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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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das vor allem den Elfen durch Mark und Bein ging. »Aldur, lauf!«, rief Granock entsetzt, als er sah, dass sein Freund der Nächste war, den der Koloss in sein glühendes Auge gefasst hatte. Schon stampfte das Monstrum auf den Elfen zu, und jeder einzelne Tritt ließ den Erdboden erbeben.
    In seiner Not jagte Granock zwei dicht aufeinander folgende Gedankenimpulse los, die ohne die Verstärkung eines flasfyn jedoch nicht die geringste Wirkung zeigten. Im nächsten Moment hatte die steinerne Kreatur Aldur bereits erreicht, doch da trat der Elf in einen der Erdkrater und kam zu Fall. Granock sah ihn stürzen und fürchtete, dass dies Aldurs Ende war, denn der Gigant holte aus, um seinen winzigen Gegner mit seinen steinernen Fäusten zu zerschmettern, und es gab nichts, was sich dagegen tun ließ.
    Da erhob sich plötzlich eine vertraute Gestalt nahe des Geschehens: Cethegar! Er stützte sich auf seinen Stab, sodass er auf einem Bein stehen konnte, und trotz der Behinderung hatte der Anblick des Zauberers etwas
    Ehrfurchtgebietendes. Aufrecht stand er da, dabei so auf seinen Stab gestützt, dass seine Verstümmelung kaum auffiel. Wind zerrte an den Zöpfen seines Haupthaars und seines langen Bartes, und seine Augen schienen kaum weniger zu glühen als das des Giganten.
    »Du!«, brüllte er mit lauter Stimme, die selbst der Riese zu vernehmen schien. »Ich weiß nicht, welche finstere Macht dich aus dem Boden gerissen und dir die Kraft verliehen hat, Leben zu heucheln - aber hier endet dein Weg, fürchterliche Kreatur!«
    Trotzig blickte Cethegar an der steinernen Bestie empor, die einen Augenblick lang nicht zu wissen schien, was sie von alldem halten sollte. Dann jedoch verdunkelte sich das rote Leuchten des Auges, und der Gigant hob einen seiner beiden Hammerarme.
    »Cethegar, nicht!«, brüllte Farawyn entsetzt und rannte los - aber es war absehbar, dass er zu spät kommen würde.
    »Die dunkle Magie, die dich geboren hat, mag dich vor unseren Angriffen schützen!«, rief Cethegar, und Granock glaubte, eine Spur von Triumph in der Stimme des Zauberers zu hören. »Aber aus fester Materie bist du doch, daran vermochte auch dein finsterer Herrscher nichts zu ändern!«
    Der Zauberer hatte kaum zu Ende gesprochen, als der steinerne Hammer niederfuhr - und Cethegar unter sich begrub!
    »C-Cethegar ...?«, hörte Granock Alannah rufen, während er selbst noch wie gebannt auf die Stelle starrte, wo der Zauberer eben noch gestanden hatte, ein Abbild des Mutes und der Unbeugsamkeit - ehe der Riese ihn geradezu in den Boden gestampft hatte.
    Granock spürte, wie unbändige Wut in seine Adern schoss, und obwohl Riwanon ihn zurückzuhalten versuchte, setzte er sich in Bewegung, riss sich von ihr los und rannte auf den Koloss zu, zusammen mit Aldur und Farawyn, die den Tod Cethegars ebenfalls rächen wollten - so aussichtslos es auch sein mochte.
    Auch wenn Granock den Stellvertreter Semias erst vergleichsweise kurze Zeit gekannt hatte, so schien es ihm doch in größtem Maße unrecht, dass dieser ehrwürdige und verdiente Zauberer ein solches Ende gefunden hatte. Tränen des Zorns traten ihm in die Augen, während er über die verwüstete Lichtung auf den Koloss zurannte, der in diesem Moment langsam die Hammerpranke hob, um die Überreste des Zauberers zu beschauen.
    Aber - da war nichts!
    Kein zerschmetterter Körper, keine Kleidungsfetzen, noch nicht einmal Blut... Verwirrt hielt Granock in seinem Lauf inne und fragte sich, was das zu bedeuten hatte - als ihm plötzlich die Wahrheit dämmerte. Cethegar war nicht tot. Just in dem Augenblick, da ihn die Pranke des Kolosses ereilte, hatte er von seinem reghas Gebrauch gemacht, von seiner Gabe, sich durch feste Materie zu bewegen!
    Auch dem Riesen dämmerte in diesem Moment, dass etwas nicht stimmte. Nicht nur, dass er keine Überreste seines Opfers fand - ganz plötzlich verfiel er auch in wilde Zuckungen. Abrupt warf er seine steinernen Arme in die Höhe, schien jedoch nicht mehr in der Lage, ihre Bewegungen zu kontrollieren. Wie ein Ork, der zu viel Blutbier getrunken hatte, wankte er hin und her, um schließlich auf einem Bein einzubrechen und mit dumpfem Schlag zu Boden zu gehen. Wie ein riesiger Käfer wand er sich auf dem Rücken, ehe es ihm endlich gelang, sich herumzudrehen und wieder aufzuraffen - doch im nächsten Moment richteten sich seine mörderischen Fäuste gegen ihn selbst! Mit der ganzen Masse ihres Gewichts fielen die beiden Hämmer herab und krachten auf

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