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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Anspannung. »Bedauerlicherweise«, sagte Cethegar nur.
    »Und? Wofür steht dieses dort?«
    Cethegar seufzte und schloss die Augen, so als wünschte er sich, diese Frage hätte man ihm nicht gestellt. Er schien die Antwort zu scheuen, sie fast zu fürchten, denn sein Zögern währte lange. »Dieses Zeichen«, entgegnete er dann, »steht für viele Dinge, mein Kind. Am häufigsten jedoch wird es verwendet für den Buchstaben >M<.«
    »Ein >M    »Margok ...«, geisterte es umher, und Granock konnte die tiefe Besorgnis in den Augen der anderen sehen. Alannahs von der anstrengenden Wanderung gerötete Züge wurden leichenblass; Riwanon wandte sich ab, in der Hoffnung, man würde ihr dann ihr Entsetzen nicht ansehen; Farawyns Kiefer mahlten in seinem hageren Gesicht; und selbst der sonst so unerschrockene Aldur wirkte bekümmert. Am meisten jedoch traf es Granock, dass Vater Cethegar, der sonst ein Bollwerk der inneren Ruhe war, plötzlich am ganzen Leib zu zittern begann.
    Natürlich - auch Granock hatte von Margok gehört, und er wusste, wie dieser einst gewütet und dass er Erdwelt in ein blutiges Schlachtfeld verwandelt hatte. Aber das lag lange zurück, viel länger, als die Geschichte oder die Erinnerung der Menschen reichte. Weshalb sich vor etwas fürchten, das vor so langer Zeit bezwungen worden war?
    »Verzeiht, Meister«, wandte sich Granock deshalb an Farawyn und kam sich unendlich dumm dabei vor - wie ein Kind, das noch zu jung und zu unreif war, um die Zusammenhänge zu verstehen.
    »Ja, mein Junge?«
    »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Es kann Verschiedenes bedeuten«, entgegnete der Zauberer leise. »Vor allem aber macht uns dieses Zeichen eines klar - dass dies hier das Land des Dunkelelfen ist...«

16. CYNLUNA TAITHA
    Die Orte, an denen sie sich trafen, waren ebenso dunkel und verborgen wie ihre Ziele.
    Aus Vorsicht wechselten sie immer wieder die Treffpunkte, denn eines war jedem von ihnen klar: dass eine vorzeitige Entdeckung ihrer Pläne sie vor den Lordrichter bringen würde - und auf Hochverrat standen die entsetzlichsten Strafen, die der König und der Hohe Rat verhängen konnten.
    Flüche.
    Verbannung.
    Und schließlich - das Vergessen.
    Dennoch ließen sie nicht ab von ihrem Vorhaben, denn die Aussicht auf die Belohnung, die sie sich davon versprachen, verdrängte alle Furcht. »Ich gratuliere«, sagte die eine der beiden Stimmen, die sich im Dunkel der Zisterne unterhielten, aus der schon seit langer Zeit kein Wasser mehr geschöpft wurde. Das Gewölbe selbst jedoch war noch intakt und ließ jeden Laut flüsternd widerhallen, während es irgendwo leise plätscherte. »Alles entwickelt sich genau so, wie du es geplant hast.«
    »Hast du etwa daran gezweifelt?«
    »Anfangs«, gab der andere zu. »Ich konnte mit nicht vorstellen, wie du die Sache mit dem Unhold so einfädeln würdest, dass der Rat deinem Ansinnen entspricht. Aber du hast klug argumentiert. Am Ende konnte Semias nicht anders, als dich zu unterstützen.«
    »Irrtum. Es waren nicht meine Argumente, die den alten Narren dazu gebracht haben, dem Antrag zuzustimmen, sondern einzig und allein die Furcht vor einer Spaltung des Rates. Nur aus diesem Grund war er bereit, etwas zu tun, das er selbst aus tiefster Seele hasst.«
    »Aber er hat es getan, und nur das zählt.«
    »Ich habe es gewusst, die ganze Zeit über. Wäre Cethegar dabei gewesen, hätten wir mit erheblich mehr Widerstand rechnen müssen, und wer weiß, ob wir dann Erfolg gehabt hätten. Semias jedoch ist ein Träumer. Wie ein Ertrinkender klammert er sich an vergangene Ideale und wäre bereit, dafür jedes Opfer zu bringen - dabei ist offensichtlich, dass nicht länger fortbestehen kann, was bis ins Mark zerstritten ist.«
    »Viele der Ratsmitglieder sind seiner Empfehlung gefolgt...«
    »Weil sie ebensolche Narren sind wie Semias. Dennoch werden sie weiter an der Entscheidung zweifeln und sich in endlosen Debatten darüber ergehen, ob es richtig war, den Unhold aufzunehmen. Das wird diese Idioten eine Weile

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