Die Zaehmung
Farn vom Kopf gefallen, und ihre Haare hatten sich aufgelöst. Sie lagen nun weich um ihre Schultern gebreitet. Rogan berührte sie. »Findest du sie häßlich?« flüsterte sie.
Er blickte ihr wieder ins Gesicht, Liebe in seinen Augen. »An dir ist nichts häßlich. Du bist die schönste Frau der Welt, und ich liebe dich, Liana. ich liebe dich von ganzem Herzen und von ganzer Seele.«
Sie lächelte ihn an. »Wirst du mich an den Gerichtstagen Recht sprechen lassen? Können wir in Moray Castle einen Flügel anbauen? Wirst du aufhören, mit den Howards Krieg zu führen? Wie sollen wir unseren Sohn nennen, mein Herz?«
In Rogan regte sich wieder der Zorn; aber dann lachte er und drückte sie an sich. »Die Rechtsprechung ist Sache der Männer. Ich werde an diesen Steinhaufen nie einen Flügel anbauen; die Peregrines werden immer mit den Howards Krieg führen, und ich werde meinen Sohn John nennen nach meinem Väter.«
»Gilbert, nach meinem Väter.«
»Damit er zu einem faulen, trägen Mann aufwächst?«
»Ist es dir lieber, wenn er sein Leben damit verbringt, Bauernmädchen zu schwängern und seinen Kindern den Haß auf die Howards einzuimpfen?«
»Ja«, antwortete Rogan, sie festhaltend, während er einen Blick zum Himmel hinaufschickte, »wir mögen in den meisten Dingen verschiedener Meinung sein; aber es gibt eine Sache, wo wir uns offensichtlich einig sind. Zieh dir die Kleider aus, Mädchen.«
Sie hob den Kopf und blickte ihn an. »Ich bin dir stets eine gehorsame Ehefrau.«
Er wollte etwas erwidern; aber sie küßte ihn, und er sagte in den nächsten drei, vier Stunden kein weiteres Wort mehr.
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