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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Tod.«
    »Aber die Schlacht von Scaria ereignete sich gegen Ende des Krieges«, wandte Alannah ein, während sie das riesige Fries ab- schritten, das sich zu beiden Seiten des Korridors erstreckte. »Und diese Reliefe zu schaffen, muss eine lange Zeit in Anspruch genommen haben. Das würde bedeuten, dass ...« »Ganz recht«, stimmte Farawyn zu. »Es bedeutet, dass dieser Tempel erst nach dem Ende des Krieges errichtet wurde, von Anhängern des Dunkelelfen, die man zu dieser Zeit als besiegt und in alle Winde zerstreut glaubte.« »Offenbar ein Irrtum«, versetzte Granock trocken.
    Farawyn nickte. »Offenbar.«
    Sie folgten dem Gang bis an sein Ende, wo sich ein weiterer, allerdings senkrecht verlaufender, quadratisch geformter Schacht befand, gut zwei Dutzend Schritte breit. Steinerne Stiegen führten an den Schachtwänden steil in die Tiefe.
    »Seht euch vor«, mahnte Farawyn seine Begleiter. »Der Boden ist mit eisernen Stacheln bestickt. Ein Fehltritt, und es ist aus mit euch.«
    Die Novizen, die kein Verlangen danach verspürten, aufgespießt zu werden, nahmen sich die Worte des Meisters zu Herzen und hielten sich eng an der Wand, während sie ihm die schmalen Stufen hinab folgten. Granock entging nicht, dass sein Meister immer wieder über die Schulter blickte, so als rechnete er jederzeit mit einem Angriff aus dem Hinterhalt.
    Endlich erreichten sie den Grund des Schachts und sahen, dass Farawyn nicht übertrieben hatte: Ein Wald aus mannshohen eisernen Spießen erhob sich dort, der jedem, der auf den Stufen ausglitt und abstürzte, zum Verhängnis werden musste. Eisige Kälte herrschte in der Tiefe und ließ die Novizen frösteln.
    »Erinnert euch an das, was euch beigebracht wurde«, sagte Riwanon. »Kälte existiert nicht. Entbehrung existiert nicht...«
    Am liebsten hätte Granock widersprochen und ihr erklärt, dass dies keine verdammte Übung war und diese Kälte sehr wohl existierte. Aber er ließ es bleiben, und dann erregte etwas anderes seine ganze Aufmerksamkeit: der Zugang zu einem schmalen Gang, der auf den Grund des Schachts mündete und über dem der Novize jenes Runenzeichen gewahrte, dessen Bedeutung Cethegar ihnen bei der Stele erläutert hatte.
    Es war das »M«.
    Das Zeichen für Margok ...
    Mit Farawyn an der Spitze passierten sie den Gang, um in ein weiteres würfelförmiges Gewölbe zu gelangen, dessen Kanten je an die zwanzig Schritte messen mochten. Auch hier waren die Wände mit allerhand Zeichen und Reliefs versehen, und in der Mitte stand auf einem steinernen Sockel ein Sarkophag.
    Dergleichen hatte Granock noch nie gesehen. Das Ding sah aus, als wäre es aus Knochen gefertigt, wobei die Gebeine von Drachen und anderen riesigen Kreaturen stammen mussten. Ein Knochen war an den anderen gefügt, und für Granock gab es keinen Zweifel, dass sich unter dem Sarkophagdeckel der Leichnam Margoks befand, des Dunkelelfen, der sich zum Alleinherrscher über Erdwelt hatte aufschwingen wollen und damit einen erbarmungslosen Krieg heraufbeschworen hatte!
    »Es gibt ihn also tatsächlich«, flüsterte Alannah, während sie mit einer Mischung aus Abscheu und Bewunderung auf den Sarkophag zutrat. »Er existiert...«
    »Vorsicht«, warnte Farawyn und hielt sie zurück, indem er ihren Arm ergriff. »Wir wissen nicht, welche verderblichen Kräfte von ihm ausgehen.« »Nach so langer Zeit?«, fragte Granock schaudernd.
    »Wenn du wüsstest, was Margok vermochte, würdest du diese Frage nicht stellen«, sagte Farawyn düster, während er den Steinsockel und den darauf ruhenden Sarkophag vorsichtig umrundete. »Keiner von uns weiß, was sein Leichnam vermag - und genau aus diesem Grund müssen wir ihn vernichten.« »Wie?«, wollte Granock wissen.
    »Indem wir unser aller Kräfte vereinen. Mit unseren Zauberstäben werden Riwanon und ich versuchen, sie zu bündeln und zu lenken. Weder die Zeit noch Feuer noch Wasser allein vermochten Margoks Überreste zu zerstören aber möglicherweise alles zusammen.«
    »Was sollen wir tun, Meister?«, fragte Granock. Die Furcht, die er tief in seinem Inneren verspürte, hatte sich nicht gelegt, aber da nun die Hoffnung bestand, das Böse, das diesen Tempel be- herrschte, vernichten zu können, hatte er sich besser unter Kontrolle.
    »Nehmt um den Sarkophag herum Aufstellung«, wies Farawyn sie an. »Dann fasst euch bei den Händen und konzentriert euch auf ...«
    Ein markerschütterndes Knirschen riss ihm die Worte von den Lippen, und die beiden Zauberer und ihre

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