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Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer

Titel: Die Zauberer 03 - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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seinen eigenen Herrn betrügt, ist nichts wert, das sollte dir klar sein. Du warst von Anfang an gegen Rothgan und hast ihm seine Position geneidet. Aus diesem Grund hast du den Menschen nach den Fernen Gestaden entsandt, damit er Rothgan für dich schwächen oder ganz aus dem Weg räumen soll. War es nicht so? »Nun, ich...«
    Willst du es noch immer leugnen?
    Das Gebrüll seines Gebieters ließ Rurak bis ins Mark erzittern und signalisierte ihm, dass es an der Zeit war, die Strategie zu ändern.
    »Nein, Exzellenz«, verkündete er mit einer Überzeugung, die ihn selbst überraschte. »Ich gestehe, dafür gesorgt zu haben, dass der Mensch Granock an die Fernen Gestade gelangte, denn durch den Spion, den ich in Shakara unterhielt, wusste ich um seine Rivalität mit Rothgan und seine Schwäche für die Zauberin Alannah. Aber ich habe dies nicht um meinetwillen getan, sondern um Euretwillen.«
    Was soll das heißen?
    »Dass ich zu jeder Zeit treu zu Euch gestanden habe, mein Gebieter. Ich kenne Rothgan schon seit Langem. Sein Ehrgeiz und sein Machthunger übertreffen seine magischen Kräfte noch bei Weitem, was angesichts seiner Herkunft nicht weiter verwunderlich ist ...«
    Und?
    »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Rothgan nicht vorhatte, sich mit den Fernen Gestaden zu begnügen. Weder wollte er dort bleiben, noch wollte er länger Euer Diener sein. Ihm stand der Sinn nach mehr, Majestät - selbst wenn es bedeutet hätte, sich gegen Euch zu verschwören. Aus diesem Grund - und nur aus diesem Grund - habe ich ihn beseitigen lassen, indem ich mich eines alten Feindes bediente.«
    Deine Zunge ist ebenso spitz wie schnell, Rurak, das ist schon immer so gewesen. Aberweichen Beweis hast du für deine Behauptung?
    »Meine uneingeschränkte Loyalität, Gebieter«, entgegnete der Zauberer ohne Zögern und verbeugte sich abermals, was ihm grässliche Schmerzen verursachte. »Ich habe euch schon zu Zeiten gedient, als Rothgan sich noch Aldur nannte und ein Diener des Lichts gewesen ist...«
    ... und es war eine Schmach für dich, als ich dich nach der verlorenen Schlacht im Flusstal in die Blutfeste verbannte. Dort hast du auf Rache gesonnen und nach einer Gelegenheit, es deinem Rivalen heimzuzahlen. Ist nicht er es gewesen, der dich in diese abstoßende Kreatur verwandelt hat? Willst du behaupten, du empfändest keine Genugtuung über seine Niederlage? Dass sein Untergang nicht zugleich auch dein Triumph ist?
    »Das bestreite ich nicht, Gebieter«, gestand Rurak offen, »aber der Tag, an dem Ihr mich und nicht Rothgan zum Oberbefehlshaber Eures Heeres ernanntet, war auch für Euch ein Tag des Triumphs.«
    Du spendest dir Lob, das dir nicht zukommt. Noch hast du Tirgas Lan nicht erobert...
    »Noch nicht«, gab Rurak zu, »dennoch kann ich Euch versichern, dass es nur noch eine Frage von Stunden ist. Noch vor Tagesanbruch wird Tirgas Lan fallen.«
    Was macht dich so überzeugt?
    »Die Tatsache, dass es innerhalb der Stadtmauern einen Verräter gibt«, antwortete Rurak ohne Zögern. »Sobald sich die Möglichkeit dazu ergibt, wird er öffnen, was unseren Truppen bislang verschlossen blieb, und dann werden sich Ströme von Orks und Trollen in die Königsstadt ergießen und sie einer Sturmflut gleich hinfortreißen. Glaubt Ihr, auch Rothgan hätte solches vermocht?«
    Es lag einige Provokation in der Frage, und als Margok für eine Weile nicht antwortete, beschlich Rurak die Befürchtung, er könnte sein Glück einmal zu oft herausgefordert haben. Als er jedoch das dunkle, grollende Gelächter seines Herrschers vernahm, wusste er, dass er gewonnen hatte.
    Zumindest dieses Mal...
    Du bist falsch, Rurak, und von Bosheit durchdrungen - und genau das schätze ich an dir. Im Kampf gegen deinen Rivalen hast du dich als der Stärkere erwiesen, genau wie ich es erwartet hatte. Allerdings hat es lange gedauert, bis du dir darüber klargeworden bist.
    »Erwartet?« Rurak horcht auf. »Ihr meint, Ihr habt...?«
    Ich wusste um die Feindschaft zwischen Rothgan und dir. Ebenso, wie ich wusste, dass wer immer aus Eurem Kampf ab Sieger hervorgehen sollte, meine rechte Hand und Stellvertreter sein würde. Rothgan war der Schwächere von euch, also gebührt dir der Preis des Siegers.
    »Ich danke Euch, Exzellenz«, war alles, was Rurak hervorbrachte. Die Vorstellung, dass sein finsterer Gebieter sein Spiel von Anfang an durchschaut haben könnte, entsetzte ihn - auch wenn er insgeheim daran zweifelte.
    Aber - Rurak?
    »Ja,

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