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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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folgen, auf der Spur eines Rätsels, das wir nicht entwirren können und das uns lediglich beschäftigen soll.«
    »Was für ein Rätsel?«, fragte Aldur vorsichtig. »Meint Ihr damit den Schrein, den wir gefunden haben, oder die neidora-!«
    »Die Echsenkrieger sind zurückgekehrt«, war Farawyn überzeugt. »Sie sind so wirklich, wie dieser Koloss aus Stein es war. Wer oder was auch immer diese Kreaturen der Dunkelheit zum Leben erweckt hat, verfügt über große Kraft und hat uns hergelockt, um uns zu töten.«
    »Angenommen, Ihr hättet recht, Meister«, wandte Granock ein. »Wäre es dann nicht wirklich besser zu verschwinden?«
    »Nein, Junge.« Farawyn schüttelte den Kopf. »Denn dies ist der Vorteil, von dem ich sprach: Unser Feind, wer immer er sein mag, wähnt uns vernichtet oder rechnet zumindest nicht damit, dass wir an seinem Wächter vorbeikommen, und das bedeutet, dass wir ihm zum ersten Mal einen Schritt voraus sind. Wenn wir uns jetzt zurückziehen, hätte Cethegars Opfer uns zwar vor dem Untergang bewahrt, aber wir würden es ihm schlecht danken. Denn er gab sein Leben nicht nur dafür, uns zu retten, sondern auch, damit wir herausfinden, welche Bedrohung sich in diesem Dschungel verbirgt. Und genau das werden wir tun.«
    »Wohl gesprochen, Bruder«, stimmte Riwanon zu und nickte entschlossen. »Und wenn auch das eine Falle ist?«, fragte Alannah. »Wenn unser unsichtbarer Feind damit gerechnet hat, dass wir den Wächter überwinden, und nun erst recht auf uns lauert?«
    »Was denn?«, fragte Riwanon mit unverhohlenem Spott. »Fürchtest du dich etwa? Bereust du, die Ehrwürdigen Gärten verlassen zu haben? Es war nicht ganz freiwillig, wie du dich erinnerst«, fügte sie mit einem vielsagenden Blick in Aldurs Richtung hinzu.
    »Riwanon, lass es!«, ermahnte Farawyn die Zauberin. »Das gehört nicht hierher. Vielleicht hat Alannah recht, und wir finden jenseits dieser Bäume tatsächlich unser Verderben.«
    »Wirst du jetzt etwa auch schwach?«, fragte Riwanon. »Willst du dich zurückziehen, wie der Mensch es vorgeschlagen hat?«
    »Ich keineswegs.« Farawyn schüttelte den Kopf. »Aber ich frage mich, ob wir die Novizen ziehen lassen sollten. Wenn selbst ein mächtiger Magier wie Cethegar sein Leben lassen musste, welche Möglichkeiten haben sie zu überleben?«
    »Ich lasse meine Meisterin nicht im Stich«, verkündete Aldur trotzig. »Wenn sie sich in Gefahr begibt, dann folge ich ihr.«
    Farawyn musterte den jungen Elfen einen Moment lang, dann wandte er sich seinem Schüler zu: »Und du, Granock?«
    »Wie ich schon sagte, Meister: Es fehlt mir nicht an Mut. Wenn Ihr der Ansicht seid, dass dies der Weg ist, den wir einschlagen sollten, dann folge ich Euch.«
    »Ebenso wie ich«, fügte Alannah entschlossen hinzu.
    »Dann sei es.« Farawyn nickte und streckte die Rechte aus, die Handfläche nach unten gekehrt. »Für Cethegar«, sagte er, und die Gefährten traten heran und legten ihre Hände auf die seine.
    »Für Cethegar«, wiederholten sie und besiegelten damit den Schwur, der sie aneinander band, gegen alle Gefahren, die in den Tiefen des Dschungels auf sie lauern mochten - und gegen die dunkle Verschwörung, deren Ursprung im fernen Shakara zu liegen schien und die bereits einen von ihnen das Leben gekostet hatte.

19. CRANUTHAN PELA
    »Und du bist dir wirklich ganz sicher?«
    Palgyrs bange Frage hallte vom hohen Gewölbe der Ratshalle wider, wo der riesige Kristall hing und schimmerndes Licht verbreitete.
    »Das bin ich, Bruder«, bestätigte Semias, der gebeugt auf dem Sitz des Ältesten kauerte, die Züge kreidebleich und eingefallen. Ohnehin hatte es stets den Anschein, dass der Vorsitzende des Zauberrates an seinem hohen Alter schwer zu tragen hatte; in diesem Augenblick jedoch schien er kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen, und es hatte weder mit der Last des Alters noch mit der Verantwortung seines hohen Amtes zu tun, sondern mit dem Verlust, den der alte Zauberer verspürt und der nicht nur sein Innerstes, sondern seine ganze Welt in ihren Grundfesten erschütterte. »Meister Cethegar ist tot«, sagte er leise. »Daran besteht nicht der geringste Zweifel.«
    »Cethegar? Tot?«
    Wie gestaltlose Phantome geisterten die Worte durch die Ratshalle, während die versammelten Zauberer entsetzte Blicke tauschten. Ihnen allen war klar gewesen, dass etwas Bedeutsames vorgefallen sein musste, wenn Semias so plötzlich eine Krisensitzung des Rates einberief. Mit einer solch schlimmen

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