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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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MARWURAITHA
    Unweit des Rings, den die steinernen Sockel bildeten, fanden die Wanderer die Überreste eines Bauwerks, das aus dem grünen Dickicht ragte. Das Dach fehlte längst, das Mauerwerk war zur Hälfte eingestürzt und von Moos überwuchert. Dennoch konnte man erkennen, dass es sich einst um eine Art Wachtturm gehandelt hatte. In dessen Ruinen schlugen die Zauberer und ihre Novizen ihr Nachtlager auf.
    Sie entrollten ihre Decken auf dem weichen Moos und packten den verbliebenen Proviant aus, der aus wenig mehr als einigen Brocken Pökelfleisch für Granock und Ambrosia-Zwieback für die Elfen bestand. Und wie an jedem Abend, wenn sie rasteten, wurden die Wachschichten festgelegt. Riwanon und Aldur übernahmen freiwillig die erste Wache, aber obwohl der Tag lang und der Marsch durch den Dschungel anstrengend gewesen war, fanden auch jene, die noch nicht zur Wache eingeteilt waren, keine Ruhe. Während Farawyn loszog, um die Steinsockel noch einmal eingehend zu untersuchen, kauerten Granock und Alannah bei Meister Cethegar, der ausgestreckt auf seiner Decke lag, jedoch ebenfalls kein Auge zutun konnte. Zu aufregend war das, was sie entdeckt hatten, zu beunruhigend, was es bedeuten mochte.
    Granock sehnte sich nach einem Feuer. Nicht etwa, weil es kalt gewesen wäre und er sich daran wärmen wollte, sondern um die Schatten der Nacht zu vertreiben, die von allen Seiten herankrochen und sich dunkel und schwer auf die Seele des menschlichen Novizen legten.
    »Nun«, sagte Meister Cethegar leise, der Granocks Unruhe zu spüren schien, »wenigstens wissen wir jetzt, wer die Grenzfestung überfallen hat.« »Ihr meint, es waren diese Kreaturen?«, fragte Alannah.
    »Was sonst?«
    »Aber die Spur führt doch auch nach Shakara«, wandte Granock ein, einigermaßen froh darüber, sich ablenken zu können.
    Cethegar nickte. »So scheint es.«
    »Dann ist jemand aus Shakara für das Erwachen der neidora verantwortlich?«, fragte Alannah erschüttert und mit ängstlichem Blick. »Genau das, mein Kind«, sagte der alte Cethegar. »Ich gebe es ungern zu, aber diese Möglichkeit ängstigt mich noch weitaus mehr als alle Kreaturen der Finsternis zusammen.«
    »Verrat?«, fragte Granock fassungslos. »Aber wer sollte so etwas tun? Ich meine, wer käme infrage?«
    »Es müsste jemand sein, der die Geheimnisse kennt«, sagte Cethegar. »Geheimnisse? Was für Geheimnisse?«
    »Die Ergebnisse seiner frevlerischen Experimente hat Margok in einem Buch festgehalten, dem laijflro'y'essathian«, erklärte Cethegar, »eine Sammlung verbotener Flüche und Bannsprüche und Wissen, das niemals hätte errungen werden dürfen. Gehalten in der alten geheimen Sprache, die Generationen lang unter Zauberern verwendet und nur jeweils vom Meister an den Novizen weitergegeben wurde, weswegen es keine schriftlichen Aufzeichnungen über sie gibt. Nach dem Ende des Krieges wurde ihre Benutzung aufgrund des Missbrauchs, den Margok mit ihr getrieben hatte, verboten. Wer immer die neidora aber zum Leben erweckte, muss nicht nur das >Buch der Geheimnisse< gefunden haben, sondern auch die alte Zaubersprache beherrschen.«
    »Und auf wen treffen diese Voraussetzungen zu?«, wollte Granock wissen. Cethegar zuckte mit den Schultern. »Ich selbst beherrsche einige Brocken dieser Sprache«, gestand er bereitwillig, »ebenso wie Vater Semias, und wir beide haben unseren Schülern ein wenig davon beigebracht - allerdings nur so viel, dass sie das Böse erkennen, wenn es ihnen begegnet. Und natürlich nehme ich an, dass auch Meisterin Atgyva als Oberste Bibliothekarin und Hüterin des Wissens einige Kenntnisse darin besitzt...«
    »Aber sie ist keine Verräterin«, war Alannah überzeugt, »ebenso wenig wie Vater Semias oder Ihr. Außerdem erklärt all das noch nicht, woher das Wissen stammte, mit dem man die Echsenkrieger aus ihrem steinernen Schlaf geweckt hat.«
    »Was ist nach dem Krieg mit dem >Buch der Geheimnisse< geschehen?«, wollte Granock wissen.
    »Es verschwand spurlos, genau wie sein finsterer Urheber«, antwortete Cethegar. »Im Lauf der vergangenen Jahrhunderte hieß es immer wieder, Margoks Aufzeichnungen wären plötzlich irgendwo aufgetaucht, aber jeder Fund stellte sich dann als Fälschung heraus. Das Original blieb verschollen bis zum heutigen Tag.«
    »Also hat es jetzt tatsächlich einer gefunden, ja?«, fragte Granock. »Gefunden und gelesen«, bestätigte Cethegar mit finsterem Blick, »und sich das Wissen des Dunkelelfen angeeignet, ohne dass

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