Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
überlegen war.
    Farawyn, Riwanon und Cethegar setzten ihre Zauberstäbe ein und trugen verschiedenartige Angriffe vor, die sich gegen eine Kreatur dieser Größe und Schwere jedoch allesamt als wirkungslos erwiesen. Aldur und Alannah versuchten mit Feuer und Eis gegen das Monstrum vorzugehen. Im Gegensatz zu Alannah, deren Kräfte rasch ermatteten, war Aldur in der Lage, mehrere Feuerstürme hintereinander zu entfesseln, aber auch das erwies sich gegen dieses Wesen als wirkungslos.
    Granock verspürte den jähen Impuls, sich abzuwenden und zu fliehen, um zumindest sein Leben zu retten. Offensichtlich war der Kampf völlig aussichtslos, und seine Kameraden waren verloren. Jener Granock, der auf der Straße aufgewachsen und sein Leben lang auf sich allein gestellt gewesen war, hätte vermutlich auch keinen Augenblick gezögert, aber jener Granock existierte nicht mehr. Ausgerechnet unter den Elfen hatte er etwas gefunden, was er nie zuvor gekannt und wonach er sich stets gesehnt hatte. Die Zauberer hatten ihm ein Zuhause gegeben, er hatte unter den Elfen Freunde gefunden, fühlte sich ihnen zugehörig - und er würde sie keinesfalls im Stich lassen! Einen wilden Kampfschrei ausstoßend lief Granock auf den Riesen zu, wobei er sich vorsehen musste, nicht von dessen im Sekundentakt herabfallenden Hammerhänden getroffen zu werden. Mit Urgewalt schlugen sie rings um ihn ein und zerpflügten den Boden, warfen das Erdreich auf und verwandelten die Lichtung in eine Kraterlandschaft.
    Die Schlachtordnung der Gefährten hatte sich längst aufgelöst. Jeder Zauberer und jeder Novize kämpfte für sich und versuchte, dem Koloss auf seine Weise Schaden zuzufügen - mit verhaltenem Ergebnis.
    Granock versuchte es abermals mit einem Zeitzauber. Wenn er sich auf einen der beiden Hammerarme konzentrierte, würde es ihm vielleicht gelingen, zumindest einen Teil des Riesen erstarren zu lassen. Aber auch diese Hoffnung zerschlug sich. Der Riese reagierte darauf ebenso wenig wie zuvor. »Lass es, du Narr!«, fuhr Meister Cethegar ihn an, der sich kriechend in Sicherheit zu bringen versuchte. »Zeit vermag dem
    Stein nichts anzuhaben, verstehst du nicht? Stein ist härter als Zeit!« Granock begriff. Dies war der Grund, weshalb ihre Fähigkeiten allesamt versagten: Das Monstrum lebte nicht wirklich und hatte also auch nicht die Eigenschaften eines Wesens aus Fleisch und Blut. Weder vermochte ihm die Hitze des Feuers noch die Kälte des Eises etwas anzuhaben, und selbst der Zahn der Zeit fügte ihm keinen Schaden zu. Hartes Gestein und verderbliche Zauberkraft waren der Stoff, aus dem der Gigant bestand, und dagegen vermochte keine der Fähigkeiten der Novizen etwas auszurichten.
    Erneut gingen die beiden Hämmer nieder. Aldur und Riwanon warfen sich nach verschiedenen Seiten, um ihnen zu entgehen, und wieder bäumte sich die gepeinigte Erde unter den vernichtenden Hieben geradezu auf, und Lehmund Gesteinsbrocken wurden durch die Luft geschleudert.
    »Hierher!«, rief Granock den beiden anderen Novizen zu. Er selbst hatte in einer Mulde Zuflucht gesucht und half Riwanon, sich in Sicherheit zu bringen. Die Meisterin wirkte abgekämpft, ihre Tunika war schmutzig und zerschlissen. »Wo ist Aldur?«, fragte sie und warf sich herum - um zu sehen, wie ihr Schüler zwischen den stampfenden Pylonen des Riesen hin und her rannte und seiner Vernichtung zu entgehen suchte, während Farawyn das Monstrum von der anderen Seite attackierte: Ein gleißender Lichtblitz nach dem anderen jagte aus dem Ende seines Zauberstabs, aber auch dagegen schien der Koloss gefeit. Das Licht hüllte ihn Augenblicke lang ein, doch es vermochte seiner Zerstörungswut nicht Einhalt zu gebieten. Im Gegenteil. So als würde die Kreatur die zerstörerische Kraft der Blitze absorbieren, gebärdete sie sich nur noch wilder, und die Glut ihres Auges nahm an Intensität zu.
    Abermals krachten die Hammerhände herab und rissen den Boden auf, und Farawyn entging dem Angriff nur mit knapper Not. Aldur nutzte die Gunst des Augenblicks, um sich in Sicherheit zu bringen, und revanchierte sich bei seinem Retter, indem er eine Flammensäule emporzüngeln ließ, die die Lichtung für Augenblicke taghell beleuchtete und die Aufmerksamkeit des Riesen auf sich zog. Das Monstrum fuhr herum, und zum ersten Mal war aus seinem Inneren etwas wie ein Knurren zu vernehmen. Es war kein Laut, wie ein lebendiges Wesen ihn verursacht hätte, sondern als würde Stein auf Stein scharren, ein Geräusch,

Weitere Kostenlose Bücher