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Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Die Zauberer 01 - Die Zauberer

Titel: Die Zauberer 01 - Die Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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GYRTHARO DAI AWYRA
    Granock spürte, wie seine Zauberkräfte zurückkehrten. Es war ein Gefühl, als hätte ein unsichtbares Gewicht auf seinen Schultern gelegen, das nun von ihm genommen wurde. Und als sich Rurak, der gefesselt vor ihm über dem Sattel lag, erneut regte und Widerstand leisten wollte, da berührte ihn der Novize und ließ ihn kurzerhand erstarren.
    »Gib endlich Ruhe«, knurrte der junge Mensch. »Du hast schon genug Unheil angerichtet.«
    »Spürt ihr es auch?«, rief Farawyn, der ihnen auf seinem drag- nadh vorausritt, über die Schulter hinweg. »Margoks Bann hat keine Wirkung mehr auf uns. Unsere Kräfte sind wieder da!«
    »Ja«, entgegnete Granock trocken. »Rurak hat es auch schon gemerkt ...« Farawyn ließ sein Reittier hoch in die Luft steigen und dann abrupt wenden. Granock riss an den Zügeln und brachte seinen dragnadh auf diese Weise dazu, in der Luft zu verharren, wobei das Ungeheuer heftig mit den knochigen Flügeln schlug. Der Novize bemühte sich, nicht nach unten zu sehen, wo sich der Dschungel als endloses dunkles Meer präsentierte, aus dem vereinzelt schroffe Felsen ragten.
    Er hatte herausgefunden, dass sich ein dragnadh nicht sehr viel anders dirigieren ließ als ein Pferd (wenn man einmal davon absah, dass es auch die Richtungen Oben und Unten gab), und solange er sich einredete, dass es der Sattel eines gewöhnlichen Reittiers war, auf dem er saß, kam er ganz gut mit der Situation zurecht. Er verbot sich, darüber nachzudenken, dass er auf den Überresten eines bereits vor Jahrtausenden gestorbenen Drachen saß und diese von nichts anderem als purer Magie in der Luft gehalten wurden. »Wir müssen umkehren«, gab Farawyn bekannt.
    »Was?«, fragte Alannah erstaunt.
    »Nun, da wir unsere Kräfte zurückhaben, dürfen wir nichts unversucht lassen, den Tempel zu vernichten.«
    »Nein!«, rief Aldur entsetzt. »Riwanon ist noch da drinnen!«
    »Nichts kann sie mehr retten«, erklärte Farawyn, »aber Erdwelt kann noch gerettet werden. Allerdings darf die Grabkammer niemals wieder geöffnet werden, andernfalls wird die Bedrohung immer Bestand haben.« Keiner der Novizen, nicht einmal Aldur, widersprach. Natürlich hatte der Meister recht - aber was konnten er und drei Novizen schon ausrichten? Sie waren hintergangen, manipuliert und in die Falle gelockt worden. Zwei ihrer Gefährten hatten sie verloren, den einen im Kampf, den anderen durch Verrat. Glaubte Farawyn wirklich, dass sie allein Margoks Erbe vernichten konnten? »Wir sind nur zu viert«, gab Granock zu bedenken.
    »Zu viert, ja«, räumte Farawyn ein, und ein verwegenes Grinsen spielte dabei um seine bärtigen Züge. »Aber vergiss nicht, wir sind Zauberer!« Damit ließ er die Zügel schnalzen und lenkte seinen dragnadh durch den Pulk der Novizen hindurch zurück zum Tempel, dessen spitze Formen sich unter ihnen abzeichneten. Granock und die anderen folgten ihm.
    Und dann sahen sie, wie sich die Spitze der Pyramide wieder öffnete, um vier weitere dragnadha auszuspeien, deren Reiter mit ihren Tieren sofort angriffen.
    »Es sind Labhras und Sgruthgan und zwei weitere Elfen!«, rief Farawyn und befahl: »Überlasst die Verräter mir! Granock, du bleibst zurück. Rurak ist eine zu kostbare Beute, als dass wir riskieren dürfen, ihn zu verlieren!« »Aber ...«
    »Du bleibst zurück!«, beharrte Farawyn energisch. »Aldur und Alannah - ihr kümmert euch um den Tempel!«
    »Wie, Meister?«, wollte Aldur wissen.
    »Da fragt ihr noch? Natürlich durch die Kraft: der Elemente - Feuer und Eis!«, rief Farawyn zurück, bevor er auf seinem drag- nadh davonschoss, dem Feind entgegen. Mit der linken Hand hielt er die Zügel umklammert, mit der Rechten stieß er den Zauberstab wie eine Waffe in die Höhe.
    Die beiden Elfenkrieger, die Labhras und Sgruthgan eskortierten, jagten ihm auf ihren untoten Drachen entgegen. Beide waren mit Lanzen bewaffnet, mit denen sie den Zauberer durchbohren wollten, aber der Gedankenstoß, den Farawyn ihnen entgegenschickte, war so heftig, dass er einen der Krieger aus dem Sattel riss. Mit einem grellen Schrei verschwand er in der Tiefe, sein dragnadh flatterte davon. Der andere Reiter schaffte es, im Sattel zu bleiben, die geflügelte Kreatur unter ihm bäumte sich zwar auf, als sie sich gegen die unsichtbaren Kräfte stemme, die über sie hereinbrachen, doch im nächsten Moment war der tarthan über sie hinweggebrandet, und der Elfenkrieger setzte den Angriff fort.
    Mit gesenkter Lanze sprengte er

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