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Die Yoga-Kriegerin

Die Yoga-Kriegerin

Titel: Die Yoga-Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana T. Forrest
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weglaufen, um dich treten und schrei­en, mich oder den Himmel verfluchen – es wäre sinnlos, denn du würdest immer noch vor dem Morgengrauen tot sein. Es gibt kein Entrinnen! Entwickle ein Gespür dafür. Das ist dein letztes biss­chen Leben. Du wirst nicht einmal mehr einen Sonnenaufgang erleben. Atme das ein, spüre die Wahrheit dessen. All die Pläne, all die Dinge, mit denen du noch gewartet hast, um sie in Zukunft zu tun: Sie sind weg. Vielleicht hast du geplant, Lehrer oder Pilot oder Anwalt oder Yogalehrer zu werden. Vielleicht wolltest du eine Part nerin/einen Partner oder Kinder. Vielleicht hättest du dir gestattet, zu lieben, nachdem du endlich ausreichend geheilt gewesen wärst. Doch jetzt ist es für all das zu spät. Spüre das. Spüre mitten in diesem Gefühl, wie kostbar jeder einzelne Augenblick jetzt wird, weil du nur mehr so wenige Augenblicke hast. Nimm einen sehr tiefen Atemzug und koste ihn voll aus. Das ist einer deiner letzten Atemzüge.
    Mach dich nun bereit, dir ein paar Fragen zu stellen.
    1. Spüre den Tod deiner Hoffnungen und Träume. Alles, worauf du dich vorbereitet hast. Während du hier sitzt und diesen Tod spürst, diesen Verlust: Was bedauerst du? Die Art und Weise, wie du dein Leben in Zukunft leben wolltest, all die Träume, mit denen du gewartet hast, sie zu leben ... Welche Versprechen hast du dir und deinen Liebsten gegeben, die du jetzt nicht einhalten kannst, weil keine Zeit mehr dafür bleibt? Vielleicht hast du dir gesagt, dass du irgendwann in Zukunft beginnen wirst, dich auf liebevolle und vernünftige Weise um dich zu kümmern; tja, jetzt hast du keine Zukunft mehr. Lass dich vollständig diesen Verlust fühlen. Schreib alles auf, was du bedauerst.
    Denk über all die Gefühle nach, die du normalerweise wegsperrst, weil du funktionieren musst; nun ja, jetzt gibt es nichts mehr, wofür du funktionieren müsstest. Sei tapfer genug, jetzt vollkommen zu fühlen, ohne einen Wachposten, weil dies die letzten Gefühle sein werden, die du hast. Nimm einen weiteren tiefen Atemzug, fühl dein Bedauern, deinen Verlust. Fühle, wie kostbar dein Leben ist. Jetzt hast du nur mehr elf Stunden und fünfzig Minuten zu leben.
    2. Welche Gespräche hast du noch nicht erledigt? Was wolltest du deinen Liebsten noch sagen oder schreiben? Den Menschen, die dein Herz berührt haben … oder es gebrochen haben? Welche Gespräche musst du noch zu Ende bringen, bevor du stirbst? Mit jenen, die dich verletzen, die du hasst, die du liebst? Schreib alles auf, was du diesen Leuten gerne sagen möchtest. Sei hundert Prozent ehrlich.
    Bleib mit deinem Atem in Verbindung, mit der Realität deines Todes, der immer näher rückt. Während du den Tod spürst, der langsam bedrohlich herannaht, frage dich: Was halte ich immer noch zurück? Was steckt hinter meinen Hemmungen? Warte ich womöglich auf den richtigen Zeitpunkt, um vollkommen zu spüren oder mich vollkommen ausdrücken zu können? Warum? Denk über all die Regeln nach, die dich daran gehindert haben, das zu tun, was sich dein Spirit wünscht – und jetzt ist es zu spät. Deine Zeit ist vorüber. Schreib auf, was du zurückhältst.
    3. Während du deinen bevorstehenden Tod näher kommen spürst – spüre wirklich diese Kälte des herannahenden Todes –, er kenne, dass es keinen Ausweg vor dem Tod gibt. Nimm einen Atemzug und gestatte dir, den Schmerz zu genießen, denn es bedeutet, dass du noch am Leben bist. Während du die gräss­liche Kälte des Todes spürst, frage dich: Was engt mich immer noch ein? Antworte ehrlich!
    Nimm einen tiefen Atemzug, genieße es, dass deine Lungen und dein Herz noch arbeiten. Fühle, vielleicht zum ersten Mal überhaupt, wie dein Atem durch dich hindurchprickelt, etwas, für dessen Beachtung du dir zuvor nie die Zeit genommen hast. Spüre einfach, wie kostbar diese letzten Atemzüge sind … diese allerletzten Atemzüge des Lebens.
    4. Während du spürst, wie dein Tod langsam deine Selbsttäuschung über deine Unsterblichkeit und deine bequeme Teilnahmslosigkeit wegreißt, frage dich: In welchen Punkten habe ich mich selbst belogen? Wo habe ich mich selbst behindert? Kannst du, für diese letzten paar Stunden deines Lebens, während dein Tod diese Lügen wegreißt, endlich vollkommen ehrlich gegen dich selbst sein? Überprüfe doch mal, ob eine deiner Lügen lautet, dass du diese Lügen brauchst. In welchen Punkten kannst du endlich ehrlich gegen dich selbst sein? Schreib auf, in welcher Hinsicht du dich

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