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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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immer es sein mag«, ermahnte Farawyn seine Gefährten, »wir weichen nicht zurück, verstanden?«
    »Verstanden«, bestätigte Granock bitter, während er mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen auf den Waldrand starrte.
    Das Stampfen wurde noch lauter und wuchtiger, und plötzlich wankten die Urwaldriesen auf einer Seite der Lichtung.
    »Dort!«, schrie Alannah, und mit vor Entsetzen geweiteten Augen starrten die Gefährten auf die dunkle Wand, aus der im nächsten Moment ein ebenso riesiger wie grauenvoller Gegner hervorbrach. Mit Urgewalt sprengte er den Gürtel, den die Natur um den Steinkreis gezogen hatte, und in einer Kaskade aus Holzsplittern, abgerissenen Ästen und umherwirbelndem Blattwerk sprang sie auf die Lichtung - eine bizarre Kreatur, mit zwei Beinen, so dick wie Baumstämme, und zwei Armen, die fast bis zum Boden reichten und in hammerartige Enden ausliefen. Einen Kopf im eigentlichen Sinn hatte das Ding nicht, lediglich eine leichte Erhebung zwischen den breiten Schultern, in deren Mitte es rot leuchtete. An Größe jedoch übertraf der Koloss selbst einen ausgewachsenen Waldtroll: An die vier Mannslängen war er hoch und damit größer als jedes andere Wesen, das Granock jemals zu Gesicht bekommen hatte.
    »Dies ist keine natürliche Kreatur!«, erklärte Cethegar, am Boden liegend. »Die Kraft des Bösen hat sie ins Leben gerufen - und die Kraft des Lichts soll sie vernichten!«
    Damit hob er den Stab und stieß einen gellenden Schrei aus, woraufhin eine unglaublich starke, sogar schemenhaft sichtbare Energiewelle auf den Koloss zuraste. Granock zweifelte nicht, dass sie ausgereicht hätte, einen ganzen Trupp Orks zu Boden zu werfen. Der kopflose Riese jedoch wurde nur für einen Moment ins Wanken gebracht. So als müsste es sich gegen ein unsichtbares Hindernis stemmen, warf sich das Ungetüm nach vorn, und da es sein ganzes Gewicht in die Bewegung legte, beschleunigten sich seine Schritte noch, und es stampfte mit beängstigender Geschwindigkeit heran. »Alannah!«, brüllte Farawyn, während er seinerseits einen Gedankenimpuls schleuderte, der den Riesen allerdings nicht mehr beeindruckte als jener Cethegars. Die Kreatur war nahe genug heran, dass Granock Einzelheiten erkennen konnte - und mit Erschrecken sah er, dass sie es nicht mit einem Wesen aus Fleisch und Blut zu tun hatten!
    Der ganze kopflose Körper des Riesen bestand aus von Moos überwuchertem nacktem Fels. Ein ganzer Hagel von Eisspeeren brach über das Ungetüm herein, die jedoch an seinem steinernen Körper zersplitterten, ohne irgendeinen Schaden anzurichten.
    »Warte nur«, schrie Aldur, und eine Flammenwand loderte auf einmal vor dem Riesen in die Höhe und umhüllte ihn für einen Augenblick, sodass die Gefährten bereits zu hoffen wagten. Aber im nächsten Moment durchbrach das Monstrum die Feuerwand, schritt unbeeindruckt durch die lodernden Flammen. Zwar schwelten kleine Brände auf seinem Leib, doch das war nur das Moos, das Feuer gefangen hatte.
    Der Koloss stampfte unbeirrt weiter, und die Lichtung erzitterte unter seinen steinernen Beinen. Noch zwei Schritte, und er würde die Zauberer und ihre Novizen erreicht haben. Schon hob er die hammerähnlichen Fäuste, um sie auf die Elfen und den Menschen niedergehen zu lassen!
    Granock wusste, dass er nun handeln musste. Statt zurückzuweichen wie zuvor, sprang er nach vorn. Er spürte sein Herz bis in die Kehle schlagen, Furcht wollte von ihm Besitz ergreifen, aber er zwang sich zur Ruhe und konzentrierte sich, rief sich ins Gedächtnis, was er gelernt hatte - und wirkte den stärksten Zeitzauber, den er je hervorgerufen hatte!
    Jedes Lebewesen konnte er mit diesem machtvollen Zauber erstarren lassen ... Nicht jedoch den Riesen aus Stein!
    Anders als bei den Angriffen von Farawyn und Cethegar zuckte der Koloss nicht einmal - und im nächsten Moment war er heran.
    »Granock!«, gellte Farawyns Warnschrei.
    Es wäre nicht nötig gewesen - der junge Mensch gehorchte seinen Instinkten, warf sich zur Seite und entging dem furchtbaren Hammerschlag des Steinmonstrums. Der Boden erzitterte, als die beiden Fäuste herabfielen und einen Krater in die weiche Erde schlugen. Granock spürte die Erschütterung, ebenso wie er den Atem des Todes spürte, der ihn streifte. Blitzschnell warf er sich herum, kam wieder auf die Beine - und sah seine Gefährten in einen verzweifelten Kampf verwickelt, gegen eine Kreatur, die ihnen sowohl an Größe als auch an Kraft um ein Vielfaches

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