Die Yoga-Kriegerin
ich Schüler ausbilde, die Forrest Yoga unterrichten wollen, möchte ich, dass sie alles ablegen, was sie zurückhält. So können sie feststellen, was für sie am wichtigs ten ist, und es vorantreiben, während sie lernen, Heiler und Yoga- lehrer zu werden. Im Stil von Kali entwickelte ich eine Zeremonie, mit der sie die Chancen erforschen können, die sich ihnen eröffnen, wenn sie die Grenze zwischen Leben und Tod durchstoßen. Ich nenne es die »Todesmeditation«.
Die Todesmeditation ist ein intensiver Prozess, in dem ich Leute durch ihren letzten Tag auf der Erde führe und die Stunden und Mi nuten herunterzähle. Dies ist weit mehr als nur eine morbide Übung. Sie stellt eine sehr scharfe Klinge dar, die das geistige Geschwätz und den Abfall durchschneiden kann, die unseren Kopf füllen – Ich kann nicht erreichen, was ich möchte, aus diesem oder jenem oder welchem Grund auch immer . Du wirst nur schwer feststellen können, was du wirklich willst, wenn du voll von diesem nutzlosen Gift bist und diese selbstzerstörerischen Gedanken hegst. Die Todesmeditation bringt dich dazu, deine Aufmerksamkeit mit diamantenscharfer Klarheit auf das zu richten, was dir wichtig ist. Denn alle Fassaden, Selbsttäuschungen, Lügen und Lebenskraft raubenden Be langlosigkeiten verblassen, wenn du deinem bevorstehenden Tod ent gegenblickst.
Buddha sagte: »Willst du wissen, wer du sein wirst, so schau, was du tust.« Ich sehe das Leben als einen riesigen Baum mit vielen ver schiedenfarbigen Blättern. Jedes Blatt des Baums muss schließlich ab fallen, sterben und in Kompost verwandelt werden, um die Wurzeln dieses großartigen Baums zu nähren. Die Todesmeditation ist eine Möglichkeit zu überprüfen, was auf deinem Lebensbaum hängt. Gibt es ein paar Dinge, die bereit sind zu sterben und zu Kompost zu werden, um deinen Baum zu nähren, oder saugen sie ihm immer noch Lebendigkeit aus? Der Tod muss geschehen, um Platz für die neuen Blätter und Blumen zu schaffen.
Wir müssen bereit sein, den Teil in uns, der sterben muss, genau diesen Zyklus durchlaufen zu lassen. Es geht immer um das Vernichten und das Neuerschaffen. Wir müssen Platz machen, um wachsen zu können. Ansonsten häuft sich all dieser Mist an, und wir bekom men psychische Verstopfung. Was auch immer deine Lebenskraft bremst und schwächt, muss sterben. Wenn du etwas nicht transformieren kannst, musst du entweder eine neue Beziehung dazu aufbauen oder es loswerden. Mein Fazit also: Entwickle dich oder stirb. Die Todesmeditation wird dir vor Augen führen, was du loslassen musst und wie du dich weiterbewegen sollst. Was muss alles von dir abfallen, damit du deine Lebensaufgabe erfüllen kannst? Dieser Pro zess stellt eine Art Visionssuche dar – also die Suche nach einem neuen Weg, dein Leben zu leben. Wenn du dir selbst erlaubst, ihn anzunehmen, wirst du dich danach auf ganz andere Art durch das Leben bewegen. Dadurch kannst du ein System schaffen, das dich bei dieser Entscheidung für eine neue Lebensart unterstützen wird. Es wird für dich einfacher sein, Dinge loszulassen; du wirst deine Lebenskraft nicht für unbedeutende Dinge verschwenden, wenn du weißt, wofür du hier bist.
Ich stelle die Todesmeditation nach der Hälfte meiner dreiwöchigen Lehrerausbildung vor. Um meine Schüler dazu zu bewegen, dass sie authentisch leben und unterrichten, beginne ich die Yogazeremonie, indem ich die Kräfte, die Eigenschaften und den Schutz der vier Himmelsrichtungen herbeirufe: Osten, Süden, Westen und Norden. Ich gebe jeder Person die Anweisung, für den Tag das Ziel festzulegen, das sie auf ihre Meditation und intensive tägliche Yogapraxis ausrichtet. So entdecken sie die Stimme ihres eigenen Spirits, der sie durch ihren rechten Lebensweg führt. Die Arbeit, die wir zusammen machen, ist ziemlich heftig. Die ersten paar Tage verbringen wir mit Niederreißen, wir graben in der Vergangenheit, sodass wir bis zum Fundament gelangen und sicherstellen können, dass es massiv genug ist, bevor wir darauf wieder aufbauen. Es ist eine sehr emotionale Zeit mit viel Weinen und Zittern und Loslassen. Am elften Tag hat sich jeder mehr oder weniger zu einem Vierjährigen zurückentwickelt. Sie müssen den ganzen alten Mist abstoßen und herausfinden, was vor ihnen liegt.
Ein anderer Name für meine Todesmeditation ist der Schamanentod . Ich weiß, dass diese unglaublich schmerzvolle Zeremonie, bei der meine Schüler durch ihren eigenen Tod gezerrt werden, sie von
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