Hat versucht, sich umzubringen.«
    Er deutet auf die Handgelenke der Frau, die mit schmutzigen, fransigen Tüchern verbunden sind.
    »Und seht nur, was sie in der Tasche hatte.« Wenzel lächelt.
    Triumphierend hebt er einen Schraubenzieher, einen Schraubenschlüssel und eine rostige Zange.
    Durand springt vom Tisch.
    Ein Mann löst sich aus der Gruppe der Zivilisten und kniet neben der Frau. Es ist der Ehemann, Diakon Fiori.
    Er nimmt die Frau in die Arme, hält sie wie ein Kind.
    Durand zieht den Mann an den Haaren hoch.
    »Du verdammter Schwachkopf! Ihr seid alle am Arsch, und das habt ihr deiner Frau zu verdanken! Frag sie, warum sie es getan hat!«
    »Vielleicht ist sie es gar nicht gewesen«, wendet Fiori ein.
    Die Frau hebt langsam den Kopf. Ihre Lippen sind aufgeplatzt, und ein Zahn ist gesplittert. Die Augen sind nass von Tränen und blutunterlaufen.
    »Ich habe es getan«, gesteht sie ruhig.
    Der Diakon schüttelt den Kopf. »Hört nicht auf sie. Sie ist verrückt.«
    »Für mich klingt sie durchaus vernünftig«, sagt Durand und nähert sich der Frau mit der langsamen Zielstrebigkeit eines Raubtiers.
    »Warum hast du es getan, Schlampe?«
    »Weil ich es tun musste.«
    »Weil du es tun musstest? Was soll das heißen? Raus mit der Wahrheit! Wer hat dir gesagt, dass du den Regler beschädigen sollst?«
    Erstaunt beobachte ich, wie die geplatzten Lippen ein Lächeln formen.
    »Gott.«
    Ein Schuss knallt. Blut spritzt auf die Jacke des Diakons und das weiße Haar. In seiner Stirn ist ein Loch.
    »Zum letzten Mal: Wer hat dir befohlen, die Stazione Aurelia dem Untergang preiszugeben?«
    Die Frau richtet einen friedlichen Blick auf die Leiche ihres Mannes und schüttelt den Kopf.
    »Offenbar wollen Sie nicht verstehen.«
    »Sag mir, wer dahintersteckt!«
    »Ich habe es Ihnen gerade gesagt: Gott.«
    Durand schnauft.
    »Jegor, hierher.«
    Bitka nähert sich seinem Vorgesetzten.
    »Nimm diese … diese Alte mit und sorg dafür, dass sie redet. Ich will die Namen der Verantwortlichen. Los!«
    Korporal Bitka zerrt die alte Frau hoch. Sie kommt auf die Beine und zwingt sich, erhobenen Hauptes zu gehen, voller Stolz.
    Bitka lächelt mit der Unschuld eines Kindes. Bevor er den Speisesaal verlässt, nimmt er die Werkzeuge vom Tisch, von denen Feldwebel Wenzel

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