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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Plätzchen«, murmelte Granock; dass Farawyn die Bemerkung wenig passend fand, gab er dem jungen Menschen mit einem strengen Blick zu verstehen.
    »Was ist das hier?«, fragte Alannah. Mit dem Finger deutend, zählte sie die Steine. »Es sind zehn«, stellte sie fest. »Und sie sind im Kreis verteilt.« »Zehn«, echote Cethegar düster.
    »Offenbar handelt es sich um eine Art Kultstätte«, vermutete Farawyn. »Möglich«, sagte Aldur, der zusammen mit dem jungen Menschennovizen Cethegar stützte. »Die Frage ist nur, wer hier einst verehrt wurde.« »Oder was«, sagte Farawyn, der an einen der Sockel herangetreten war, um ihn näher in Augenschein zu nehmen. »Das letzte Ritual, das an diesem Ort abgehalten wurde, liegt noch nicht lange zurück.«
    »Was bringt dich darauf?«, fragte Riwanon erstaunt und gesellte sich zu ihm. Farawyn wies auf die Oberfläche des grauen Gesteins. »Blut«, sagte er. »Und zwar das von einem Menschen ...«
    »Was?« Granock vergewisserte sich, dass Aldur auch allein in der Lage war, Cethegar zu stützen, dann löste er sich aus dessen Umarmung und gesellte sich zu seinem Meister. Tatsächlich klebte geronnenes Blut auf dem Sockel. Granock bückte sich und vergewisserte sich, dass sein Meister recht hatte: Es war nicht der helle, leicht purpurfarbene Lebenssaft, der durch elfische Adern floss, sondern dunkles Menschenblut.
    »Wildmenschen?«, fragte er Farawyn.
    »Ich nehme es an. Vermutlich wurden sie gefangen und hierher gebracht, um geopfert zu werden.«
    »Ein Opfer?«, fragte Granock betroffen. Auch in den Menschenreichen hatte es einst Kulte gegeben, die Menschenopfer praktizierten, aber das lag lange zurück.
    »Auch auf den anderen Sockeln findet sich Blut«, rief Riwanon herüber, die zusammen mit Alannah die übrigen Monumente untersuchte. Die Novizin war blass im Gesicht, nicht so sehr von der Anstrengung des Marsches als vielmehr vor Abscheu. Dieser Ort schien ihr zuzusetzen, mehr als den anderen. Farawyn schaute sich weiter um. Langsam schritt er die Sockelsteine ab, und bisweilen streckte er auch die Hand aus, um den jeweiligen Stein zu berühren. »Wie steht es, Bruder?«, rief Cethegar keuchend. »Kannst du etwas fühlen?« Farawyn, der an einem Steinsockel stehen geblieben war und die Augen geschlossen hatte, um sich zu konzentrieren, schüttelte den Kopf. Unter den gebannten Blicken seiner Gefährten ging er weiter zum nächsten Sockel, schloss wiederum die Augen und streckte die Hand aus. Erneut schien er nichts wahrzunehmen, und er wollte schon weitergehen, als er plötzlich innehielt, so als hätte ihn im letzten Augenblick eine Empfindung ereilt. Noch einmal wandte er sich dem Stein zu, berührte die Oberfläche - zuckte zurück, als hätte er einen Schlag erhalten!
    »Was ist mit Euch, Meister?«, fragte Granock erschrocken.
    »Was hast du gesehen?«, wollte Cethegar wissen.
    »Nur ein flüchtiger Eindruck«, gab Farawyn zur Antwort, seine offenbar schmerzende Hand reibend. »Ein ... ein Bild des Schreckens, Tod und Verderben ... Zehn sind es gewesen, Diener des Bösen mit grässlichen Klauen und lodernden Augen ...«
    »Was bedeutet das, Meister?«, fragte Granock verwirrt.
    »Dies hier ist nicht irgendeine Kultstätte aus ferner Vergangenheit, mein Junge«, erwiderte Farawyn in düsterem Tonfall. »Vor noch gar nicht so langer Zeit wurde hier ein dunkles Ritual abgehalten und etwas zum Leben erweckt. Etwas, das noch vor kurzer Zeit auf diesen Sockeln stand, zu Stein erstarrt. Verbotene Worte haben es ins Dasein zurückgeholt - und das Blut unschuldiger Menschen ...«
    »Etwas? Was meint Ihr damit?«
    »Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort«, knurrte der alte Cethegar. »Zehn Sockel sind es, und mir fällt nur eines ein, das zehnfach existierte und auf das deine Beschreibung passt: Diener des Bösen, mit grässlichen Klauen und lodernden Augen ...«
    »Die neidora!«, flüsterte Riwanon erschrocken. »Ist es das, was du meinst, Vater?«
    Cethegar nickte langsam.
    »O nein«, hauchte die Zauberin, während Farawyn eine leise Verwünschung ausstieß. Die Novizen hingegen tauschten ratlose Blicke. Was war es, das ihre Meister derart beunruhigte? Von was für grässlichen Wesen war die Rede? Granock scheute sich nicht, einmal mehr zu fragen.
    »Damals«, erklärte Cethegar, »als Margok die Welt bedrohte, fasste man in Shakara den Plan, einen geheimen Stoßtrupp auszusenden, dessen Auftrag lautete, den Dunkelelfen zu töten und Erdwelt so den aufziehenden Krieg

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