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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana T. Forrest
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selbst angelogen und wo du dich selbst behindert hast.
    Wenn nicht jetzt , wann dann? Jetzt ist alles, was du hast. Kannst du jetzt, während du spürst, wie dein Tod deine Haut kalt berührt, endlich erkennen, was es in deinem Leben gibt, das schon vor langer Zeit hätte sterben sollen?
    5. Erinnere dich an die toten Blätter, die abfallen und sich in Kompost verwandeln müssen, um die Wurzeln zu nähren. Was in deinem Leben muss aufhören und sterben, damit du frei leben kannst? Eine Essstörung, ein Missbrauch, deine Krankheit, deine Schmerzen oder eine schlechte Beziehung? Welche Dinge haben deine Lebenskraft wie ein Parasit aufgefressen? Willst du diese parasitären Energien bis zu deinem letzten Atemzug immer weiternähren? Was in deinem Leben muss aufhören und sterben, damit du diese letzten paar Stunden frei leben kannst?
    Spüre, wie der Tod näher kommt … dir direkt ins Gesicht schaut. Spüre diese Kälte des Todes, wie sie deine Haut durchdringt, dich bis auf die Knochen abkühlt, dein Blut und deine Or ganaktivität verlangsamt. Spüre diese unaufhaltsame Präsenz des Todes in dich eindringen. Nimm einen weiteren Atemzug; er ist einer deiner letzten … schätze ihn. Während die Kälte in deine Gliedmaßen fährt, spüre mit zunehmend schwindender Lebenskraft diesen Verlust der Empfindsamkeit in den Fingern und Ze­hen, in deinen Händen und Füßen.
    Nun, was sagst du deinen Liebsten, wo du jetzt weißt, dass du sie nach Sonnenaufgang nicht mehr sehen wirst? Was wirst du ihnen sagen? Schreib deine letzten Worte an jene auf, die du liebst.
    Nimm einen weiteren Atemzug. Die Luft wird immer dicker, und es ist schwieriger, sie in deine Lungen zu ziehen; der Sauerstoff bewegt sich kaum noch. Nimm einen Atemzug, solange du noch kannst. Spüre den Tod durch deine Mitte dringen, wie sich dein Blut und dein Herzschlag verlangsamen, wie deine Lungen schlaff und zunehmend nutzlos werden. Was könntest du tun, um dich in diesen letzten paar Stunden auf den Tod vorzubereiten? Welche Schritte könntest du unternehmen, damit du einen Tod voll Integrität hast, einen noblen Tod? Wenn du das Leben nicht haben kannst, was wirst du in diesen letzten verbleibenden Stunden tun, um zumindest einen Tod zu haben, auf den du stolz sein kannst? Schreib es auf.
    Jetzt pumpen deine Nebennieren wie verrückt Adrenalin in dich. Du spürst dein Herz; es beginnt tatsächlich schneller zu schlagen … es rast wie wild … schneller als der Flügelschlag eines Vogels in der Falle … während der Tod näher rückt. Es wird dunkler um dich, während dir noch kälter wird.
    6. Ist dir endlich klar geworden, was du liebst? Was ist dir am wichtigsten, während der Tod deine Schleier wegreißt?
    Schreib es auf.
    7. Spüre, wie dein Herz seine verzweifelten Bemühungen aufgibt, sich wieder verlangsamt, um jeden Schlag kämpft. Spüre, wie der Tod jede Zelle deines Körpers erfasst und dein Gehirn durch dringt und so deine letzten Gedanken auf Erden auslöscht. Spüre den Tod, wie er sich über dein Herz breitet … und wie dein Herz aufhört zu schlagen … Kannst du in diesem Augenblick, in dem deine Lebenskraft abgeschaltet wird, eine Entscheidung treffen? Kannst du die Entscheidung eines Kriegers treffen und das Leben wählen, das du dir am meisten wünschst? Triff diese Entscheidung. Spüre die Macht des Todes.
    Und jetzt nutze die Macht deines unvermeidbaren Todes, all das herauszuzerren, was du bereitwillig sterben lassen kannst. Spüre, wie die kalten Finger des Todes all das Narbengewebe, den Müll, den Schmerz und den Verrat durch deine Lungen, dein Herz und deinen Rücken aus dir herausziehen und -kratzen. Spüre die letzten Fragmente deines Todes, wie sie sich durch dich bewegen und den übrig gebliebenen Unrat mitnehmen, der in Kompost verwandelt werden muss. Lass den Tod all das mitnehmen, wovon du frei sein willst.
    Jetzt zieh frischen Atem ein, ein Atem, der prickelt – den ers­ten, nachdem du vom Tod zurückkehrst –, und nutze ihn, um all das schädliche Denken, das diesen Unrat nährt, auszuatmen.
    Atme alles aus, was dich davon abgehalten hat, das Leben zu leben, das du gerne leben würdest, das du dir sehnlichst wünschst, wonach dein Spirit verlangt. Nun nimm einen weiteren Atemzug. Fülle damit diese Orte, die so verzweifelt mit die ser neuen Lebensenergie leben möchten. Bring den Atem dort hinein. Werde dir bewusst, dass der Tod dein Verbündeter ist.
    Atme deinen Tod aus. Atme diese neue Lebenskraft ein.

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