Die Yoga-Kriegerin
zehnten Atemzug den Bereich zu stimulieren, in dem diese besondere Erfahrung eingelagert ist. Es ist sehr eigenartig – hier bist du also, auf deiner Yogamatte, und plötzlich bleibt dir vor Angst die Spucke weg. Solange du nicht in dieser Form des Aufspürens geübt bist, macht dies überhaupt keinen Sinn. Also bleib dran!
Vielleicht fühlt es sich an, als ob Lava durch deine Oberschenkel strömt, hinunter bis zu deinen Schienbeinen und durch die Füße. Wenn dieses Brennen anfängt, ist es beängstigend und intensiv. Mach dir klar: Das ist nichts Schlechtes, du wirst dich nicht verletzen. Es geht darum, dein Zellgewebe von der Vergangenheit zu reinigen. Sei bereit, das Aufwallen von Gefühlen entstehen zu lassen, um auf dieser Welle mitzureiten. Manchmal wirst du die Welle reiten, und dann musst du von ihr wieder herunter – sie ist zu intensiv. Das ist in Ordnung; du hast sie ein paar Sekunden geritten, das ist lobenswert. Das nächste Mal reitest du sie vielleicht vier Sekunden lang. Wenn diese Angst oder Wut oder andere Gefühle auftauchen, bist du auf dem richtigen Weg. Bleib noch ein paar Atemzüge dabei. Kannst du mit deiner Angst ein bisschen verhandeln? Kannst du zwei weitere Atemzüge nehmen und dabei wirklich präsent bleiben? Dein Ziel ist, vom Abmühen und Kämpfen wegzukommen.
Kämpfen ist das Dümmste, was wir tun können. Wir verlieren den Kontakt zu unserem tiefen Atem, wir vergessen all unser Potenzial, wir machen verzweifelte Bewegungen, die uns verletzen können, und dann geben wir auf – nichts davon ist für unser Vorwärtskommen hilfreich. Wenn deine Rückseite brennt, ist das in Ordnung, es handelt sich um keine Verletzung – es ist eine Energie, die darauf wartet, freigesetzt zu werden. Manchmal ist es Wut. Wenn unsere Kraft aufgehalten oder unterbrochen wurde, fühlen wir eine Wut darüber, dass unsere Grenzen überschritten wurden und unsere Kre ativität durchkreuzt wurde. Dieser Zorn kann in den Oberschenkeln und im Becken gestoppt werden. Reite aus Liebe zu den Menschen, die dir etwas bedeuten, diese Wellen der Intensität so lange, bis sie sich aufbäumen und brechen – atme und lass sie los, bevor du die Matte verlässt. Wenn du zehn Atemzüge gebraucht hast, um diesen Gipfel der Intensität zu erreichen, wirst du vielleicht zehn weitere Atemzüge brauchen, um sie wieder loszulassen. Das ist sinnvoll genutzte Zeit.
Verfolge weiterhin die emotionalen Rückstände durch die Posi tion. Sie wird dich schließlich zu der Geschichte in deinem Leben führen, in der du eine Reihe äußerst wichtiger Entscheidungen getroffen hast, die dich für immer beeinträchtigt haben, weil sie immer noch in deinem Zellgewebe festsitzen. Mit jeder verfolgten Emotion reinigst du eine kleine Schicht, aber du erforschst auch deine eigene Angstgrenze. Du verfolgst etwas Aufregendes, weil es dein Leben ver ändert hat – du weißt nur nicht, wie, solange du es nicht vollständig zurückverfolgt hast. Du fängst an, die Entscheidungen zu hinter fragen, die du damals getroffen hast. Du kannst dich dafür entscheiden, ab jetzt anders zu leben.
LUNGE
Wenn du in den Lunge (Ausfallschritt) gehst, hast du mit wichtigen Muskeln zu tun – den Quadrizepsen –, also dauert es eine Weile, bis die Position ihre Wirkung zeigt. Diese Position ist so simpel und geht doch so tief. Anatomisch ist sie unkompliziert, aber energetisch, physiologisch hat sie eine mächtige und einflussreiche Kraft.
Atme ein und mach mit dem linken Bein einen Schritt zurück in den Lunge . Senke die Hüften in Richtung der vorderen Ferse, indem du das Knie tief beugst. Halte die vordere Ferse flach am Boden und hebe die Rippen und Arme, dabei Hände und Füße aktiv halten. Spreize die Fin ger und zieh das Steißbein nach unten.
Nimm zehn tiefe Atemzüge und wechsle dann zur anderen Seite. Achte mal auf die Vitalität in den Beinen und im Becken, die sich echt gut an fühlt. Es ist viel einfacher, dich mit deiner Energie zu verbin den, nachdem du Lunges ge macht hast, da sie diese Barrieren, die deine Vitalität behindern, aus dem Weg räumt.
Wenn du Knieschmerzen hast, korrigiere die Position. Wenn dich das vordere Knie plagt, stell sicher, dass sich der Knöchel direkt unter dem Knie befindet. Wenn dich das hintere Knie drückt, leg etwas Weiches darunter.
CAMEL
Camel (das Kamel) ist eine gute Position, um sich von giftigen Überresten der Angst zu reinigen. Wenn wir Angst haben, verengt sich der Brustraum, und wir
Weitere Kostenlose Bücher