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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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anderen. Das Moos und das welke, faulige Laub, das den Waldboden übersäte, dämpften seine Schritte, und er nutzte jeden Baum und jeden Strauch als Deckung.
    Schließlich lichtete sich der Wald, und Rurak und seine Gefolgsleute traten auf eine Lichtung, wo sich - zu Ramboks Entsetzen - noch weitere Schmalaugen aufhielten!
    Auch sie trugen weite Kutten, deren Kapuzen ihre Gesichter verhüllten. Soweit der Schamane es beurteilen konnte, waren sie unbewaffnet, aber ihre schiere Überzahl hätte ausgereicht, ihn zu bezwingen, zumal er kein sehr geschickter Kämpfer war. Außerdem sagte ihm ein Gefühl, dass diese Schmalaugen ganz besonders gefährlich waren, auch wenn sie keine sichtbaren Waffen trugen. Im Schutz des Unterholzes pirschte er noch weiter vor. Was die Elfen miteinander beredeten, konnte er nicht verstehen, da sie sich ihrer eigenen Zunge bedienten. Aber er konnte sehen, dass einer von ihnen wild gestikulierte, und das galt auch bei den Schmalaugen als Zeichen von Aufregung. Offenbar war etwas geschehen, das die Schmalaugen unruhig machte.
    Rambok grinste breit. Wie unruhig würden sie erst werden, wenn ihr Anführer in seinem Blut lag ...
    Der Schamane hatte Zeit. Er brauchte nur zu warten, würde Rurak auf den Fersen bleiben, und irgendwann, wenn der Zauberer am wenigsten damit rechnete, würde ihn der Zorn des Orks treffen. Die Vorstellung, wie es sich anfühlen würde, den saparak mit beiden Händen am Schulterblatt des Rivalen vorbei geradewegs in dessen Herz zu treiben, versetzte Rambok in Hochstimmung - so sehr, dass er zunächst gar nicht merkte, wie sich plötzlich etwas Hartes, Spitzes in seinen Rücken bohrte!
    »Waffe fallen lassen«, zischte jemand in erbärmlich schlechtem Orkisch. »Augenblicklich, oder du bist tot!«
    Die zweite Alternative gefiel Rambok ganz und gar nicht, also ließ er den saparak los, wenn auch höchst widerwillig.
    »Hoch mit dir!«, verlangte die Stimme, und Rambok erhob sich aus seiner hockenden Haltung. »Umdrehen!«
    Auch das tat Rambok, und er sah, dass der harte Gegenstand, den er in seinem Rücken gespürt hatte, ein Elfenspeer war, nadelspitz und messerscharf. Rambok war froh, keinen Widerstand geleistet zu haben. Die Tatsache allerdings, entdeckt worden zu sein, machte ihn weit weniger glücklich. Mit vorgehaltener Waffe zwang ihn der Elfenkrieger auf die Lichtung hinauszutreten, zu Rurak und seinen Kumpanen.
    Als die Vermummten sahen, dass sich jemand näherte, unterbrachen sie ihr Gespräch. Auch Rurak wandte sich um, und es blitzte in seinen schmalen Augen, als er den Ork erkannte.
    »Mein guter Rambok«, sagte er in seiner heuchlerischen Art. »Was führt dich zu mir? Hat Borgas dich geschickt?«
    Der Schamane holte tief Luft. Er musste Zeit gewinnen, sich eine passende Ausrede zurechtlegen. Aber noch ehe er antworten konnte, ergriff sein Bewacher das Wort und sprach einige Sätze auf Elfisch. Rambok verstand die Sprache nicht, aber er konnte sich auch so denken, was der Kerl sagte - dass er den Unhold im Dickicht aufgestöbert hatte und dass er bewaffnet gewesen war.
    Der Ausdruck in Ruraks blassem Gesicht veränderte sich daraufhin ein wenig, und seine Augen wurden noch schmäler. »Sieh an«, sagte er, wieder im flüssigen Orkisch. »Offenbar bist du uns durch den Wald gefolgt. Doch ich frage mich, aus welchem Anlass.«
    »Aber nicht doch, großer Zauberer«, stritt der Schamane sogleich alles ab. »Ich war gerade zufällig auf der Jagd und ...«
    »Wenn ich recht darüber nachdenke«, fuhr Rurak in seinen Überlegungen fort, als würde er Ramboks Worte gar nicht hören, »kann es eigentlich nur zwei Gründe dafür geben. Entweder, unser guter Häuptling Borgas treibt ein falsches Spiel und nimmt den Eid, den er mir gegenüber geleistet hat, nicht halb so ernst, wie ich es erwarten würde; deshalb hat er dich ausgeschickt, um mich auszuspionieren und meine wahren Pläne in Erfahrung zu bringen ...« »Nein, großer Zauberer!«, beeilte sich Rambok zu versichern und schüttelte entschieden den Kopf, weil er, wenn Rurak von dieser Version überzeugt war, nicht nur mit dem Zauberer Ärger kriegen würde, sondern auch mit Borgas. »... oder aber du hast auf eigene Faust gehandelt, weil du dich an mir rächen willst«, schloss Rurak.
    »Ich? Mich an Euch rächen?« Rambok lachte laut auf, was allerdings nicht sehr überzeugend klang. »Wieso, bei Torgas stinkenden Eingeweiden, sollte ich etwas so Verrücktes tun?«
    »Nun, immerhin habe ich dich von dem Platz

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