Die Yoga-Kriegerin
schädlichem und abstumpfendem Verhalten und Energien reinigt, die sie davon abhalten, ihr großartiges authentisches Selbst zu leben. Sie durch die Zeremonie der Todesmeditation zu führen ist ein herrlicher, einfühlsamer Akt, auch wenn er schmerzvoll ist. Ich sage meinen Schülern: »Du machst jetzt seit elf Tagen die gleichen Fehler. Nach der Todesmeditation musst du neue Fehler machen.«
Ich habe die Todesmeditation an dieser Stelle in das Buch eingebracht, weil ich möchte, dass du – genau wie meine Schüler – Klarheit in die Prioritäten deines Lebens bringst. Finde genau jetzt he raus, was du von deinem Leben ernsthaft loslassen kannst und wonach du dich am stärksten sehnst. Dieses Wissen wird dich wachrütteln für die Arbeit, die in den nächsten Kapiteln folgen wird. Du wirst bereit sein, auf dem Weg in dein wahres Leben deine eigenen neuen Fehler und Entdeckungen zu machen.
Menschen hängen wie Kletten an bekannten und vertrauten Miseren. Genau in dem Augenblick, in dem sie mit dem weit offenen Raum des Unbekannten konfrontiert werden, beginnen sie, sich an ihrem alten Paradigma festzuklammern, weil es vertraut und nicht so beängstigend ist. Ich habe die Todesmeditation kreiert, um dir dabei zu helfen, dich von den Klippen herunter ins Unbekannte zu stürzen. Du hast endlich die Leinen und Stricke abgestreift – spring jetzt, bevor du dich wieder neu verhakst! Weigere dich, den alten neuronalen Bahnen zu folgen. Schaffe neue und bewege dich immer wieder auf ihnen. Dies ist dein Quantensprung! Los!
So, jetzt ist es an der Zeit für dich zu sterben. Heute. Genau in diesem Augenblick. Ich werde dich durch deine eigene Todesmeditation führen, während du deinen letzten Tag auf Erden erleben wirst. Zusammen werden wir die Stunden, die Minuten, die Sekunden herunterzählen, deine letzten kostbaren Momente auf dieser Erde. Während deine Lebenskraft schwächer wird, wirst du über wichtige Fragen nachdenken, die du vielleicht dein ganzes Leben lang vermieden hast.
Und so funktioniert es: Nimm einen Notizblock, einen Stift und Taschentücher und such dir einen bequemen Sitzplatz, wo du zu mindest eine Stunde lang nicht gestört wirst. Lies die folgende To desmeditation und schließ nach jedem Absatz die Augen, atme, nimm dir Zeit, seine Bedeutung in dich aufzunehmen, und gib dir die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Was auch immer hochkommt, schreib es nieder. Du reagierst vielleicht körperlich: ein Schütteln, Zittern, Frösteln, Starre. Schreib auf, wie sich dein Körper anfühlt. Wenn eine große emotionale Sache hochkommt, nimm dir die Zeit, sie zu erleben. Tränen? Angst? Schamgefühl? Verwirrung? Verschließ dich nicht davor. Es gibt keine Uhr, die hier tickt; geh in deinem eigenen Tempo vor. Deine Notizen bleiben dir ohnehin, damit du später darüber nachdenken kannst, also bleib jetzt in jedem einzelnen Moment. Atme und bleib einfühlsam dir selbst gegenüber. Es ist wirklich harte, mutige Arbeit, die du hier leistest.
Je mehr du dich darauf einlässt, umso mehr hast du davon. Wenn du dasitzt und dich gegen das sträubst, was ich geschrieben habe oder was ich dir sage, wirst du nur genervt sein. Und das ist Zeitverschwendung. Gib hundert Prozent, und du wirst davon enorm profitieren. Als ich vor meinem Sprung von der Klippe zu den Sternen hochschaute, erlebte ich das erste Mal in meinem Leben tiefen Frieden, weil etwas in mir es mir ermöglicht hatte, all das Geschwätz loszulassen und mich einfach nur dem Geschehen hinzugeben. Ich war bereit, absolut alles loszulassen. Jetzt verlange ich von dir, das Gleiche zu tun: Gib dich dem Geschehen hin und blicke dem Tod ins Gesicht.
Lass uns anfangen.
DIE TODESMEDITATION
Ich empfehle dir, diese Übung am frühen Abend zu machen, sodass die einsetzende Dämmerung und die abkühlende Luft dabei helfen, die entsprechende Atmosphäre zu schaffen.
Schreib ganz oben auf dein Blatt Todesmeditation .
Halte deine Schreibutensilien bereit. Jetzt schließ die Augen, während du sehr tief atmest. Mach deine Mitte offen und weit und gib ihr Raum. Fühle, wie sich der Atem durch die Lungen bewegt, fühl deinen eigenen Herzschlag, fühl das Blut durch deine Venen fließen, diese Flüsse des Lebens, die dich durchströmen.
Jetzt überleg dir Folgendes: Wenn du wüsstest, dass du in zwölf Stunden tot wärst, was würdest du jetzt tun, in diesen letzten zwölf Stunden deines Lebens? Es besteht keine andere Möglichkeit: Egal, was du anstellen würdest –
Weitere Kostenlose Bücher