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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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hinweg.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Alannah.
    »Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen.«
    »Sein Name ist Daior«, rief Aldur über die Schulter zurück. »Meisterin Riwanon und er sind befreundet.«
    »Befreundet?« Alannah lachte auf.
    »Was gibt es da zu lachen?«
    »Komm schon, Aldur, du weißt, warum ich lache. Wie es heißt, ist Meisterin Riwanon mit ziemlich vielen Männern befreundet. Nicht von ungefähr wird sie die >Netzknüpferin< genannt, und in ihrem Netz hat sich schon so mancher verstr...«
    Der Rest von dem, was sie sagen wollte, blieb ihr förmlich im Hals stecken. Unvermittelt hatte Aldur die Zügel losgelassen und sich zu Alannah umgewandt, und wie eine gefräßige Schlange schoss seine Rechte an ihre Kehle.
    »Schweig!«, fuhr er sie an. »Es steht dir nicht zu, über meine Meisterin derart lästerliche Reden zu führen!«
    Alannah, die ächzend nach Luft schnappte, konnte nichts erwidern, und Caia saß vor Schreck wie erstarrt auf ihrer Bank. Granock hingegen handelte. »Bist du übergeschnappt? Lass sie los!«, rief er und erhob sich, um in dem schwankenden Korb auf Aldur zuzuwanken.
    »Sie hat meine Meisterin beleidigt!«, zischte Aldur wütend.
    »Nein«, rief Granock, »sie hat nur ausgesprochen, was jeder im Orden weiß. Außer dir, wie es scheint...«
    »Schweig, Mensch!«, fuhr Aldur ihn an. »Oder der nächste Augenblick in deinem jämmerlichen Leben wird auch dein letzter sein!«
    Sein Blick verriet so ungestümen Zorn, dass Granock verharrte, nur eine Armlänge von ihm entfernt. »Willst du mich umbringen?«, fragte er. »Am Tag der Prüfung?«
    »Wenn es sein muss.« Aldur stieß Alannah von sich - er hatte ein neues Objekt gefunden, auf das er seine Wut richten konnte. Keuchend sank die Elfin auf den Boden des Korbs. Caia bückte sich zu ihr hinab, um ihr zu helfen. »Glaubst du denn, es gäbe irgendetwas, was du meiner Macht entgegensetzen könntest?«, rief Aldur.
    »Du nennst mich einen blinden Narren, aber du selbst bist nicht weniger blind in deinem Zorn«, konterte Granock, der schreien musste, um den immer stärker werdenden Wind zu übertönen. »Ich weiß, dass du auf eine Gelegenheit wie diese nur gewartet hast, also los! Kein Meister ist in der Nähe, und selbst wenn, wäre es ihnen untersagt einzugreifen. Worauf wartest du? Eine Gelegenheit wie diese kriegst du nicht wieder!«
    Aldur war deutlich anzusehen, dass Granock ihm aus der Seele sprach. Die Züge des Elfen erröteten und schwollen an, als wollten sie bersten, seine Hände begannen zu beben.
    »Nein, Aldur«, keuchte Alannah heiser, während der börias führerlos über die Weite der Schneewüste sprang; die ferne Eisnadel war längst nicht mehr sein Ziel. »Tu das nicht!«
    »Es muss getan werden«, war Aldur überzeugt. »Für den Orden, für die Zukunft...«
    »Du bist ein dämlicher Schwätzer«, entgegnete Granock, der endgültig genug hatte von diesem erbärmlichen, hochnäsigen Kerl. Natürlich war ihm Aldur hinsichtlich seiner Zauberkraft weit überlegen, aber dieser überhebliche Mistkerl beleidigte und verhöhnte ihn nicht nur schon wieder, so wie er es schon die letzten Wochen nahezu ohne Unterlass getan hatte, er hatte auch noch Alannah angegriffen, und damit hatte er eine Grenze überschritten, an die er besser nicht gerührt hätte.
    »Und du«, sagte der Elf voller Abscheu, »bist nur ein törichter Mensch!« Damit hob er die Arme, um seinen Erzfeind bei lebendigem Leib zu rösten. Aber weder kam Aldur dazu, seinen Feuerzauber zu wirken, noch konnte Granock seine eigene Fähigkeit zum Einsatz bringen. Denn in diesem Augenblick durchlief eine Erschütterung das Eis der yngaia, die so gewaltig war, dass der Bär aus dem Tritt geriet und strauchelte. Der Passagierkorb schwankte dadurch so heftig, dass sich die beiden Kontrahenten nicht auf den Beinen halten konnten.
    Mit einem überraschten Ausruf ging Aldur nieder, während Granock gegen die Schanzung des Korbs prallte, die ihm nur knapp bis zum Gesäß reichte; beinahe wäre er über Bord gegangen, was bei dieser Höhe und den stampfenden Beinen des Eisbären sein sicheres Todesurteil bedeutet hätte. »Wa-was war das?«, schrie Caia panisch.
    »Was weiß ich?«, rief Granock zurück. »Ein Erdbeben oder ...«
    Ein neuerlicher Stoß erschütterte die Eiswüste, gefolgt von einem Laut, der so grässlich war, dass er dem Mensch und den drei
    Elfen bis ins Mark fuhr. Ein Splittern und Bersten folgte, als wollte die Welt entzweibrechen.
    Fast im selben

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